In Flames

In Flames sind ja nicht erst seit ihrem letzten Album und den damit verbundenen Top-Platzierungen in den internationalen Charts eine der heißesten Aktien im Metal-Bereich. Für mich natürlich ein guter Grund, um vor dem Konzert in München einmal bei Bassisten Peter Iwers vorbeizuschauen um über die Tour, das Album, unglückliche Live-Auftritte und Signature Instrumente zu sprechen.

Danke dass du dir so kurz vor der Show noch Zeit für das Interview nimmst, ihr seid ja jetzt mit ein paar Unterbrechungen schon fast 3 Monate unterwegs, wie läuft es bisher so?

Es läuft wirklich gut, ich meine jedes Mal wenn wir raus auf die Bühne gehen erwarten wir eigentlich dasselbe wie beim letzten Mal, wenn wir aber dann rausgehen ist es dann doch immer besser, das ist schon eine feine Sache. Es zeigt einfach wieder, dass wir einen geilen Job haben und dass die Leute eine Freude mit dem haben was wir machen und das ist toll. Das Publikum macht einfach eine Show für uns und wir machen eine Show für das Publikum.

Ihr habt ja erst vor zwei Jahren genau hier im Zenith gespielt, damals noch mit den Jungs von Killswitch Engage, heute ist aber im Gegensatz zu damals nicht die ganze Halle geöffnet, was erwartet ihr euch von der Show?

Ich habe eigentlich gar keine Erwartungen, ich will nur Spaß haben, gehe deshalb raus auf die Bühne, habe dort meinen Spaß mit den anderen und das ist genau das was ich tun will so lange ich es will und kann. Es macht da auch keinen großen Unterschied ob jetzt mehr oder weniger Leute draußen sind, wir wollen einfach Spaß haben.

Mit Trivium, Ghost, Rise To Remain und Insense habt ihr ja insgesamt 4 Bands mit euch, gerade mit Trivium werdet ihr ja sowieso fast das nächste halbe Jahr zusammen verbringen, wie ist denn so die Chemie unter den Bands?

Es sind so viele Menschen auf dieser Tour, da dauert es schon ein wenig bis sich alle kennen, da sind wir gerade dabei, Trivium sind coole Jungs, wir kennen sie jetzt schon lang, es ist wirklich eine Freude sie dabei zu haben, in England werden wir dann die Rollen tauschen, sie werden die Shows headlinen wir machen den Support, sie sind da einfach ein Riesending in England.

Gefällt dir persönlich jetzt der Sound der anderen Bands?

Ja mir gefallen eigentlich alle Bands die mit uns unterwegs sind, ich finde es auch wirklich toll, dass wir alle so unterschiedliche Stile spielen, wir wollen ja doch ein relativ breites Publikum. Ich mag die Bands wirklich, ich denke Rise To Remain ist eine coole Band, Insense habe ich jetzt selber noch gar nicht so viel davon gehört ist aber auch eine coole Band, Ghost mit ihrer 70s Rock Ähnlichkeit und den ganzen Kostümen sind auch eine coole Sache, ja und klar, Trivium mag ich sowieso, ich mag einfach den guten Mix. Es ist doch manchmal einfach langweilig, wenn du ein Package hast, wo alle denselben Stil spielen, das wird einfach zu langweilig. Ich gehe da lieber auf Konzerte, die eher abwechslungsreich sind.

Ihr habt ja mittlerweile auch eine US-Tour und einige Termine in Australien veröffentlicht, auch da werden Trivium mit dabei sein, was erwartete ihr von diesen Terminen? Werden das größere Geschichten als hier in Europa werden?

Oh ich weiß es nicht, ich glaube dass es in den USA sicher kleiner wird, da es werden wohl so Locations mit 2000 bis 3000 Leuten sein, aber wie gesagt, ich erwarte mir eigentlich nicht wirklich was, sondern will einfach nur Spaß haben. Ich liebe Musik, ich liebe es auf der Bühne, ich liebe es Leute zu unterhalten und das ist dann eh schon die beste Sache der Welt als professioneller Musiker. Ich wünsche mir einfach für den Rest unsere Tourneen, dass die Leute einfach Spaß bei unseren Konzerten haben. Ich glaube wenn du zu viel erwartest wirst du viel zu schnell enttäuscht sein.

