Lee Aaron – Fire And Gasoline

Band: Lee Aaron
Titel: Fire And Gasoline
Label: Big Sister Records/Universal
VÖ: 25.03.16
Genre: Rock/Hardrock
Bewertung: 4/5
Written by: Totti

Die Kanadierin Karen Lynn Greening zählt inzwischen auch knapp 54 Lenze und denkt nicht ans Aufhören. Der Name sagt euch nix?

Aber bei ihrem Künstlernamen (und auch gleichzeitig Bandname) sollte es bei euch klingeln:
Lee Aaron haut dieser Tage recht unerwartet mal wieder ein Album raus und was uns da erwartet, werdet ihr gleich lesen…
Lt. „Waschzettel“ geht die Gute nur noch Alben an, wenn sie darauf Bock hat, um sich keine Parameter oder gar Deadlines in den Weg zu stellen. Einfach nur machen, was sie will, heißt die Devise. Im aktuellen Fall, finde ich das eine gelungene Herangehensweise.

1982 eher als Metalband gestartet, entwickelte sich der Sound nach und nach immer mehr zu solidem Hardrock, bis zu teilweise sehr melodisch-rockenden Klängen. Von den 80ern bis zu den 90ern wurde Lee Aaron als „Queen Of Heavy Metal“ verehrt und vermarktet, doch musste sie diesen Thron (zu recht) an Doro abtreten denn zur Trennung der Band Anfang der 90er, war nicht mehr viel vom Heavy Metal übrig. (Heavy) Melodic Hard Rock passt da besser ins Schubladendenken.

Bis dato musizierte sich die Dame durch die Genre, in denen sie einst ihre Karriere (u.a. Jazzgesang) begann und auch vor experimentellen Ausflügen hatte sie keine Angst.

Nun soll es wieder mit „Fire And Gasoline“ krachen, man liest von „Back To The Roots“ Schritten und die Spannung steigt…

Und entgegen meiner Erwartungen, hat die Dame fast alles richtig gemacht:
Es rockt, es rollt und natürlich darf auch bluesig gekuschelt werden, aber das Album ist frei von den experimentiellen Spielereien…

Lee Aaron scheint äußerlich kaum gealtert zu sein, was die früheren Fans (die, die leckeren Poster von ihr an der Wand hatten!) sehr erfreuen wird. Aber auch ihre Stimme klingt gereifter, nicht zu verwechseln mit kraftlos! Singen kann die Dame immer noch ganz groß und nach dem 3. Durchgang des Albums bereue ich sehr, dass ich sie 2011 nicht auf dem Swedenrock sehen konnte. Aber ein paar dunkle Erinnerungsfetzen schimmern da noch aus der musikalisch-wildesten Zeit des melodischen Hardrock…

Als Vergleich kann ich die Werke von Lee Aaron aus der spät-80er Phase benennen, als auch poppige Rockelemente immer mehr in ihre Musik verbaut wurde.

Ich las auch bereits von Vergleichen mit Heart, Pat Benatar oder einer mehr-kommerziell ausgerichteten Lita Ford wobei mir der Vergleich: „wie eine härtere Version von Robin Beck“ am besten gefällt und ich auch so berechtigt stehen lassen kann.
Was soll ich noch sagen: Welcome Back im Rockzirkus, Respekt!

Ein Album mit der Güteklasse hätte ich in dem Format nicht mehr erwartet!
Ob sie damit an an frühe Erfolge anknüpfen kann (auch außerhalb Kanada), wage ich zu bezweifeln denn erstens: sind diese goldenen Zeiten der Plattenverkäufe vergangen und zweitens: ist die Konkurrenz international verdammt groß! Und drittens: trotz prominenter Hilfe beim Songwriting und während der Studioalrbeiten (auch familienintern): „Hits wie in den goldenen Zeiten“, wurden nicht geschrieben!

Aber eingängige Rocksongs die zu jeder Zeit Spaß machen, nicht weh tun und nicht nerven. Und mich dazu zwingen, auch mal wieder die alten Scheibletten rauszukramen….

Melodicrocker und Fans müssen das Album anchecken, denn enttäuschend ist hier auch absolut nix!
Von mir gibt es nach laaaaanger reiflicher Überlegung 4 von 5 Punkte, denn letztendlich wurde hier kein weltweiter angehender Platinseller in die Welt gesetzt, aber ein überdurchschnittliches, sehr gutes Rockalbum mit einer immer noch sehr ansehnlichen und hörbaren Lee Aaron.

Tracklist:

01. Tom Boy
02. Fire And Gasoline
03. Wanna Be
04. Bitter Sweet
05. Popular
06. 50 Miles
07. Bad Boyfriend
08. Heart Fix
09. Nothing Says Everything
10. If You Don’t Love Me Anymore
11. Find The Love

Besetzung:

Lee Aaron (voc & guit)
Sean Kelly (guit)
Dave Reimer (bass)
John Cody (drums)

Internet:

Lee Aaron Website

Lee Aaron @ Facebook

Lee Aaron @ Twitter

Lazer
Lazerhttps://www.metalunderground.at
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