MARGANTHA – Blood Moon Sacrifice

cover artwork MARGANTHA Blood Moon Sacrifice

Band: MARGANTHA 🇮🇹🇫🇮
Titel: Blood Moon Sacrifice (EP)
Label: Rockshots Records
VÖ: 27/06/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Ein Black-Metal-Projekt im Mantel der Anonymität? Klingt mittlerweile fast schon klischeehaft – aber genau das scheint heute für viele Musiker der Weg zu sein. So stellt sich die Band vor: „MARGANTHA, eine italo-finnische Black-Metal-Band, entstand aus einer gemeinsamen künstlerischen Vision, die Dunkelheit, Atmosphäre und Narration in den Mittelpunkt stellt. Gegründet von erfahrenen Musikern aus der Extreme-Metal-Szene, wurde das Projekt mit dem Ziel der Anonymität ins Leben gerufen – ohne Namen, frühere Kollaborationen oder vorgefasste Meinungen, damit die Musik direkt mit den Hörer:innen resonieren kann.“

Ein Konzeptwerk basierend auf einer Werwolf-Legende

Die Debüt-EP Blood Moon Sacrifice ist ein Konzeptwerk, das auf einer mündlich überlieferten Legende basiert. Die Geschichte, dem Sänger als Kind von seiner Großmutter erzählt, handelt von einem Werwolf, der ein abgelegenes Jagddorf am Fuße eines entlegenen Gebirges heimsucht.

Melodischer Black Metal – aber mit Charakter. Eine melancholische Melodielinie, Growls und Schreie im Wechsel, dazu ein unerbittliches Schlagzeugspiel. So eröffnet der Titeltrack „Blood Moon Sacrifice“ die EP. Dramatische Momente durchziehen den Song, der erzählerische Ansatz ist klar spürbar, auch durch die beiden Stimmen, die sich abwechseln und stellenweise rezitierend agieren. Die Leadgitarre mit ihrer tremolierten Linie verstärkt die Kälte. Die Atmosphäre ist düster und unheimlich zugleich – vor allem aber dicht. Ein Höhepunkt.

Die Bandmitglieder nennen sich schlicht Nocturnus. Nocturnus I, II und III. Der erste und der dritte stammen aus Finnland, der zweite aus Italien. Mehr muss man nicht wissen – die Musik spricht für sich.

Komplexe Instrumentierung, melancholische Melodien und verlassene Atmosphären

Curse of the Full Moon“ führt das kurze Werk fort. Bereits vor einiger Zeit als erste Single des Projekts veröffentlicht, zeigt der Song infernale Schreie, starke Melodik und eine spürbare Melancholie. Er ist langsamer, aber dennoch deutlich im Black Metal verankert. Auch hier dominiert eine nächtlich-verlassene Stimmung, die klagenden Vocals schreien die Geschichte heraus. Kompositorisch solide und instrumental vielschichtig.

Miriam and the Endless Night“ setzt die bisher eingeschlagene musikalische Linie fort. Gute Riffs, wechselnde Tempi, und die Gitarren rücken stärker in den Vordergrund – weniger vokalgetrieben. Ein kompakter, gut rhythmischer Song mit mehr musikalischer Komplexität. Gitarrist Andy LaRoque – bekannt durch King Diamond und auch als Produzent – sorgt hier für einen klaren Akzent. Das Gitarrensolo ist komplex, verschachtelt und mehrschichtig – und bleibt hängen. Wieder ein sehr guter Song.

Die Produktion ist bemerkenswert gut – fast überraschend für eine Debüt-EP. Doch wenn die drei Nocturnus erfahrene Musiker sind, ist klar, dass sie genau wussten, was sie wollten und brauchten. Verantwortlich dafür ist, wie erwähnt, Andy LaRoque. Der Sound ist klar und ausgewogen. Auch die Ambient-Elemente sind hervorragend eingebunden, um die gewünschte Atmosphäre zu schaffen.

Melodischer Black Metal mit geisterhafter und finsterer Atmosphäre

Wolves at the Door“ beginnt melancholisch, ist aber etwas direkter und weniger komplex im Aufbau. Einige Akkordfolgen erinnern gar an melodischen Death Metal. Tremolo-Gitarren verankern den Song wieder im Black Metal. Verzweifelte Schreie, infernale Shrieks, gute Riffs – ein energiegeladenes Finale für EP und Song.

Die beiden Vokalregister – beide stark, beide dramatisch – verleihen dem Sound zusätzliche Tiefe. Atmosphäre ist das beherrschende Element dieses Albums: geisterhaft und gespenstisch, hypnotisch und finster. Dieses Ziel allein durch die Musik zu erreichen, wirkt wie der zentrale Antrieb des Projekts – und das gelingt ihnen eindrucksvoll.

Ihre Musik steht eindeutig auf der melodischen Seite des Black Metal. Teilweise fast ambient, aber mit interessanten Kompositionen, professionell gespielt und gut produziert. Für Fans von melodischem, erzählgetriebenem Black Metal öffnen MARGANTHA eine Tür zu vergessenen Legenden. Ein Projekt, das man im Auge behalten sollte.

Fazit: Dicht, atmosphärisch, professionell: MARGANTHA liefern ein erzählerisch starkes Debüt für Fans von melodischem Black Metal.

Tracklist

01. Blood Moon Sacrifice
02. Curse of the Full Moon
03. Miriam and the Endless Night (feat. Andy LaRoque)
04. Wolves at the Door

Besetzung

Nocturnus I – Vocals, Bass
Nocturnus II – Guitars
Nocturnus III – Drums

Internet

MARGANTHA – Blood Moon Sacrifice CD Review

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