SUFFERING – Things Seen But Always Hidden

cover artwork SUFFERING Things Seen But Always Hidden

Band: SUFFERING 🇬🇧
Titel: Things Seen But Always Hidden
Label: Apocalyptic Witchcraft
VÖ: 28/11/25
Genre: Black/Doom Metal

Bewertung:

2/5

Die britische Black/Doom-Metal-Band SUFFERING bezeichnet sich selbst als „Beschwörer von Dunkelheit und Wahnsinn“ durch ihre Musik. Nach siebenjähriger Pause präsentieren sie ihr zweites Album. Von einer Evolution im Sound kann keine Rede sein – im Gegenteil: Der reichhaltigere Klang des Debüts ist verloren gegangen, und die aktuelle LP ist eine einseitige Arbeit, die von geschrienen Vocals und Atmosphäre beherrscht wird.

Abrupte Stilwechsel zerbrechen den Fluss

Das Album beginnt mit trauriger, sorgenschwerer Stimmung. „The House With The Red Door“ eröffnet langsam, mit zarten Akkorden und gruseligen Hintergrundgeräuschen – die Musik ist sehr melodisch, akustische Gitarren und filigrane Klänge. Doch mitten im Song ändert sich alles schlagartig, fast wie ein Produktionsfehler: Die Horrorklänge kehren zurück, dazu Black-Metal-Rhythmus und typischer Sound. Geisterhafte Vocals, dämonisch, gequält. Auch der Klang wird nun sehr roh. Aggressiv, ohne jede Spur von Melodie.

Enthralled“ startet ebenfalls direkt – sehr roher Sound, Tremolo-gepickte Leadgitarre, infernalisch geschriene Vocals, ein brutaler Ansatz. Die langsame Gitarre, die in der Mitte mit simplen, trauernden Akkorden einsetzt, weicht verstörenden, terrorisierten Vocals in typischem Black-Metal-Sound. All diese wechselnden Stile geschehen abrupt, und die stilistischen Änderungen zerbrechen die Songs in getrennte Teile ohne klare Verbindung. Ein Song mit guter melodischer Linie, die in den finalen Momenten zurückkehrt, um ihn zu beenden.

SUFFERING wurden 2012 in den West Midlands gegründet und vertreten okkulten Black Metal. Sturmgeist Fornicator Insultus ist das einzige Mitglied, das noch von Anfang an dabei ist – er übernimmt die Vocals und bildet den Kern der Band. Die restlichen Mitglieder sind alle in den letzten Jahren dazugestoßen: Aýdlig an den Gitarren, Malleus am Schlagzeug und Inquinatus am Bass.

Fast schon Depressive Black Metal kommt „The Chamber Of Breathtaking Delights“ mit erotischen Lustgeräuschen im Hintergrund – sicher ein großer Kontrast zu den jenseitigen Schreien oder der weiblichen gesprochenen Stimme, die zusätzliches Drama beisteuert. Musikalisch aber weder interessant noch kohärent. Stilistisch dominiert Doom Metal den Song, die Instrumentierung ist weit entfernt, sehr leise – fast nur Screams und Shrieks sind klar zu hören. Kein denkwürdiger Song der Band.

Mangelhafte Produktion verstärkt die Probleme

Die Produktion ist nicht gut. Die Unterschiede zwischen den musikalischen Ansätzen passieren viel zu abrupt, ohne Übergang. Es klingt, als hätte man zwei oder mehr Songs aneinandergeklebt, aber nicht sorgfältig. Die Black-Metal-Parts scheinen aus einem anderen Studio zu stammen als die Doom-Teile. Die beiden Stile begegnen sich nie. Zudem sehr unausgewogen, mit viel zu starkem Fokus auf Vocals und Screams. Schreie als Hintergrundklang, Schreie als Hauptvocals, Schreie über die gesamte Albumdauer.