Ihr hab auch noch eine kleine Club-Tour in Skandinavien bestätigt, glaubst du ihr macht auch mal im Rest von Europa, zum Beispiel Österreich oder Deutschland, eine Tour in kleineren Clubs?

Oh ja klar, wir haben da derzeit nur ein kleines Problem: es gibt einfach zu wenige Tage im Jahr, wir müssten das Jahr schon doppeln, dass wir das schaffen würden. Wir haben aber schon darüber gesprochen und können es uns schon vorstellen, mal schauen ob auch wirklich was daraus wird. Ich finde es nämlich schon cool, ohne diese riesige Produktion mit viel mehr Kontakt zum Publikum.

Viele Festivals haben ja schon einige Bands bestätigt, euren Namen habe ich aber noch nirgends gefunden. Kommen da noch Bestätigungen oder werdet ihr euch diesen Sommer einmal frei nehmen?

Oh nein, wir werden schon ein paar Festivals spielen, natürlich so viele wie möglich. Es gibt aber eben ein paar Festivals auf denen man gerne spielt und wieder andere. Es ist aber noch nichts spruchreif.

Wenn wir jetzt schon bei den Festivals sind fällt mir da konkret eines in Österreich ein, bei dem ihr von der Technik ein wenig vom Pech verfolgt wart, dem Nova Rock. Wie denkst du über den doch etwas verpatzen Auftritt jetzt einige Monate später?

Auch wenn so was passiert musst du immer daran denken, warum du überhaupt hier bist, nämlich um Spaß zu haben, vor allem wenn das Problem ja sowieso nach 2 oder 3 Songs behoben sein sollte. Ich hab davon ja eigentlich nichts mitbekommen, ich arbeite ja mit einem In-Ear System und da fällt mir so was nicht auf. Aber ich glaube einfach, dass halt manchmal Scheiße passiert, aber man muss das Beste daraus machen.

2011 war ja eines der erfolgreichsten Jahre in der Geschichte der Band, ihr habt den Metal Hammer Award gewonnen, eine goldene LP in Schweden erhalten, wart sogar auf Platz 1 in den deutschen Albumcharts, wie wollt ihr dieses Jahr noch toppen?

Wenn du immer wieder versuchst solche Jahre zu toppen, glaube ich dass du irgendwann einmal verrückt wirst, das klingt jetzt zwar fast so als wäre ich es schon, aber du musst einfach immer noch den Spaß an der Sache auch betrachten. Du spielst Musik, du schreibst Musik und du nimmst Musik auf, wenn das den Leuten so gut gefällt, dass wir dadurch einen Award oder ersten Platz erreichen, dann ist das natürlich eine grandiose Sache, ich lebe da gerne für den Moment. Wenn das nächste Album nicht so gut ankommt, ja Pech gehabt, dann wird wohl das nächste wieder besser, natürlich stört mich der Erfolg aber nicht.

Welche der heurigen Errungenschaften war die wichtigste für dich?

Oh das ist schwer zu sagen, ich glaube wohl die Nummer 1 in Deutschland, die ist doch das Größte, vor allem in Zeiten der sinkenden CD-Verkäufe und auch dazu weil wir dies noch nie vorher geschafft haben. Aber auch die goldene Schallplatte in Schweden war eine große Sache.

Reden wir noch kurz über das aktuelle Album, Sounds Of A Playground Fading, habt ihr alles erreicht, was ihr mit dem Album erreichen wolltet?

