Arkona – Vo Slavu Velikim!

Band: Arkona
Titel: Vo Slavu Velikim!
Label: Napalm Records
VÖ: 2009
Genre: Pagan Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Wie heißt es jeden Winter in meiner Gegend immer so schön. Verdammt die Russen kommen!!! Nun gut das Wörtchen Verdammt würde ich bei Arkona weg lassen. Denn auf so eine Truppe kann man sich nur freuen. Nun gut was macht die 2002 gegründete Truppe. Soliden Pagan/Folk Metal mit vielen Humpa Rhythmen. Ob das nun originell ist oder nicht, das lasse ich jeden Fan selber entscheiden. Eines ist aber Fix, wer auf Korpiklaani steht, der wird binnen Sekunden ein Fan von Masha „Scream“ (voc, choirs, tambourine), Serguei „Lazar“ (guit), Ruslan „Kniaz“ (bass) und Vlad „Artist“ (synths, drums) werden. Auch sie vereinen diese Humpa Rhythmen mit feinstem Elelstahl und reichern das Ganze noch mit einigen witzigen Soundideen, wie etwa Maultrommeln und so weiter an. Die Russen greifen hier auf das Erfolgsrezept die Lyrics in eigener Sprache vorzutragen und das kommt meistens besser rüber, als würden die Songtexte in Englisch sein. Das vorliegende Album „Vo Slavu Velikim!“ stammt zwar aus dem Jahr 2005 wurde aber nun via Napalm Records neu veröffentlicht. Also meine Lieben Freunde der Tanzmusik, Alltagskleidung verbrennen und die Lumpen übergestreift.