Weiter geht es im gleichen Stil mit denselben Problemen: „Consorting With The Devil“ hat diesmal immerhin klare Riffs, und gute dazu. Weiterhin im Doom-Metal-Bereich, tiefe Basslinien unterstreichen das. „What Once Was Shall Be Again And What Is Shall Be No More“ ist musikalisch extrem minimalistisch, eher eine Sammlung von Klängen und Schreien. Seltsam und etwas, das der Musik keinen Mehrwert bringt. Ein zweifelhafter, vergesslicher Moment.

Apocrypha Through The Keyhole“ setzt den experimentellen Sound fort – langsam mit entfernten Akkorden, eine emotional aufgeladene melodische Linie in Form eines Tremolo-gepickten Solos, dazu aggressivere Geräusche. Eine klare Fortsetzung des vorherigen Songs, gleiche Akkorde und musikalische Linien – es fühlt sich aus allen Blickwinkeln wie derselbe Song an. Atmosphäre ist das, was sie hier ausdrücken, und das ist tatsächlich wichtig für das gesamte Album.

Etwas musikalischer kommt „Hell On Earth New Eden“ mit anständigem Black-Metal-Tempo und allgemeinem Sound. Begonnen mit höllischen Schreien, fortgesetzt mit wenig Musik und vielen Schreien – das ist alles, was man in den letzten Songs gehört hat. Wechselnde Tempos, aber es wirkt unentschlossen. Der finale Song „Behind The Green Door“ kehrt zu Doom Metal zurück, wahrscheinlich der kohärenteste Song – sie schaffen es, sich auf eine Melodie für den gesamten Song zu konzentrieren. Aber eine viel zu lange Schlusspassage mit Klängen, die an eine terrorisierte weibliche Person erinnern, mit Kampfgeräuschen oder etwas anderem – Horror-Kino, aber diesmal viel zu viel. Leute kaufen Musikalben, um Musik zu hören, nicht Regen und Schreie. Enttäuschende Erfahrung.

Atmosphäre dominiert, Musik fehlt

Seltsame Musik, nicht unbedingt angenehm zu hören – zu viele Produktionsprobleme und sehr inkohärent in Sound und Komposition. Ein Album, das eindeutig von Vocals dominiert wird, alles andere ist nur Zusatz. Viel Musik hört man auf dem Album nicht, der Fokus liegt ausschließlich auf Atmosphäre, und unangenehme Vocals fügen nur eine weitere Schicht gruseliger Klänge hinzu. Eher als Soundtrack für einen Horrorfilm geeignet denn als eigenständiges Album. Es wirkt, als hätten sie jetzt nur noch Screams, Shrieks und infernalische Vocals. Diese dominieren den Gesamtsound derart, dass nichts anderes wirklich durchscheint – keine Melodien, keine Instrumentierung, totaler Fokus auf Schreie. Schlechte Produktion und auch Songwriting. Aber wie versprochen ist es Musik, die „Dunkelheit und Wahnsinn“ hervorruft.

Jedes Mal, wenn sie eine kohärente musikalische Idee entwickeln, lassen sie diese sofort fallen, und das Gesamtgefühl ist so zusammenhanglos. Viel inkohärenter und ohne klare Richtung als die älteren Werke – cinematische Effekte waren dort auch vorhanden, aber minimal, jetzt dominieren sie. „Symphonies: Diabolis“ war ein Black-Metal-Album mit langsamerem, doom-lastigem Rhythmus, nun sind die Stile sinnlos vermischt. Ein deutlicher Rückschritt.

Fazit: SUFFERINGs jüngstes Werk bringt weniger Musik und mehr Atmosphäre ins Spiel – musikalisch uninteressant, aber reich an gruseligen und unbehaglichen Effekten.

Tracklist

01. The House With The Red Door
02. Enthralled
03. The Chamber Of Breathtaking Delights
04. Consorting With The Devil
05. What Once Was Shall Be Again And What Is Shall Be No More
06. Apocrypha Through The Keyhole
07. Hell On Earth New Eden
08. Behind The Green Door

Besetzung

Sturmgeist Fornicator Insultus – Vocals
Aýdlig – Guitars
Malleus – Drums
Inquinatus – Bass

Internet

SUFFERING – Things Seen But Always Hidden CD Review

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