PSYKOSIS – Mind Games

cover artwork PSYKOSIS Mind Games

Band: PSYKOSIS 🇮🇪
Titel: Mind Games
Label: Independent
VÖ: 01/05/25
Genre: Thrash Metal

Bewertung:

4/5

Das Album startet mit „Insanitised“, einer Serie von soliden Riffs und treibendem Rhythmus ab dem ersten Akkord. Die Vocals bewegen sich im typischen Thrash-Stil: teils geschrien, teils gebrüllt, gemeinsam intoniert im Refrain. In der obligatorischen Solo-Sektion liefern sich zwei Gitarren zunächst ein Dialog-Duell, bevor eine davon das Kommando übernimmt und ein langes, komplexes Solo entfesselt. Ein temporeicher Song – ein guter Start ins Album.

Rasantes Thrash Metal-Feuerwerk

PSYKOSIS, eine Thrash Metal-Band aus Irland, wurde Ende November 2008 in Ballybrack, einem Vorort von Dublin, gegründet. Auf ein Demo und ein erstes Full-Length-Album folgten zahlreiche Auftritte auf irischen Bühnen, darunter auch in den angesagtesten Clubs Dublins. So etablierte sich die Band in der lokalen Szene – mit dem klaren Ziel, den nächsten Schritt auf ein höheres Level zu machen.

Eine cineastische Rede leitet „Boiling Point“ ein. Politische Anspielungen und gesellschaftskritische Texte prägen den Song. Das hohe Tempo, die solide Gitarrenarbeit und die kraftvolle Doppelstimmigkeit bleiben erhalten. Maschinengewehrartiges Drumming, verzwickte Soli und galoppierende Riffs treiben den Song voran. Ein starkes Stück – und das erste echte Highlight des Albums.

„Mind Games“ liefert rohe Energie und Dynamik im Thrash-Gewand

„Hard Reset“ wartet mit harten Drums und einem inspirierten, schnellen Riff auf. Raue Schreie und Gangshouts sorgen für eine echte Nackenbrecher-Atmosphäre. Shredding-Solos runden den Song ab. Alles wirkt, als hätte man die klassische Thrash-Metal-Formel genommen – aber mit einer nostalgischen Note, die ein warmes, vertrautes Gefühl und ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Durch die Dynamik wird „Hard Reset“ definitiv zu einem Höhepunkt des Albums.

Die Produktion ist genretypisch solide: nichts Spektakuläres, aber genau das, was man von einem Thrash-Album erwartet und möchte. Hier geht es um die rohe Energie, die durch die Einfachheit der Riffs, Rhythmen und Vocals entsteht – keine übermäßige Komplexität, sondern pure Wucht. Ein Album, das Kopf und Nacken fordert.

Mit „Tossed To The Dogs“ setzt sich der Reigen der guten Riffs und bellenden, herausgeschrienen Vocals fort. Der Fokus liegt auf schierer Geschwindigkeit und druckvoll hämmernden Gitarren. Ein messerscharfes Solo fügt sich nahtlos in den Song ein, ohne den Rhythmus zu brechen, und sorgt für einen gelungenen Kontrast. Bereits vor fünf Jahren wurde der Song als erste Kostprobe des neuen Line-Ups veröffentlicht – auf „Mind Games“ hat er nun seinen festen Platz gefunden.

„Mutant Mass“ bleibt der etablierten Linie treu: tight gespielt, präzise und moshpit-tauglich. Besonders die Vocals erinnern stark an Bobby „Blitz“ Ellsworth von Overkill, doch auch Einflüsse von Exodus und Death Angel sind herauszuhören.

Aggressive Songs, inspiriert von den Urvätern des Genres

Das heutige Line-up von PSYKOSIS dreht sich um Gründungsmitglied Grant Walsh (Leadgitarre, Gesang, 2008–heute). Um 2020 formierte sich das aktuelle Quartett: Liam Noctor (Bass, ex-Element X), Tom Moylan (Drums, Saint Slaughter) und Adam “Aidan” Treacy (Gitarre, ex-Crossfire, ex-Catastrophe). Die Musiker, nun in ihren 30ern, zeigen Reife und Professionalität, behalten dabei aber ihren verspielten Ansatz in der Musik bei.

„General Waste“ ist ein weiterer aggressiver Song mit wütenden Shouts, schnellen Riffs und donnerndem Drumming. Im Vergleich zu den anderen Tracks wirkt der Song mit seinen vielen Breaks und Rhythmuswechseln etwas experimenteller und dissonanter. Das Titelstück „Mind Games“ folgt: wütend, etwas gemäßigter im Tempo, aber nach wie vor intensiv. Hier wird das Tempo leicht zurückgenommen, ohne an Wucht zu verlieren. Der Song wirkt lyrisch und vokal dramatischer – aber immer noch ganz klar im Thrash verwurzelt.

Das vergleichsweise kurze Album – eine typische Thrash-Metal-Eigenschaft – endet mit „Hivemind Hysteria“. Polizei- und Aufstandsgeräusche eröffnen einen letzten schnellen Song, der mit messerscharfen Gitarren und brummenden Riffs sofort nach vorne prescht. Starke Einflüsse der frühen Kreator-Ära sind unüberhörbar, besonders wegen der sehr ähnlich klingenden Vocals. Eine komplexe, schnelle Komposition – ein fulminanter Schlusspunkt und ein letztes Highlight.

„Mind Games“ ist ein solides Thrash-Album voller Headbanger-Momente und frischer Elemente

Hier wird nichts neu erfunden – doch statt Regeln zu brechen, setzen PSYKOSIS bewusst auf ein traditionelles, aber starkes Thrash Metal-Album. Trotz des klassischen Grundgerüsts fühlt sich das Werk keineswegs altbacken an, sondern bringt frischen Wind in die Old-School-Welt.

Ein gutes Album bringt ein Lächeln auf das Gesicht – oder zwingt einen zum Headbangen. „Mind Games“ von PSYKOSIS schafft beides.

Fazit: „Mind Games“ ist ein unterhaltsames Thrash-Album, das gekonnt den Spirit der Urväter mit der Reife von PSYKOSIS verbindet.

Tracklist

01. Insanitised
02. Boiling Point
03. Hard Reset
04. Tossed To The Dogs
05. Mutant Mass
06. General Waste
07. Mind Games
08. Hivemind Hysteria

Besetzung

Grant Walsh – Lead Guitars, Vocals
Liam Noctor – Bass
Tom Moylan – Drums
Aidan – Guitars

Internet

PSYKOSIS – Mind Games CD Review

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