Metalheadz Open Air 2016, 13.05 – 14.05 2016, Oberndorf am Lech, Bayern

Bands: Skullwinx, Motörcult, Stormhunter, Powertryp, Witchburner, Evil Invaders, Air Raid, Liquid Steel, Prowler, Woslom, Outrage, Delirium Tremens, Dust Bolt, Alpha Tiger, Manilla Road, Ashbury Date: 13.05 – 14.05. 2016 Venue: Oberndorf am Lech, Bayern

Es ist Pfingsten, also langes Wochenende. Während in meiner Wahlheimat alljährlich das Wave Gothic Treffen stattfindet und im Ruhrpott das Rock Hard Festival begangen wird, verschlägt es mich in das beschauliche Oberndorf am Lech, das seine Ruhe für zwei Tage ad acta legt.

Denn dank der Bavarian Metalheadz treffen sich hier 500 Fans, um dem wahren Heavy Metal zu huldigen, angehende Größen sowie Götter zu feiern und die eine oder andere Band neu für sich zu entdecken.

Das Gelände ist ein brachliegendes Feld, die Einfahrt geht steil bergab (was sich am Samstag für einige Frühabreisende aufgrund des Wetters zur Herausforderung gestaltete), ein Weg bahnt sich zum Konzergelände während beiderseits dessen gezeltet wird.

Das Konzertgelände gestaltet sich übersichtlich und gut organisiert, ein Plattenhändler ist gleich zur Rechten, weiter hinten sind ein Merchhändler sowie die Toiletten auszumachen. Diese sind lobenswerter Weise während der Festivalzeit beinah durchweg in gutem Zustand, das bekommen professionelle Veranstalter nicht selten im wahrsten Sinne des Wortes beschissener hin!
Links befindet sich die Bühne, geradezu der Merchstand für die Bands und das Festzelt in dem ein geschmackssicherer DJ für Beschallung während der Umbaupausen sowie nach den Konzerten sorgt.
In diesem Zelt gibt es auch Speisen und Getränke. Das regionale Bier vom Fass gibt es im 0,5 Becher für 3,50 Euro, das Essen wird selbst zubereitet und gestaltet sich sehr kundenfreundlich bei den Preisen, und die „Hausmannskost“ von Rührei mit Speck bis zu Spätzle mit Geschnetzeltem schmeckt.
Bezahlen muss man allerdings vorher, nämlich an der Bonkasse, die zufällig am Festivalmerchstand ist. Das nenne ich Marketing. Ein Bon kostet einen Zehner, ich nehme zwei, nutze den Vorteil und lasse meine Haushaltskasse in Folge im Auto.

Freitag, 13.05., Tag 1:

SkullwinxEine Stunde vor Beginn legt der Fanclub in Brigademanier noch Hartgummiplatten über das Areal vor der Bühne und schafft es dank Teamwork auch, das die erste Band pünktlich bei leichtem Schauer um 14 Uhr loslegen kann.
Das Wetter ist kacke, der epische Heavy Metal von SKULLWINX aus Tegernsee dagegen sind gut. Sogar so gut, das es sich bis zum dritten Song gut füllt. Die Show des Fünfers geht ordentlich nach vorn und man nutzt die Gelegenheit um ein paar Fans dazu zu gewinnen. Das bei Hydra die PA ausfällt, bringt das Publikum in`s Spiel, das angefeuert von Frontmann Johannes mit „hey, hey, hey“ – Rufen den Part der Band übernimmt bis die Technik wieder Dienst leistet. Improvisation ist halt alles.

MotoercultEs sei denn, man heißt MOTÖRCULT. Der Name sowie Logo lassen kaum Interpretationsmöglichkeiten zu, und in der Tat klingen die Memminger wie eine schwarze Speed Metal – Version von Motörhead. Bassist Tobias spielt den Bass wie eine Gitarre, Gitarrist Penetrator „geht ab wie Schmidts Katze“ und Chris Frost klebt am Mikro, das er gerne von unten angreift. Die Band kommt Live sehr gut an, es bleibt für die frühe Stunde gut gefüllt und die ersten drei Reihen feiern Songs wie Army On Wheels, Street Metal Nights und Until Next Dawn vollkommen zu Recht. Sehr unterhaltsamer Auftritt.