Ja ich glaube schon, dass wir alles erreicht haben, wenn wir das nicht geglaubt hätten hätten wir es nicht veröffentlichen dürfen. Ich glaube das ist etwas was wir immer toppen wollen, wir wollen immer wieder ein besseres Album veröffentlichen. Das letzte war jetzt nicht schlecht, aber wir wollen alles immer besser machen. Wir fügen auch immer neue Zutaten zum Rezept In Flames dazu.

Manche Leute sagen ja auch, dass ihr mittlerweile zu kommerziell seid, so als würdet ihr euren Namen verkaufen, was sagst du dazu?

Das sind Idioten, denn wenn wir so was machen würden, würden wir nicht den Sound machen, den wir jetzt machen, sondern eher irgendwo in die Richtung Pop-Musik oder gar Boyband gehen. Ich ignoriere diese Leute, denn wir machen die Musik, die wir machen wollen.

Was sind für die die größten Unterschiede zwischen den Alben, jetzt außer dass Jesper nicht mehr an den Aufnahmearbeiten beteiligt war?

Naja, das war aber die größte Veränderung dabei, ansonsten würde ich sagen, dass sich nicht so viel verändert hat, es sind vielleicht ein paar Riffs dabei, die sich mehr an Rock’N’Roll orientieren, da jetzt Björn die ganze Sache alleine macht, vorher hat er es gemeinsam mit Jesper gemacht, und er doch der traditionelle Rock’N’Roller ist, was ich übrigens auch bin. Es ist einfach In Flames und wenn ich am Ende des Tages in den Spiegel schaue kann ich stolz sagen, wir machen Musik die wir machen wollen, wir machen es wegen der Musik und nicht wie einige Leute sagen wegen des Geldes.

Mit Century Media habt ihr ja auch ein neues Label am Start, wieso habt ihr gerade Century Media gewählt und nicht mit Nuclear Blast verlängert?

Es ist ein wenig kompliziert, ich kann jetzt auch nicht auf alle Details eingehen, ich hoffe du verstehst das, aber wir waren auf der Suche nach einem neuen Label und bisher war es immer so, dass wir viele verschiedene Labels hatten. Century Media kann die ganze Welt abdecken und deswegen haben wir sie, außer in Schweden da machen wir es selber, gewählt. Die machen eine gute Arbeit, sind sehr stark in Europa und USA, wir kennen ein paar Leute von ihnen schon länger und sind auch sehr zufrieden mit ihrer Arbeit, sie machen die Musik einfach verfügbar und so soll es sein.

Ibanez hat ja jetzt schon deinen zweiten Signature-Bass veröffentlicht, wie ist eigentlich die Idee gekommen dein Signature-Instrument zu veröffentlichen?

Es ist einfach wichtig, dass du ein Instrument spielst, mit dem du dich wohlfühlst. Da gibt es dann von dieser Firma ein Instrument, dann eines von dieser, ich hatte ja auch all die Jahre kein wirkliches Endorsement, dann traf ich aber einen der Jungs von Ibanez und er meinte er verfolge schon länger welche Bässe ich spiele und er hätte einen für mich. Ich habe das Ding dann probiert und war überzeugt davon, irgendwann kam dann die Idee einen Bass so zu machen wie ich ihn gerne hätte. Ich habe dann mit Sharlee von Arch Enemy und auch Mike von Killswitch Engage gesprochen, die ja beide Signature Bässe von Ibanez haben und dann war klar, ich will auch einen. Es ist jetzt nicht der typische Metalbass, auch wenn du unser Symbol nicht kennst schaut der Bass immer noch gut aus. Er sieht auch nicht nur gut aus sondern klingt auch sehr gut. Ich kam mit einer Idee, sie haben ihn dann noch etwas modifiziert und jetzt hab ich eben zwei davon, vielleicht auch irgendwann einen dritten. Ich spiele ja auch genau den Bass, den man auch im Laden kaufen kann.

Ja dann wären wir schon am Ende angekommen, die letzten Worte gehören natürlich dir.

Ja danke an alle die uns unterstützen, danke auch an alle, die das hier gelesen haben. Ich hoffe ich sehe einige von euch auf unseren nächsten Konzerten.

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