BEZDAN – Upon The Altar

cover artwork BEZDAN Upon The Altar

Band: BEZDAN 🇭🇷
Titel: Upon The Altar
Label: I Hate Records
VÖ: 28/11/25
Genre: Black/Death/Thrash Metal

Bewertung:

3,5/5

Nach 13 Jahren Existenz und einigen Singles und EPs präsentieren die kroatischen Thrasher BEZDAN endlich ihr von Fans heiß erwartetes Debütalbum. Roh und böse, Old School, leidenschaftlich und aggressiv.

Energiegeladener Start mit soliden Riffs

Das Album beginnt mit Heavy-Metal-Vibe – „Upon The Altar“ ist der Titelsong, aber erwartungsgemäß nur ein sehr kurzes Intro mit typischen Black-Metal-Akkorden. Schon bald kündigen shredding Gitarren an, dass hier etwas anderes kommt. Ein höheres Tempo und deutlich komplexerer Sound setzen mit „Sacrificial Death“ ein – kerngesunder Thrash mit Vocals, die zwischen Growls und hochgepitchten Screams wechseln. Solide Riffs, infernalische Vocals, aber eine distanzierte und zu dezente Rhythmussektion. Die gebellten Vocals bedrohen weiterhin den Hörer, doch die Tempowechsel schmälern den guten ersten Eindruck. Alles in allem guter Thrash, voller Energie und Leben.

BEZDAN kommen aus Zagreb, obwohl sie während ihrer Existenz an verschiedene Orte im Land zogen und erst kürzlich in die Hauptstadt zurückkehrten. Von 2009 bis 2012 als Desecrator bekannt, ist Gitarrist Filip Horvat das einzige Mitglied aus dieser Zeit. 2012 umbenannt in Bezdan mit neuen Mitgliedern: Sänger und Gitarrist Tomislav Baranašić sowie Bassist und Backing Vocalist Filip Vučković. Drummer Ivan Bajrović stieß in späteren Jahren dazu.

Der nächste Track „Dark Messiah“ zeigt beeindruckende technische Fähigkeiten der Rhythmusgitarre. Der Stil bleibt klar Thrash Metal – konfrontative Vocals, sehr direkter und kraftvoller Sound mit langem, komplexem Solo, repetitiven Reimen, offensiv. Kurz und sehr eindringlich, aber kraftvoll und mit ansteckender Energie – ein klarer Höhepunkt.

In denselben Bahnen bewegt sich „When Death Becomes Your Life“ mit erstickten Vocals, massiven und guten Riffs, einer melodischen Linie, die eher eine Fortsetzung des vorherigen Songs darstellt. Oder „Endless Fields Of Bones“ – langsamer und melodischer, zunächst wirkt es, als hätten sie ihre Energie verloren, doch sie erholen sich schnell mit guten schnellen Riffs und rauen, harschen Vocals. Allerdings sind die Riffs auf diesem Track nicht besonders kreativ und wiederholen sich immer wieder. Der ständig wechselnde Rhythmus und die Verlangsamung tun dem Gesamtsound nicht gut. Aber klanglich erinnern die Songs an Possessed und ihren In-your-face-Thrash-Metal.

Old-School-Produktion mit mangelnder Tiefe

Die Produktion ist okay, es fehlt etwas an Dynamik und Tiefe, weil Drums zu weit hinten im Mix sind und Bass fast nicht vorhanden ist. Offensichtlich nehmen die Vocals den größten Anteil am Sound ein, dann erst die Rhythmusgitarre. Etwas zu flach und ohne die Dynamik, die das Genre normalerweise hat. Mehr in Richtung traditioneller Old-School-Thrash-Metal, so auch die Produktion – klingt wie eine sehr alte Aufnahme. Als Inspirationen nannten sie „Possessed, 80s Death, Höhlenmensch-Sepultura sowie alte Ex-Jugoslawische Helden wie Heller, Evil Blood und einen Hauch Black/Speed Metal.“ Interessanterweise sind all diese Einflüsse durch das Album hindurch klar hörbar, und das ist sicherlich eine schwierige Aufgabe für die Produktion, all das in einen ausgewogenen Sound zu integrieren.

Das Album setzt sich in dieselbe Richtung fort: „Hades Knights“ bringt vage Black-Metal-Einflüsse, bleibt aber langsam und größtenteils leblos sowie musikalisch uninspiriert. Besser komponiert mit interessanteren Riffs ist „Vengeance“ – geschriene Vocals, konfrontativ, aggressiv. Wahnsinnig schnelles Tempo mit entsprechenden Uptempo-Riffs, eine schöne Rückkehr zur energetischen Atmosphäre nach einer flachen Albummitte. Hier sind die Black-Metal-Einflüsse ebenfalls hörbar, zwar keine sehr wichtige Komponente ihrer Songs, aber vorhanden – insgesamt ein Song, der Energie und gute Dynamik bringt.

Sehr Old-School-Thrash kommt mit „Infernal Howls“ – hochgepitchte Vocals und ein gesunder Rhythmus sowie ein Old-School-Solo, lang und aggressiv. Man hört auch Heavy-Metal-Akkorde und eine Prise Death Metal. Eine komplexere Klanglandschaft, eine komplexe und gut verwobene Komposition. Der Song präsentiert sich als sehr guter und ausgewogener Mix all ihrer stilistischen Einflüsse. Ein guter Song.

Der finale Song „Crypts Of Ancient“ bringt wieder wechselnde Tempos – nach einer atmosphärischen Eröffnung kehren sie zum Leben zurück, aber leider wechseln sie ständig den Rhythmus, was in inkonsequentem Sound resultiert. Gut und schlecht in einem Song, aber typisch für die Band.

Ehrlicher Old-School-Thrash mit kleinen Schwächen

Das Album klingt insgesamt mit zu wenig kompositorischer Variation, und trotz all der Wechsel zwischen verschiedenen Geschwindigkeiten und Ansätzen bringen diese nicht unbedingt Dynamik – sie zerbrechen eher die Songs in Stücke. Aber jeder Thrash-Metal-Fan wird auf dem Album etwas finden, das ihm gefällt.

Ehrlicher und simpler Thrash Metal. Ein guter Headbanger und angenehmes Hörerlebnis, aber nichts, was man noch nie gehört hat. Nichts Schlechtes auf dem Album – größtenteils ist es leidenschaftlicher Hochgeschwindigkeits-Thrash. Der bewusst Old-School-Ansatz lädt zu Vergleichen mit alten legendären Bands ein, was unfair wäre. Als eigenständige Musik betrachtet, ohne retrospektive Blicke, ist BEZDANs Musik gut – voller Energie und Aggressivität, eine gute Debütarbeit.

Fazit: Old-School und guten Thrash liefern BEZDAN mit ihrem Debütalbum „Upon The Altar“ – eine furiose, intensive und temporeiches Werk.

Tracklist

01. Upon The Altar (Intro)
02. Sacrificial Death
03. Dark Messiah
04. When Death Becomes Your Life
05. Endless Fields Of Bones
06. Hades Knights
07. Vengeance
08. Infernal Howls
09. Crypts Of Ancient

Besetzung

Filip Horvat – Guitars
Tomislav Baranašić – Vocals, Guitars
Filip Vučković – Bass, Vocals (backing)
Ivan Bajrović – Drums

Internet

BEZDAN – Upon The Altar CD Review

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