StormhunterDen haben die darauffolgenden STORMHUNTER schon beim Soundcheck:
Während Basser Fritz seinem Mikro mit einem „Hallo!“ einstimmt, setzt dem Gitarrist Stefan Bonnie Tylers Heartache entgegen. Dauergrinsebacke und Sänger Frank quittiert das Ganze mit einem sympathischen „Spinner“.
Nach dieser subjektiven Feststellung und dem Soundcheck hat der Frontmann noch einen Tipp für alle Lebenslagen parat:
„Besauft Euch und baut keine Scheiße!“ meint er, und das wird natürlich beherzigt. Die seit 10 Jahren aktive Band scheinen relativ wenig Leute zu kennen, denn der Insider Tipp für Running Wild und Stormwarrior Fans füllt den Platz erst nach und nach ein wenig. Ein paar Fans fordern von Anfang an Riding The Storm, was nicht nur mich etwas verwundert.
Vorher müssen diese sich in Geduld üben. Durch eine aktiongeladene Performance sowie Perlen wie unter anderem Of Knights And Men und Final Battle wird die Wartezeit dem begeisterten Publikum auch sehr erträglich gestaltet. Zum Abschluss gibt es dann „den Song, der da heißt Hunting The Storm!“, wie Frank schwer amüsiert ansagt.

