Vastator – Machine Hell

Band: Vastator
Titel: Machine Hell
Label: Infernö Records
VÖ: 2010
Genre: Speed Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Endlich wieder ein neues Lebenszeichen der Speed True Metaller aus Chile. Vastator sind mit „Machine Hell“ zurück und kredenzen für alle Kuttenträger eine Runde der sie sich nicht verschließen sollten. Drei Jahre haben sich die Südamerikaner Nelson „Rob Díaz“ D’Aldunce (voc), Felipe Hernandez (guit), Peyote „Green Arrow“ Barrera (bass) und Gerardo Barrenechea (drums) eingebunkert um sich die Fortsetzung von „Hell only knows“ auszuspinnen. Endergebnis ist einmal mehr eine klassische Speed True Metal Runde die vor allem durch südamerikanischen Charme nur so sprüht.

Amtlich mit Maschinenlärm wird „Machine Hell“ angestimmt. Die Fortsetzung klingt dermaßen stark von Megadeth in den good old days beeinflusst, dass es älteren Generationen von Metal Fans Tränen in die Augen treiben wird. Rhythmisch bahnt man sich einen Weg der einfach bezaubert. Stimmlich allerdings gibt es kein Raunzen wie es Mastermind Dave Mustaine tut. Nein der Frontmann verleiht dem Stück durch seinen hohen Kreischgesang dem Stück die eigenständige, besondere Note. Während man bei anderen Frontmännern eine Hodenfäule von solchem Gejaule bekommt, überzeugt dieser Jung mit kräftigen Shouts aus dem hohen Bereich, die an einen jungen Bruder von Rob Halford bzw. Tim Ripper Owens erinnert.

Auch beim folgenden „8.8“ serviert man uns etwas hymnischer und heroischer. Das Tempo hat man sehr stark dezimiert. Doch mit True Hymnen können die Jungs überzeugen und begeistern. Lockerer Rhythmus gespickt mit pathetischen Chorgesängen spricht vor allem die True Power Metal Fraktion ganz stark an.

Wieder verstärkt von Megadave, aber auch anderen frühen Speed Metal Kapellen beeinflusst schickt man nun „The Gods Give No Reply“ hinterher. Die guten Querverbindungen zwischen Thrash – Heavy Metal und Speed Metal in den Anfangstagen gibt man sehr gekonnt authentisch wieder. Dabei versprüht man 80er Spirit und das nicht zu knapp. Für die anderen altbacken ist so etwas fürs andere Klientel natürlich Ambrosia fürs Gehör. Vor allem Spieltechnisch lassen die Chilenen nichts anbrennen und so solieren und schrettern sie sich durchs Programm dass es einem die Sicherungen raus knallt.

„Fiend“ präsentiert man uns mit einem ruhigen, leicht melancholischen Start. Auf dieses begonnene Prinzip baut man weiterhin auf. Vielmehr hat man hier einen NWOBHM Nachleger eingestanzt, der vor allem sehr stark an Iron Maiden erinnert. Ruhige Linien lassen einen genießerisch solchen Vibes lauschen und als Old School Freak laut vor Freude aufheulen. Erinnert sich noch jemand an Destillery aus Deutschland? Sehr ähnlich orientiert singt sich nämlich Rob Díaz wie auch Florian Reimann durchs Stück.

Ein ungeschliffenes Bass Solo steht zu Beginn von „X-Terminate“, welches von einer sehr thrashigen Speed Fortsetzung geprägt ist. Wie unter Feuer jagt die Mannschaft den Hörer hierbei vor sich her und brettert ohne Kompromisse weiter. Als Abrundung mündet alles immer wieder in leicht galoppierenden Parts, bevor man erneut und vehement das Gaspedal bis zum Anschlag drückt.

