INTREPID – Juxtaposition

cover artwork INTREPID Juxtaposition

Band: INTREPID 🇪🇪
Titel: Juxtaposition
Label: Knife Fight Media
VÖ: 04/06/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

2/5

Die estnische Death-Metal-Band INTREPID legt mit Juxtaposition ihr zweites Full-Length-Album vor. Nach einer soliden EP (Empress of Devastation) und einem enttäuschenden Nachfolger versucht die Band nun, mit diesem Werk wieder an den guten ersten Eindruck anzuknüpfen.

Aggressive, bedrohliche Riffs und Growls eröffnen das Album

Das Album beginnt direkt mit Gitarrenfeuer – wie ein Maschinengewehr. „Blood Means Nothing“ bietet schnelles Riffing, ein solides Rhythmusfundament und tiefe Growls, die dem Song Wucht verleihen. Aggressiv, bedrohlich – aber kompositorisch simpel, ohne Platz für Melodien. Gegen Ende gibt es ein kurzes Gitarrensolo.

Die Band wurde 2016 in Tallinn gegründet – von Madis Kaljurand (Drums) und Simo Atso (Gitarre). 2017 kam Siim Soodla am Bass dazu, ehe 2018 mit Raiko Rajalaane ein fester Sänger gefunden wurde. Komplettiert wurde das Line-up durch Aldo Jakovlev an der zweiten Gitarre.

Ciphered“ schlägt in eine ähnliche Kerbe wie der Opener, wirkt aber leicht melodischer. Die Gitarren klingen schleifend, die Riffs solide, das Drumming metronomartig. Der Bass tritt deutlicher hervor, und auch das Leadspiel bekommt mehr Raum – ein komplexes, technisch starkes Solo, aber melodisch wenig einprägsam. Irgendetwas wirkt hier unausgegoren.

Mit „Nocturnal Tones of Grey“ wird das Tempo reduziert – ein drückender Bass, einfache Drumbeats, dazu ein Wechselspiel mit monotonem Riffing. Eine experimentelle Passage verlangsamt das Ganze weiter. Kein Glanzpunkt. „Sanctimonious“ führt das fort – einfache Riffs, funktionale Rhythmusarbeit, ein bisschen Abwechslung durch Backing-Vocals, aber nichts, was im Gedächtnis bleibt.

Die Produktion ist unausgewogen und monoton

Der Sound ist matschig. Alles klingt einheitlich, ohne klare Akzente. Die Instrumente verschmelzen zu einem schweren, aber wenig differenzierten Klangbild. Die Prioritäten im Mix wirken falsch gesetzt – das Schlagzeug klingt stellenweise abgehackt und unnatürlich.

Overthrone“ bringt etwas mehr Dynamik – tremolierte Leads, dramatischer Gitarreneinsatz, schnelleres Drumming. Auch kompositorisch ist hier mehr Substanz vorhanden: die vielen Rhythmuswechsel wirken durchdachter und weniger willkürlich. Im Kontext des Albums ein Highlight.

Der Titeltrack „Juxtaposition“ beginnt mit einem fast akustischen Intro. Die Spannung wird langsam aufgebaut – atmosphärisch, experimentell. Die verzerrten Vocals klingen, als seien sie durch ein Effektmikrofon gejagt worden. Dann bricht der Song abrupt ab – ein seltsames Intermezzo.

Opiated Consumption“ folgt wieder der bekannten Formel. „Sensationalized“ bringt zumindest eine melodische Linie mit, dazu Gangshouts und eine doomige Passage mit Tempowechseln. Einer der interessanteren Songs – aber auch einer der kürzesten.

Ein eintöniges Album mit aggressiven, aber ziellosen Solos

Aries“ startet mit heulenden Solos und einem soliden Riff, doch bald verfällt auch dieser Track ins gewohnte Klangschema. „Flesh Scorner“ beendet das Album mit einem rituellen Chor und langsamen, doomigen Riffs. Im Mittelteil wird das Tempo angezogen, nur um dann wieder abzufallen. Ein langer, inspirierter Solo-Part am Ende sticht hervor – doch der Rest bleibt blass.

Die Musik ist sehr direkt und ohne jegliche Subtilität – eine kompromisslose Soundwand, die aber selten Tiefe entwickelt. Das Album wirkt insgesamt blass und gleichförmig. Die Soli sind zwar aggressiv und schnell, doch weder melodisch noch sinnvoll ins Gesamtbild integriert – sie wirken oft wie Fremdkörper. Auch die langsamen Songs bieten kaum Abwechslung, nur selten blitzt für einen Moment ein Rhythmus auf, der mitreißt.

Juxtaposition bleibt ein Album ohne echte Höhepunkte. Die Ausführung ist handwerklich nicht schwach, aber kompositorisch fehlt es an Ideen und Spannung. Der Versuch, durch ständige Tempowechsel Dynamik zu erzeugen, wirkt eher beliebig als durchdacht. Hinzu kommt eine Produktion, die das Klangbild noch eintöniger erscheinen lässt. INTREPIDs stärkste Momente liegen – zumindest vorerst – in der Vergangenheit.

Fazit: Juxtaposition will mit Wucht überzeugen, verliert sich dabei aber in Wiederholung und fehlender Richtung.

Tracklist

01. Blood Means Nothing
02. Ciphered
03. Nocturnal Tones Of Grey
04. Sanctimonious
05. Overthrone
06. Juxtaposition
07. Opiated Consumption
08. Sensationalized
09. Aries
10. Flesh Scorner

Besetzung

Raiko Rajalaane – vocals
Simo Atso – guitars
Aldo Jakovlev – guitars
Siim Soodla – bass
Madis Kaljurand – drums

Internet

INTREPID – Juxtaposition CD Review

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