PowertrypDie nachfolgenden POWERTRYP kommen nach dem Gig bei mir erst einmal nur ganz gut an, ab Song Nummer drei (Here`s Control) ist es damit aber dann vorbei. Verdammte Axt, sind die Jungs um EX – Atlantean Kodex Member und Sänger Johannes Korda stark!
Songs wie Nail Your Prophet, By My Hand und Hotter Than Hellfire sind erstklassiger, melodischer Power Metal, den die Gitarristen Andreas und Stefan konzentriert runterzocken. Anders ist da besagter Frontmann, der heizt dem Publikum gleich mehrmals ein.
Neben markigen Ansagen wie „Wir sind Powertryp und spielen richtigen Metal.“ gibt es obendrein gegen Ende eine Feuerspuck – Einlage. Hammerband!
Nach eher moderaten Klängen gibt es nun Black/Thrash Metal mit WITCHBURNER und prompt zieht ein Unwetter auf.
Davon unbeeindruckt startet die Band zur Freude der zahlreichen Zuschauer den Gig und bietet eine Reihe an Hits auf, welche die vorderen Reihen zum ausflippen bringen. Von Steel Triumphator über Grave Desecrator hinzu Hexenhammer wird der Regen mehr, der Wind stärker und die Masse verlegt sich in das Zelt.
WitchburnerBei Ultra Violence muss dann abgebrochen werden, nur die ganz Verrückten harren da noch aus.
Nach circa 10 Minuten ist dann das Schlimmste überstanden und man darf den Gig korrekt beenden, wobei Gitarrist Simon es sich nicht nehmen lässt, den durchweichten Hardlinern direkt an der Absperrung mit seinem Stageacting Respekt zu zollen, während einer die Bühne stürmt und es umgekehrt macht. Ich bin zwar nicht ganz so nass wie einige hier, da ich mir Unterschlupf gesucht hatte, aber dafür umso mehr beeindruckt.
Die nasse Kleidung sorgt dafür, das mir kalt allmählich kalt wird. Die zwei kühlen Biere die ich dagegen einnehme, während ich auf die EVIL INVADERS warte, helfen da entgegen meiner Erwartung nicht wirklich.
Nachdem die Bühne dann mit Nebel gefüllt ist ensteigen dem, ich meine sogar pünktlich, Joe und seine Mannen und heizen wie immer mächtig ein.
Geboten wird das Standardprogramm, was nichts anderes heißt als das man wie immer gekonnt Lichtshow, Stageacting und Maiden – affine Tracks wie Stairway To Insanity, Tortued By The Beast und Pulses Of Pleasure verbindet. Neben Joe begeistert heute vor allem sein Gitarren – Kumpan Senne, der den internen Poserwettbewerb knapp gewinnt. Nach gut einer Stunde ist trotz anhaltender Nässe ordentlich eingeheizt und es gibt ordentlich Applaus seitens der zahlreichen Evil InvadersZuschauer.
Nachdem eine aufstrebende und sich fleißig den Arsch abspielende Band wieder einmal einen Sahnegig hingelegt hat, sind nach Umbau nun die Schweden AIR RAID an der Reihe, denen spätestens mit dem letzen Album der Sprung in die oberste Riege gelungen ist.
Dies bestätigt der Auftritt zu einhundert Prozent. Die sehr professionelle Show besticht vor allem durch die Performance von Sänger Arthur Anderrson, der die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht. Umrahmt wird das durch das Stageacting seiner Mitstreiter, so dass die Fans schon beim Opener Wildfire voll abgehen. Quer durch die Diskographie sind Victim Of The Night, Night Of The Axe, Flying Fortress und Midnight Burner absolute Highlights. Und zwar nicht nur des Gigs, sondern auch der jüngeren Metalhistorie. Das sehen anscheinend viele so, denn die Reaktionen des Publikums lassen nur einen Schluss zu:
Diese Band wird eines Tages ganz oben stehen.
Air RaidDas tun ASHBURY trotz spärlicher Alben (Endless Sky 1983 sowie Something Funny Going On 2004) schon. Und zwar nicht nur im Billing, sondern auch im Herzen vieler der Anwesenden auf dem randvollen Platz.
Untermalt mit einer sehr guten Lichtshow, verbreiten vor allem die Davis – Brüder eine Magie wie man sie selten bei einem Gig spürt.
„We never thought that we will play for a Metalfestival!“ meint Rob Davis und ist erfreut über die positven Resonanzen. Und er hat recht, denn egal ob zeitloser, epischer Hardrock wie The Warning, besinnliches wie Endless Sky oder die Jethro Tull Hommage, kaum jemand stört sich an der für ein Metalfestival unpassend seichten Musik.
Gegen 1:00 Uhr (wenn meine abgesoffene Uhr richtig ging) ist dann leider auch Schluss, ein atemberaubender Gig beendet einen trotz des Wetters gelungenen ersten Tag.

Samstag, 14.05, Tag 2:

Die Nacht war kurz und es regnete auch weiterhin. Doch gegen halb elf tritt Besserung in Sicht, Solis schaut hervor.
Liquid SteelUnd so eröffnen die Innsbrucker LIQUID STEEL, heute zwei Stunden eher als gestern, den Konzertreigen. Deren Demo fand ich an sich Klasse, nur Sänger Fabio hatte noch Verbesserungsbedarf. Auf dem starken Debüt „Fire In The Sky“ klang er schon besser, man konnte also gespannt sein wie er das Live meistert.
Und da offenbart sich zuerst einmal eine weitere Verbesserung, der Junge ist mittlerweile topp. Und mehr noch, sein Entertainment und auch das seiner Kollegen ist auf professionellem Niveau, schlicht perfekt durchchoreografiert.
Die Österreicher sind schon mit dem Opener Fire In The Sky warm, wollen wohl beweisen dass sie zu Größerem geschaffen sind und schaffen es die Fläche vor der Bühne innerhalb kürzester Zeit so gut zu füllen, wie es sie tags zuvor erst bei Stormhunter war. Unter dem Jubel der bis zum Ende des Gigs immer mal wieder zunehmenden Anzahl Zuschauer gibt es neben den Tracks vom Debüt auch einen vom kommenden Album, der mich jetzt schon gespannt darauf warten lässt.
Die Meßlatte für die nachfolgende Band scheint zu hoch, doch die Leipziger PROWLER verblüffen ebenfalls und nehmen die „Herausforderung“ an. Die Bühnenshow der NWOBH – Band aus Leipzig ist mittlerweile routiniert, das Stageacting wohl auch aufgrund des vorangegangenen Gigs ebenfalls saustarke ProwlerUnterhaltung.
Und mit den ersten Klängen von Out Of The Night entscheiden sich die Leute, erst einmal zu verweilen und zu lauschen der Band. Nach Motorcycle Of Love hört man vorne die Frage, ob die Jungs wirklich aus Ostdeutschland kommen.
Diese Frage beantwortet Sänger Ronny mit der Fettnäpfchenfrage, wie dem Publikum das Wetter gefällt das die Band aus besagtem Gebiet mitgebracht habe.
Ei, das kommt in Bayern nicht wirklich gut, und als man dann noch auf die Frage „Wollt ihr mal ostdeutschen Metal hören?“, schauen einige immer verdutzter drein. Das die Band dann eine furiose Coverversion des Formel 1 – Klassikers Der Edelrocker hinlegt, begeistert vor allem jene, die diesen Song kennen. Nicht wenige lassen sich von der Stimmung anstecken und stürzen sich in das Getümmel vor der Bühne. Spätestens mit dem abschließenden Saxon – Cover Princess Of The Night ist die Welt auch für die Bayern im Publikum wieder in Ordnung, denn als die PA wieder einmal ausfällt unterstützt man die Band und singt weiter.
WoslomNach zwei hervorragenden Auftritten von NWOTHM – Bands, denen ein medialer Push unverständlicherweise verwehrt blieb, gibt es nun Bay Area Thrash aus dem Land, das meiner Meinung nach mittlerweile die stärksten Bands des amerikanischen Kontinents hervorbringt. WOSLOM sind den meisten Zuschauern nicht unbekannt, und die Kapelle aus São Paulo geht ebenfalls gleich in die Vollen. Vor allem Gitarrist Rafael und Sänger Silvano fordern die Meute, dabei tun Tracks wie Broken Bones, No Last Chance und Total Speed Thrash ihr Übriges und führen zu Mosh- und Circle Pits.
Ganz anders geht es bei der Kultband OUTRAGE zu. Die Anfang der Achtziger gegründete Band ist ihrem Stil, der sich in den Sphären von Hellhammer, alten Sodom und Venom bewegt, bis heute treu geblieben und bietet selbst denen, die mit diesem Stil nichts anfangen können etwas. Und zwar für das Auge, denn nachdem Sänger Frank P. (standesgemäß in schwarzer Möchsrobe bekleidet) seine Mitstreiter mit Blut gesegnet hat und mit der Ansage „Wir sind Outrage und nehmen euch mit auf dem Weg zur Hölle“ die Truppe loslegt kommt man nicht umhin, dem Gig beizuwohnen.
Augenfang ist dabei das Zusammenspiel zwischen dem Sänger und Bassist Raffa. Hauptsächlich „The Voice From Hell“, dessen theatralische Mimik und Gestik ab Mitte des Gigs sogar bis hin zur Selbstgeiselung geht, sorgt für regen Zuspruch bei den Anwesenden.
Was nach Outrage folgte, ist mein persönliches Highlight.

Lemmy Allstar Tribute Show

Lemmy Allstar Tribute ShowEs war eine spontane Idee des Veranstalters, mehere Musiker für eine Jam Session heran zu holen um dem verstorbenen Ian Fraser Kilmister zu gedenken. Wie spontan diese zustande kam, lässt sich an der Aussage von Inferno Fronter Florian Bartschek festmachen:
„Wir haben uns zu einer Jam Session entschlossen, um einem der Größten zu gedenken, Lemmy von Motörhead. Und es ist wirklich eine Jam Session. Wir haben vorher nicht geprobt und ich selbst habe mit drei von den Leuten vorher noch nie zusammen auf einer Bühne gestanden.“

