Band: Butcher
Titel: Welcome to the Night
Label: Infernö Records
VÖ: 2010
Genre: Heavy/Power/Epic Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Persönlich freut es mich sehr wieder mal etwas von meiner langjährigen Internet Freundin Lil Tang und ihren Metzgern zu hören. Den ersten Langstreich von Butcher durften wir euch ja schon einmal vorstellen. Die Zeit seit diesem Release haben die werten Amerikaner bestens genutzt und nun liegt Streich Nummer Zweit vor mir. Mit großen Erwartungen, als auch einer unglaublichen Spannung habe ich „Welcome to the Night“ erwartet. Bereits bei „Iron Tiger“ wusste die Mannschaft jenseits des Ozeans mich zu begeistern. Auch mit diesem Album schaffen sie es locker viele Old School Recken, als auch eine Schar Kuttenträger vor den Player zu bannen.
Mit dem Intro „Full Moon“ zaubert man jenes Feeling auf den Silberling, dem man auf dem Cover bildlich wieder gibt. Horrorstimmung von Schockern aus den 80ern und das mit einer sehr dezenten Art und Weise.
„The Dark“ rollt mit einer US Metal, als auch einer guten Portion NWOBHM daher das es dem Old Schooler die Tränen ins Gesicht treibt. Gerne schwelgt man bei solchen Vibes in Erinnerungen. Rau und sehr messerscharf rotiert die Mannschaft mit eher simpel gestrickten Fragmenten dahin. Bestes Bangerkraftfutter, bei dem man seine Rübe bereits zu Beginn des Albums kreisen lassen kann. Die Wahl Lil Tang komplett die Vocals übernehmen zu lassen war eine gute. Die Lady rotzt und röhrt infernal ins Mikro und das passt zu solchen Rhythmen die man hierbei bekommt bestens.
Weiter geht’s mit „King Of The Hill” bei dem man das begonnene Konzept ordentlich weiterspinnt. Noch mehr in Richtung NWOBHM geht es allerdings und das wird wohl eher die jüngere Generation weniger interessieren. Doch die alten Hasen werden zu den old schooligen Klängen weiterhin im Freudentaumel abgehen. War vorhin noch alles mehr von einer simplen Abgethematik geprägt, so hat man diesen Track mehr in eine hymnische Nummer verwandelt. Auch hat man vermehrt melodische Ansätze eingearbeitet die sehr gelungen immer wieder einen längeren Auslauf bieten und noch durch einige, satte Solieinlagen komplettiert werden.
Mit rollenden Klangeffekten aus den good old 80ies wird bei „Battleaxe“ voran geschritten. Dadurch schnellt der shakige Faktor binnen Sekunden nach oben. Die Einleitung hält man etwas länger mit diesem Konzept ein, doch dann tritt man gehörig wieder das Gaspedal. Dabei offeriert man uns nun eine sehr satte, speedige True Metal Anhäufung zu der man herzhaft seine Läuse aus den Haaren schütteln kann.
Stampfend und doomig wagt man bei „Shockwave“ den Anfang, dabei kommen Parallelen wie beispielsweise frühe Manowar zum Vorschein und das wird den True Metaller sehr freuen. Dennoch entfernt man sich vom doomigen Gewässer eindeutiger und voran stampft die Maschinerie mit einem Marschtempo das kräftig ins Hinterteil tritt. Ungehobelt und mit etlichen Klängen die so richtig ungeschliffen eingestanzt wurden glänzt dass rostige Stahl und mit solchen Klängen gelangt man vor allem beim Traditionalisten bis tief unter die Haut. Dieses Gefühl unterbricht man kaum und das ändert sich bei den hymnisch angestimmten Gitarrenattacken nur essenziell.
Ruhig und sehr idyllisch wird nun „Silence“ angestimmt. Sehr beschwingender Anfang der etwas von einer Ballade hat. Dieses doch sehr liebliche Stück ist nach den doch eher flotteren Vorgängern eine sehr ruckartige Abwechslung. Allerdings braucht man nicht glauben dass hier Schmusefeeling erzeugt wird. Nein eher im Gegenteil, weiterhin wird versucht den Faden wieder zu finden und somit kann man diese Unterbrechung als eine sehr melancholische, teils sehr traurige betrachten.