Mit einem Windgeheul und sanften folkloristischen Klängen wird das Album mit dem Intro „Kolymiyka“ eröffnet. Nahtlos geht es dann auch schon über zu „Skvoz‘ Tuman Vekov“. Einem sehr fröhlichen Track, der durch ein Flötenspiel eingeläutet wird. Danach kommen viele folkloristische Instrumente zum Einsatz die von schretternden Gitarrenläufen begleitet werden. Das die hübsche Russin eine Bandbreite bei ihrem Gesang hat, offeriert sie immer wieder in vielen Wechseln und so kommt vom sanften Frauengesang bis hin zu ordentlich rauen, kreischenden Growls die volle Palette vor. Das Material der Band lässt einen kaum ruhig sitzen und verleitet unvermindert das Tanzbein zu schwingen. Vergleichbares bin ich nur von den oben genannten finnischen Kollegen gewohnt. Doch diese Truppe hat noch mehr Humpa reingepackt, dies hat man aber so getan das man nicht entnervt die Cd gleich wieder raus wirft. Ausgewogen muss es klingen und da hat die Truppe ein goldenes Händchen. Mit einem düsteren Sprachintro und Möwengekreische wird nun „Rus‘ Iznachal’naya“ eröffnet. Etwas brachialer und rauer wirkt das Stück. Zwar kommen die folkloristischen Elemente vor, diese wurden aber in den Hintergrund gerückt und die Truppe zeigt sich hier von einer sehr düsteren Seite. Einige Keyboardeinsätze wurden noch zusätzlich eingeflochten um das Ganze etwas kompakter wirken zu lassen. Trotz der vielen Wechsel z.B. trällernde Refrains bewahrt man aber den düsteren Sound und das macht die Nummer zu einer guten Mischung aus Black, Death und Pagan Metal. Etwas bombastischer wirkt nun der Beginn von „Vo Slavu Velikim !“. Die düstere Schiene wird auch hier weiter gefahren, doch driftet man wieder vermehrt in eine sanftere Ecke, als auch der Folk Faktor wird hier etwas mehr nach vorne gerückt. Dieser kommt aber erst so ab der Mitte schön langsam wieder zum Vorschein. Bei „Po Syroi Zemle“ wird von Anfang viel russischer Folklore groß geschrieben und die Soundarrangements zu Beginn klingen wie ein Kosakenchor. Danach schippert die Truppe munter in Folk Metal Gefilden und die Düsterelemente wurden hier deutlich mehr in den Hintergrund gerückt. Nur der immer wieder einsetzende Kreischgesang von Masha bleibt im Vordergrund. Doch auch vom gesanglichen her begibt sich Madame eher in die sanftere Ecke. Gut man muss anmerken eine trällernde Nachtigall ist sie nicht und das ist auch gut so, denn die Russin weis wie sie auch in klaren Passagen überzeugen kann. Nämlich mit mittlerer Gesangslinie, diese ist aber sehr stark. „Tuman Yarom“ beginnt mit einem Trommelschlag und einem lustigen Maultrommelspiel. Leute greift zum Met Horn, denn dieser sehr folkloristische, heroische Saufsong ist genau für diesen Moment geschaffen. Irgendwie erinnert mich die Russin und ihre Jungs immer wieder an eine blonde Ronja Räubertochter und ihre Räuber, genau solches Flair wie die Räuber im Film versprüht man hier bei diesem Track. Also auf die Tische gehüpft, die Hörner hoch und tanzen bis zum nächsten Morgengrauen. Mit deutlich mehr Harmonikaspiel und vielen schretternden rauen Elementen wird nun bei
„Zov Bitvy“ weiter gemacht. Die üble Seite lässt man hier vermehrt durchblicken und man macht Nägeln mit Köpfen. Gutes Headbangerkraftfutter mit weniger Folkflair ist hier entstanden. Mit satten Chorgesängen, der dann in eine sehr bombastische Ecke rückt wird nun „Vedy Proshlogo“ eröffnet. Doch der Bobmastanteil wird beim einsetzen der Rhythmusfraktion vollkommen vernichtet und die russischen Waldschratte brettern wieder ordentlich rau dahin. Doch nur die stupide Härte bekommt man nicht geboten. Der melodische Faktor wird durch einige geile Riffs und denn immer wieder einsetzenden Flötenspiel geboten. Mit viel Vogelgezwitscher und Flötengeträllere versorgt man uns beim Zwischenspiel, welches sich „Velikden'“ nennt. „Gnev Vremen“ startet nun mit einem ruhigen akustischen Gitarrenspiel. Doch schon bereits nach einigen Sekunden wechselt man wieder in die etwas düstere Ecke. Doch auch hier verweilt man nur kurzzeitig und begibt sich dann endgültig auf sehr heroische Pfade. Nun ist es aber wieder an der Zeit den Folkfaktor nach oben schnellen zu lassen. Dies macht man auch mit dem Stück „Na Svarogovoi Doroge“. Klingt zu Beginn wie eine alte russische Waise, die man mit einem neuen metallischen Metal Soundgewand ausgestattet hat. Ein weiteres Zwischenspiel mit viel Flöteneinsatz ist nun „Vyidi, Vyidi Ivanku …“. Sehr heroisch starte nun von Beginn an „Vosstanie Roda“. Auch hier kommt binnen Sekunden wieder das Gefühl, das man eine weitere russische Waise neu vertont hat. Diese ist aber deutlich düsterer ausgefallen und die Herrschaften rattern ordentlich rau und hart aus den Boxen. Nur die immer wieder einsetzenden melodischen Riffs, mit den Zehntelsekunden einsetzenden Refrains bieten hier den Melodieanteil. Im Großen und Ganzen werkelt die Truppe sehr rau und düster. Der Abschluss heißt nun „Sila Slavnyh“. Zum Ende hin zeigt man sich wieder sehr folkig. Doch hier hat man noch speziell einige Dudelsäcke reingepackt und ein weiteres Mal hat man hier einen Saufsong geschrieben, der auch zum Rübeschütteln und Abtanzen einlädt und ein wundervolles Album beschließt.

Fazit: Das blonde russische Räubertöchterlein und ihre Rabauken liefern genau das richtige Kraftfutter und eines ist fix, auch wenn es schon zum Bersten viele Bands aus diesem Genre gibt. Diese Truppe steckt alle locker weg und spielt sich mit Sicherheit binnen Monaten an die Spitze. Für meinen Teil bin ich absolut begeistert, denn das Material macht von Beginn bis zum Ende viel Spaß und wird niemals langweilig bzw. eintönig.

Tracklist
01. Intro (Kolymiyka) 01:31
02. Skvoz‘ Tuman Vekov 05:11
03. Rus‘ Iznachal’naya 05:42
04. Vo Slavu Velikim ! 05:36
05. Po Syroi Zemle 07:34
06. Tuman Yarom 02:51
07. Zov Bitvy 04:07
08. Vedy Proshlogo 05:21
09. Velikden‘ 00:56
10. Gnev Vremen 05:10
11. Na Svarogovoi Doroge 05:06
12. Vyidi, Vyidi Ivanku … 01:12
13. Vosstanie Roda 05:27
14. Sila Slavnyh 05:32

Besetzung
Masha „Scream“ (voc, choirs, tambourine)
Serguei „Lazar“ (guit)
Ruslan „Kniaz“ (bass)
Vlad „Artist“ (synths, drums)

Internet
Arkona Official Website
Arkona @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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