„Die Leute“ lesen sich wie das who is who der Zukunft des Heavy Metal. Da wären unter anderem Pauly von STALLION, BLIZZEN, Jonny und Marv von PROWLER sowie Lennart von SKULLWINX, um nur ein paar zu nennen. Im fliegenden Wechsel an den Instrumenten darf jeder mal spielen. Interessant ist es vor allem bei den Sängerwechseln, da es den Klassikern eine interessante Färbung gibt.
Die Setlist besteht aus Songs quer durch die Historie und deren beherzte Darbietung entwickelt sich von Anfang an zu einer riesen Party, bei der Spielfehler und Abstimmungsprobleme die Authensität untermauern, kleinere Tonprobleme weggesoffen werden, da Bier und Jacky sowohl auf der Bühne als auch in den ersten Reihen fließen.
Vor der Bühne ist es voll, im Laufe des Gigs wird man es auch auf der Bühne. Die Hommage entwickelt sich zur Messe, die Fans rasten aus, die Musiker zelebrieren dieses Event mit vollem Einsatz und einer Menge Spaß. Als es dem Ende zu geht, fordert man aus jedem Winkel weiterzumachen, doch leider ist auch irgendwann einmal Schluß. Man hätte ewig weiterspielen können, Lemmy wäre stolz auf Euch!

Delirium TremensDa ist es im Anschluß kein leichtes Spiel für die mir bis dahin unbekannten, immerhin schon seit 20 Jahren exzitierenden Thrasher DELIRUM TREMENZ. Aber da sie genug Fans im Schlepptau haben und sowohl die ersten Songs Seed Of Violence, Worship Satan und Thrash And Be Thrashed als auch der von oben bis unten vernietete Frontmann Mütze sehr gut ankommen, bleibt es gut gefüllt. Eine Menge Humor bringen die Bamberger auch mit:
„Wir sind Delirium Tremenz, man nennt uns auch Drecksband.“
Passt, denn der Sound ist mal Destuction, mal Protector, mal Toxic Beast. Hinzu kommt ein Arsch voll Rock `n Roll Spirit, so dass die vebliebenen Metalheads gewaltig moshen. Insbesondere Backyard Wrestling, Get Fucked und Irön Gäng bleiben mir gut in Erinnerung.
Vom Underground geht es dann mit DUST BOLT eine Etage hinauf. Die Bayern sind seit „Awake The Riot“ der heißeste Kandidat für die nächste internationale Thrash – Größe „Made in Germany“ und legen wie gewohnt gleich zu Beginn bei Violent Abolution ihr sportliches Bühnenprogramm auf.
Die aufgedrehte Bande rennt, bangt und tanzt  fleißig wie eh und je, die Crowd macht mit. Mit Turned To Grey, SickxBrain und Blind To Art spielt man Songs vom kommenden Album „Mass Confusion“, die dankend angenommen werden. Wie eigentlich jede Nummer, die Truppe versteht es die Massen zu begeistern.
Nach Soul Erazor vom letzten Werk ist es vorbei mit der Zurückhaltung und einige Fans setzen bei Agent Thrash zum Run auf die Bühne an, sehr geil!
Alpha TigerNach reichlich Verspätung (zumindest gefühlt, die Uhr ist mittlerweile abgenippelt) betreten ALPHA TIGER die Bretter, um eine „5 Years Man Or Machine Show“ zum Besten zu geben. Für mich ist es das erste Mal, die Band mit Benjamin Jaino am Mikro zu erleben.
Doch schon gleich zu Beginn, mit Starrider, offenbart sich, dass auch die alten Songs zu seiner Stimme passen. Meine persönliche Meinung geht sogar dahin, dass mir die Songs mit dem „Kleinen mit der riesigen Stimme“ sogar noch einen Deut besser gefallen. Den Eindruck untermauern insbesondere When Autumn Leaves Fall, Against The Time und das die Album – Setlist beschließende Black Star Pariah.
Auch ein guter Entertainer ist er, seine Scherze mit den Gitarristen Peter und Alexander (letzter übergibt ihm „feierlich“ seine Gitarre, was aber dankend abgelehnt wird) sowie seine Posen zeugen von gesundem Selbstvertrauen, das Tate/Kiske – Timbre in seiner Stimme ist so genial, hier wächst eine echte Größe heran!
Nur mit den Ansagen hat er es noch nicht so, die wirken eher unbeholfen, was vielleicht auch an der fehlenden persönlichen Identifikation mit „Men Or Machines“ liegen mag.
Dafür gibt als Ausgleich neben Lady Liberty und Along The Rising Sun noch eine starke Coverversion von Hallowed By Thy Name.
Manilla RoadDas dieses Festival schnell ausverkauft war und ich die über 400 Kilometer Weg auf mich genommen habe, hat hauptsächlich einen Grund. Und der heißt MANILLA ROAD. Die US – Amerikaner gelten als Erfinder des Epic Metal und sind seit 5 Jahren mit Roxxcalibur – Drummer Neudi am Start, der sein Drumset sehr penibel aufbaut, während seine Bandkollegen für den Soundcheck nicht viel Zeit benötigen. Die Setlist besteht vorwiegend aus Songs der Achtziger Meisterwerke, wobei man selbst das eigentlich Debüt „Mark Of The Beast“ nicht aussen vor lässt.
Die von Highlights überquellende Setlist beherrbergt grandiose Perlen wie Crystal Logic, dem eine Unterbrechung von Bryan Patrick durch Shelton in Form eines Solos vorrausging („Mark, is there anything logic in what you are doing there?“ – „No man, I don`t know anything.“).
Shelton ist ohnehin einer der markantesten Gitarristen und Songwriter, der mit seinen 58 Jahren immer noch ordentlich Arsch tritt, Spielfreude besitzt und mit seiner ungewöhnlichen Spielart immer wieder im Fokus steht.
Als perfekte Ergänzung dazu ist mit dem Hauptsänger „Hellroadie“ jemand, der ebenfalls eine große Ausstrahlungskraft besitzt. Die Legende wird gefeiert. Necropolis, Mystification, Weaver Of The Web, Hammer Of The Witches, ich müsste alle Songs benennen. Denn jeder wird gefeiert und mitgesungen, was die Band offensichtlich sehr zu schätzen weiß.
Als man nach Zugaben verlangt hat „The Shark“ schnell ein Einsehen und fragt: „You want someone more?“. Ein lautes „YEEAH“ lässt ihn trocken „OK, than you get one!“ antworten und das abschließende Heavy Metal To The World besiegelt dann fast schon das Ende des Festivals.

