ADEPT – Blood Covenant

ADEPT - Blood Covenant album cover

Band: ADEPT 🇸🇪
Titel: Blood Covenant
Label: Napalm Records
VÖ: 24/10/25
Genre: Post-Hardcore

Bewertung:

4/5

Mit »Blood Covenant« präsentieren ADEPT einmal mehr einen eindrucksvollen Beweis dafür, dass Post-Hardcore mehr ist als bloß laute Gitarren und aggressive Vocals. Die schwedische Band um Frontmann Robert Ljung hat sich über die Jahre einen festen Platz in der Szene erarbeitet, und ihr neuestes Album bestätigt, warum. Elf Songs, die zwischen melodischer Intensität und roher Energie pendeln, lassen keinen Zweifel daran, dass ADEPT darüber hinaus auf ihrem neuesten Werk ihre eigene Stimme gefunden haben.

Kompromissloses Statement

Von Beginn an ist klar, »Blood Covenant« ist kein Album, das man nebenbei hört. Das Titelstück als Opener setzt sofort ein kompromissloses Statement. Harte Riffs treffen auf Ljungs emotionalen Gesang, während Schlagzeuger Gabriel Hellmark den Takt mit treibender Präzision vorgibt. Es ist ein Song, der gleichzeitig Wut und Melancholie transportiert – eine Symbiose, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht.

Im zweiten Track, »Heaven«, zeigen ADEPT, dass sie zusätzlich die leisen Momente beherrschen. Filigrane Gitarrenarbeit von Gustav Lithammer und Kasper Larcombe-Tronstad verbindet sich mit melancholischen Melodien, die von Ljungs Vocals getragen werden. Es entsteht eine Atmosphäre, die den Hörer sofort in den Bann zieht. Post-Hardcore lebt hier nicht von Lautstärke allein, sondern von Dynamik und emotionaler Tiefe.

Mit »Define Me« geht die Band wieder in die Vollen. Der Song besticht durch aggressivere Vocals und wuchtige Breakdowns, die den Herzschlag beschleunigen. Bassist Filip Brandelius liefert hier einen kraftvollen Unterbau, der die Gitarren noch druckvoller erscheinen lässt. Die Spannung zwischen melodischen Refrains und roher Härte ist typisch für ADEPT und zeigt neuerlich ihre Fähigkeit, Gegensätze zu vereinen.

Emotional aufgeladener Gesang

Die Mitte des Albums wird durch »YOU« und »Parting Ways« geprägt. Während »YOU« mit introspektiven Lyrics und emotional aufgeladenem Gesang punktet, ist »Parting Ways« ein Paradebeispiel für die Dynamik, die Post-Hardcore auszeichnet. Schnelle Gitarrenläufe treffen auf Breakdowns, die sich wie ein Schlag in die Magengrube anfühlen, ohne je chaotisch zu wirken. Die Band spielt hier mit den Erwartungen des Hörers, wechselt gekonnt zwischen Aggression und Melodie.

»Filthy Tongue« und »Time Is a Destroyer« zeigen erneut die Vielschichtigkeit des Albums. Während ersterer Track vor allem durch seine rhythmische Energie besticht, ist »Time Is a Destroyer« ein eher atmosphärischer Moment, der Raum für Reflexion lässt. Es sind diese Momente, die das Album von einem reinen Hardcore-Stampfer zu einer ausgereiften künstlerischen Arbeit erheben.

Mit »Battered Skin« und »No Matter the Years« finden ADEPT erneut den perfekten Mittelweg zwischen Härte und Emotionalität. Die Gitarrenarbeit ist präzise und kraftvoll, während die Rhythmussektion niemals hinter der melodischen Komponente zurückbleibt. Ljungs Stimme schwankt zwischen kraftvollem Shout und sanften, beinahe verletzlichen Passagen – ein Charakteristikum, das ADEPT so ausdrücklich macht.

Ausdruck von Reife und Selbstbewusstsein

Mit »Ignore the Sun« und dem finalen »The Rapture of Dust« findet »Blood Covenant« seinen stimmungsvollen Abschluss. Beide Songs sind Ausdruck von Reife und Selbstbewusstsein. Hier zeigt sich, dass ADEPT nicht nur technisch versiert sind, sondern genauso ein feines Gespür für Songwriting besitzen. Die Band versteht es, Spannung aufzubauen, den Hörer zu packen und erst am Ende wiederum loszulassen.

Das Line-Up funktioniert dabei wie ein gut geöltes Uhrwerk. Robert Ljung überzeugt durch seine Vielseitigkeit, Gabriel Hellmark treibt die Songs präzise an, während Filip Brandelius, Gustav Lithammer und Kasper Larcombe-Tronstad für die harmonische und melodische Tiefe sorgen. Jeder Musiker trägt entscheidend dazu bei, dass »Blood Covenant« mehr ist als die Summe seiner Teile.

Insgesamt ist »Blood Covenant« ein Album, das sowohl langjährige Fans als daneben neue Hörer begeistern dürfte. Es ist intensiv, emotional und handwerklich exzellent umgesetzt. Die Songs sind kraftvoll, dynamisch und lassen keine Langeweile aufkommen. ADEPT zeigen, dass Post-Hardcore weit mehr sein kann als ein Genre, das auf Aggression und Lautstärke setzt: Es kann eine emotionale Achterbahnfahrt sein, die sowohl Herz als auch Verstand anspricht.

Klare Empfehlung

Mit 4 von 5 Sternen verdient »Blood Covenant« eine klare Empfehlung. Es ist ein Album, das die Stärken von ADEPT bündelt, mitreißt und dennoch genügend Raum für Nuancen lässt. Wer auf der Suche nach emotional aufgeladenem, kraftvollem Post-Hardcore ist, findet hier ein Werk, das sowohl Herz als ebenso Nackenmuskeln gleichermaßen beansprucht.

Fazit: ADEPT beweisen mit »Blood Covenant«, dass sie weiterhin zu den relevanten Stimmen im Post-Hardcore zählen.

Tracklist

01. Blood Covenant
02. Heaven
03. Define Me
04. YOU
05. Parting Ways
06. Filthy Tongue
07. Time Is a Destroyer
08. Battered Skin
09. No Matter the Years
10. Ignore the Sun
11. The Rapture of Dust

 

Besetzung

Robert Ljung – Vocals
Gabriel Hellmark – Drums
Filip Brandelius – Bass
Gustav Lithammer – Guitar
Kasper Larcombe-Tronstad – Guitar

 

Internet

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Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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