Salute – Toy Soldier

Band: Salute
Titel: Toy Soldier
Label: Escape Music
VÖ: 2009
Genre: Melodic Hard Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wer liebt eine Breite Mischung aus Bonfire, Deep Purple und Rainbow??? Du fühlst dich hier angesprochen, dann dürften dir die Herrschaften von Salute sehr zusagen. Der schwedische Songwriter und Mastermind der Band Mikael Erlandsson (voc) hat sich hier mit einem guten Line Up in Form von Martin Kronlund (guit & bass) und Imre Daun (drums) verstärkt, um die Band zu gründen und für lange Nächte etliche Rockkracher zusammengekratzt, die man jetzt via Escape Music in Form von „Toy Soldier“ ergattern kann. Klassischer Hard Rock allererster Güte steht hier auf dem Speiseplan und den sollte man vollends genießen.

Recht frisch und im flotten Rockstyle, mit wunderbaren Deep Purple Keyboardlinien wird uns als Vorspeise „Lost in a dream“ vorgesetzt und bereits hier versprühen die Schwedenjungs viel Freude an der klassischen Rockmusik, dass es für mehrere Bands reichen könnte. Klare Strukturen, werden durch viel galoppierendes Spiel und erdige Rockriffgewitter auf einen Nenner gebracht und alte Rockhasen sollten hier sofort das Tanzbein schwingen, denn für die ist das Material Ambrosia für die Ohren. Der Beginn von „Cheated“ erinnert mich sehr stark an eine eigene Form von Nazareth’s „This Flight Tonight“. Vom Rhythmus wird nämlich sehr ähnlich musiziert und da mich dieser Hit schon als Sechsjähriger begeistern konnte, macht diesen Song binnen Zehntelsekunden zu meinem persönlichen Favoriten. Man wendet sich von diesem Grundrhythmus öfters ab und reißt das Ruder etwas rum, doch nur im dezenten Maße und so steht an zweiter Stelle eine ordentliche Rockhymne. Mit viel Groove wurde nun das folgende „Toy soldier“ gespickt und binnen Sekunden wechselt die Schwedentruppe in die shakige Ecke. Funkige Elemente werden hier sehr gut mit erdigen gepaart und dazu gibt es noch viele druckvolle Chorrefraingesänge. So kann man hier zu dem sehr chilligen Tempo gut abtanzen und seinen Körper zu den Klängen mit schunkeln lassen. Mit der Einleitung von „I am your prisoner“ wechselt man zu Beginn in die Ende 70er, Anfang 80er Rockecke. Das Keyboardspiel weist Zick Synthyanleihen aus diesen Tagen auf, doch schon wird nachjustiert und man kehrt zu einem sehr hymnischen Soundfragment zurück, welches mit einigen Chorlastigen Refraingesängen und gutem, erdigen Midtempospiel zusammenfügt wird. Viele rotzfreche Soundfragmente von amerikanischen Rockkapellen und einem recht flotten Tempospiel wird nun „Dynamite“ nachgeschoben. Der Name ist hier Programm und so wird uns hier ein klarer Rocktkracher geboten und das Rock TNT zündet am laufenden Band und wühlt das Seelenleben ordentlich auf. Gute Mischung aus alten Traditionen aus dem amerikanischen, aber auch einigen europäischen Sektor. Dies verbinden Salute mit einem enormen Potential das laut aufhorchen lässt. Ruhig und besinnlich wird es erst einmal beim Start von „I really want you in my life“, man verweilt auch weiterhin im Balladeneck, wobei man aber sehr bombastisch wirkt und das ohne irgendwelche Arrangements. Für dieses Feeling zaubert uns die Rhythmusfraktion einiges aus dem Rucksack und auch von der Produktion werden einige Schrauben nachgedreht und so hat man eine wirklich wuchtige Ballade auf den Silberling gebannt, die man in vollen Zügen genießen sollte. Genug genossen, denn mit „It’s my time“ schiebt man uns wieder deutlich flottere Kost nach. Erst nach und nach werden die Rockmotoren gestartet und zu Beginn wirkt man noch etwas melancholisch. Doch nach dieser Einleitung wird etwas klarer und fröhlicher im flotten Midtempo gerockt was das Zeug hergibt. Die deutliche Bremse wird nun mit „Follow the sun“ gezogen und die Jungs kehren wieder zu besonnenen Gefilden zurück. Doch lange musiziert man nicht im lieblichen Eck und schon werden einige flottere Angriffe gestartet. Wohlgemerkt verbleibt man weiterhin vom Tempo her überschaubar, wenn auch mit deutlich mehr Geschwindigkeit. „Running away with you“ wird mit vielen stampfenden Klängen gestartet und vor allem die Fusion mit dieser Spieltechnik und den klassischen Rockkeyboardelementen ist eine superbe Mischung. Das Midtempogewässer wird nicht verlassen und so wird auch weiterhin in dieser Stilrichtung gezockt, wenngleich man immer mehr an Geschwindigkeit hinzugewinnt. Synthyspielerei, gefolgt von einer wilden Explosion wird nun „Steel desire“ nachgeschoben, welches eine sehr rotzfreche Nummer, im flotten Tempo durch die Boxen galoppiert. Shakige Elemente werden passend mit vielen lieblichen Gesangspassagen und Chorrefrainthematik verbunden. Trotzdem hat die schwedische Dampflok eine enorme Fahrt aufgenommen und man zu diesen Klängen bestens abgehen was das Zeug hergibt. Deutlich besonnener ist die Weiterleitung mit „Be A Star“ ausgefallen. Sehr breitentaugliches Stück das man hier für uns an die vorletzte Stelle gerückt hat. Man hält sich quer durch die Palette im ruhigeren Eck, dieses verlässt man allerdings für einige flottere Ausreißer. Doch diese sind nur von ganz kurzer Dauer und schon zieht man den Hörer wieder in eine ruhige Ecke zurück. Genussvoller Song im breitentauglichen Soundgewässer der auch
Traditionalisten gefallen könnte. Mit klassischen Klavierklängen und Synthyeinfädelungen wird nun „Yesterday always been gone“ nachgeschoben und die Schweden verabschieden sich sehr sanft und mit viel Romantik von uns. Dem Titel entsprechend wird etwas mehr für die Kuschelfraktion geliefert, wenn man aber den Kitschpegel nicht überstrapaziert und mit einem guten Maß das Album ruhiger ausklingen lässt.

Fazit: Gelungenes Rockalbum, welches in keiner Klassik Rock Albumsammlung fehlen sollte.

Tracklist:

01 Lost in a dream 3:26
02 Cheated 3:52
03 Toy soldier 4:03
04 I am your prisoner 4:34
05 Dynamite 3:04
06 I really want you in my life 4:44
07 It’s my time 3:01
08 Follow the sun 3:28
09 Running away with you 4:03
10 Steel desire 3:46
11 Be A Star 3:22
12 Yesterday always been gone 6:12

Besetzung:

Mikael Erlandsson (voc)
Martin Kronlund (guit & bass)
Imre Daun (drums)

 

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Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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