Noch teilweise unter den Rufen einiger fordernder Fans steigen die Veranstalter auf die Bühne und bedanken sich bei ihren Gästen.
Das abschließende Feuerwerk sehe ich aus der Entfernung, auf dem Weg zu meinem Wagen. Es war ein starkes Festival, das hier wirklich sehr professionell von ein paar Maniacs veranstaltet wurde. Die Bandauswahl spricht für sich, hier ist man mit dem Herzen dabei.

Wirkliche Mängel gab es nicht, und wenn kleinere Probleme auftraten wurde sich schleunigst darum gekümmert.
Erwähnen möchte ich aber ein – laut Veranstalter – „Chaos“ bei der Zuordnung auf dem Zeltplatz. Ich habe keines gesehen, aber die kleine Unordnung wurde schleunigst in weiser Vorraussicht beseitigt. An diesem Beispiel zeigt sich, wie enthusiastisch und professionell die Bavarian Metalheadz an ihre Veranstaltungen herangehen.
Auch die erwähnten – und in der Häufigkeit sicher ungewöhnlichen – PA-Ausfälle waren weder störend noch ein Ärgernis.
Denn sie wurden von den Fans einfach weg gesungen und zudem vom Soundteam schnell beseitigt.

Highlights:

Lemmy Allstar Tribute Show
Manilla Road
Ashbury
Powertryp
Witchburner
Alpha Tiger
Prowler
Liquid Steel

Lowlights:

das Wetter

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