Wie ein Kickstart geht es sogleich mit „Wreck´n Ball“ weiter. Vom Fleck weg wird uns der Allerwerteste versohlt und das mit peitschenden Klängen der alten Schule. Beeindruckend ist der männliche Gesang der das Ganze um Ecken härter erscheinen lässt. Rau und roh röhrt der werte Kollege hier wie eine alternde Bestie ins Mikro. Zwischen thrashigem True Metal und barschen Speed Attacken wird hin und her gewechselt und das mit einer einfallsreichen Überleitung.
Mehr an alte Iron Maiden (Killer) erinnert man bei „Halloween“. Dennoch kommt dieser Track etwas gemäßigter rüber. Was nichts anderes heißt man begibt sich im Großen und Ganzen ins idyllischere Eck. Den härteren Beigeschmack bekommt man dabei von der Rhythmusfraktion und der immer wieder angestimmten, ruckartigen Ausbrechern geboten. Gute Mischform die zwar etwas gediegener, aber sehr farbefroh präsentiert wird.
„Gates Of Hell“ wird auf ein Neues mit mehr Tempo durch die Boxen gejagt. Erinnert durch die Gitarrenarbeit wie eine Mischform aus Venom und Thin Lizzy. Gekonnt wird von beiden Elementen der alten Helden Gebrauch gemacht und uns als sehr prächtiges Farbmischverhältnis aufs Gehör gedrückt. Immer wieder bremst man kurzzeitig ein, bevor erneut peitschender voran geschritten wird.
Hymnisch und wieder deutlich doomiger wird „Your Own Enemy“ eingeläutet. Davon wird aber nur zu Beginn Gebrauch gemacht, denn nach dieser Einleitung brettert die Truppe im rotzigen Rock n‘ Roll voran und das mit einer schwarzen, als auch härteren Unterwanderung. Besonders gelungen sind die Duettvocals aus gefallen die das Ganze etwas komplexer erscheinen lassen.
Windgeheul und mit verzerrten Vocals wird „Days Of Troy“ zu Beginn ins Rennen geschickt. Dabei verwendet man etwas verhalten Musikeinsätze die den Spannungsfaktor maßgeblich steigern. Dennoch hätte man sich nie das erwartet was nun als Weiterführung aus den Lautsprechern dröhnt. Marschtempo macht dabei den Anfang, welcher sofort von härteren Einsätzen verstärkt wird. Geilster 80er Stahl der streckenweise immer wieder in hymnischen Ausläufern mündet.
„Welcome To The Night“ wird begonnen wie Number of the Beast von Iron Maiden. Dennoch darf man nicht glauben hierbei handle es sich um eine Hommage an die eisernen Jungfrauen. Eher im Gegenteil nach dem verklingen des Sprachintro hat man zwar erneut eine NWOBHM Spielrichtung drauf, dabei ist man aber immer wieder dem US Metal zugetan und präsentiert uns so eine sehr knackig – erfrischende Mischform.
„Sunrise“ ist als regulärer letzter Track ein Stimmungsschwankendes Stück das mich persönlich etwas verwirrt und somit schon eher als Ausklang rüber kommt als das folgende „The Awakening – A Grim Reality“. Dennoch in Kombination bietet man somit eine ruhige Beendigung des Albums mit dem man erneut an allen Ecken und Enden überzeugen konnte.
Fazit: Locker konnten Butcher an Iron Tiger anknüpfen und präsentieren uns mit „Welcome to the Night“ einen waschechten True Metal Happen für die Musikfreunde die am altbewährten nicht rütteln lassen. Kuttenträger und KIT Freunde werden viel Spaß mit dem Silberling haben!
Tracklist:
01. Full Moon
02. The Dark
03. King Of The Hill
04. Battleaxe
05. Shockwave
06. Silence
07. Wreck´n Ball
08. Halloween
09. Gates Of Hell
10. Your Own Enemy
11. Days Of Troy
12. Welcome To The Night
13. Sunrise
14. The Awakening – A Grim Reality
Besetzung:
StoneAge (bass)
Joel Myers (guit)
Gary Sheehan (drums)
Lil Tang (voc)
Internet:
Butcher @ MySpace