„Hawker Hunter“ wird uns mit einer Mischung aus hymnischen Anleihen, als auch kräftigen galoppierenden Passagen schmackhaft gemacht. Sicherlich hat man nach dem fetzigen Vorgänger die Geschwindigkeit sehr stark dezimiert, doch wie schon erwähnt machen etwas hymnischere Tracks der Truppe viel Spaß und verwöhnen nach allen Regeln der Kunst. Besonders möchte ich die satten Melodiesolis als Zwischenspiel hervorheben, welche im Duettspiel einfach grenzgenial klingen und einmal mehr den Old Schooler begeistern können.

Klassischer Klavierintroeingang steht zu Beginn von „Reminiscense“ an, eine weitere Hymne? Ja wenn man hier sehr pathetisch klingt. Solche Tracks, vor allem durch das etwas klassischere Klangmuster könnten auch auf einer der Zick Metal Opern der letzten Jahre stehen. Durchs Stück führt man uns sehr genießerisch mit einer ruhigeren Spiellage und somit kann man sich den Song in entspannter Lage zu Gemüte führen und wird schlussendlich hellauf begeistert von selbigen sein.

Aufs Motorrad am besten eine Chopper geschwungen und mit Vollgas dahin gebrettert. Genau dieses Feeling spiegelt man mit „Combustible en la Sangre“ wieder. Dieser sehr groovig – shakige Rocker der an achter Stelle daher rattert ist Bikermusik wie man sie liebt. Den Rest erledigen die spanischen Lyriks, die dem Stück bestens zu Gesicht stehen und das Ganze sehr gut komplettieren.

Auch das nun folgende „Puñado de Alma“ wurde mit spanischen Lyriks versehen. Allerdings handelt es sich hierbei um deutlich mehr Power Metal angereichertes Material. Satte Fäuste reckende Fragmente treffen auf steifere Bretterparts, welch mit etlichen Hintergrundspielereien aufgewertet wurden.

„El Ultimo Grito en el Infierno“ wird etwas zaghafter ins Rennen geschickt. Vermehrt steigert man dadurch das astreine True Metal Feeling, bevor man wieder in etwas speedigerem Tempo weiter fegt. Es mag an meinem Fabel für die spanische Sprache liegen, aber vor allem dadurch können die Jungs bestens überzeugen und so auch bei diesem Song. Doch auch vom Mischverhältnis zeigt man sich recht farbenbunt, als auch begeisterungswürdig und somit wird einiges in den Farbtopf gemischt.

Sehr gewöhnungsbedürftig und verhalten ist der Start von „Caleuche“. Doch bereits nach etlichen Sekunden knallt man uns einen sehr hymnischen Part vor den Latz der druckvoll ins Ohr hämmert. Weiterhin gibt man sich etwas verspielter und das in einer etwas ruhigeren Stimmungslage. Fast schon Doom lastig schreitet man voran und dabei klingt der Track sehr dunkel und eisig. Unter Strich nicht unbedingt das Non plus Ultra, aber durchaus passabel.

Fazit: Old Schooler aufgepasst, dies ist ein Gustostückerl in Sachen Speed/Power Mischung welches genau für euch von den Chilenen eingespielt wurde. Wer nicht zu diesem Genre zählt sollte lieber die Finger davon lassen, für selbigen ist das Teil doch zu altbacken.

Tracklist:

01. Machine Hell 04:23
02. 8.8 02:35
03. The Gods Give No Reply 03:38
04. Fiend 05:23
05. X-Terminate 03:47
06. Hawker Hunter 05:12
07. Reminiscense 05:02
08. Combustible en la Sangre 03:26
09. Puñado de Almas 03:53
10. El Ultimo Grito en el Infierno 05:11
11. Caleuche 11:15

Besetzung:

Nelson „Rob Díaz“ D’Aldunce (voc)
Felipe Hernandez (guit)
Peyote „Green Arrow“ Barrera (bass)
Gerardo Barrenechea (drums)

Internet:

Vastator Website

Vastator @ MySpace

Vastator @ YouTube

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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