SOULFLY – Chama

Soulfly - Chama - album cover

Band: SOULFLY 🇺🇸
Titel: Chama
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 24/10/25
Genre: Groove/Thrash/Death Metal

Bewertung:

4,5/5

Mit »Chama« präsentieren SOULFLY erneut ein Album, das den unverkennbaren Max-Cavalera-Sound auf die Spitze treibt. Die brasilianische bzw. mittlerweile US Metal-Institution hat seit ihrer Gründung 1997 immer wieder bewiesen, dass sie mehr ist als nur ein Nebenprojekt von SEPULTURA-Legende Max Cavalera. Auf ihrem mittlerweile 13. Studioalbum verschmelzen Groove, Thrash und Death Metal zu einem kraftvollen Statement, das sowohl Fans als ebenfalls Kritiker in seinen Bann zieht.

Groove-Metal-Familienunternehmen

Das Line-up für »Chama« liest sich wie ein Familienunternehmen der Extraklasse: Max Cavalera übernimmt Gesang und Gitarre, Igor Amadeus Cavalera ist am Bass zu hören, Zyon Cavalera drischt am Schlagzeug, während Mike De Leon die Leadgitarre übernimmt. Diese Mischung aus familiärer Chemie und professioneller Virtuosität sorgt hierfür, dass das Album eine beinahe telepathische Intensität entwickelt – jede Note, jeder Rhythmus scheint genau am richtigen Platz zu sitzen.

Die Tracklist eröffnet mit »Indigenous Inquisition«, einem atmosphärischen, annäherungsweise rituellen Einstieg, der den Hörer langsam in die Welt von »Chama« hineinzieht. Der Track wirkt wie ein beschwörender Prolog, der die nachfolgenden elf Songs in einen narrativen Rahmen setzt. Schon hier zeigt sich die Stärke des Albums: Die Mischung aus spiritueller Tiefe und roher Metal-Energie ist sofort spürbar.

Kompromisslose Mischung aus Groove und Thrash

Mit »Storm The Gates« legt SOULFLY direkt den Turbo ein. Treibende Riffs, gnadenlose Drums und Max’ charakteristischer, heiserer Gesang machen den Song zu einem echten Headbanger-Magneten. Es ist dieser unbändige Drive, der SOULFLY seit jeher auszeichnet: Eine kompromisslose Mischung aus Groove und Thrash, die sich auf der Bühne garantiert in Energie entlädt. »Nihilist« steigert diese Aggression noch weiter. Der Song ist ein wütender, dunkler Abgesang auf gesellschaftliche Leere, in dem die Death-Metal-Elemente auffallend zur Geltung kommen.

Ein Höhepunkt des Albums ist ohne Zweifel »No Pain = No Power«. Die Botschaft ist simpel, aber effektiv, und die musikalische Umsetzung unterstreicht sie perfekt: druckvolle Gitarrenriffs treffen auf ein unaufhaltsames Schlagzeug, während Max’ Gesang die Härte des Songs transportiert, ohne an emotionaler Tiefe zu verlieren. »Ghenna« und »Black Hole Scum« setzen den intensiven Flow fort, wobei letzterer mit annähernd schon doomartigen Momenten überrascht, die das Tempo bewusst drosseln und den Hörer in eine düstere, fast apokalyptische Klanglandschaft führen.

Ein besonders spannendes Stück ist die Doppelnummer »Favela/Dystopia«. Hier verschmelzen brasilianische Rhythmen mit der traditionellen Metal-Aggression zu einem Sound, der einzigartig für SOULFLY ist. Es ist ein Track, der kulturelle Wurzeln spürbar macht, ohne die Härte zu verlieren, die Fans erwarten. Max Cavalera beweist erneut, dass seine Musik tief in der brasilianischen Identität verwurzelt ist, während sie gleichzeitig global relevant bleibt.

Rohe Gewalt gepaart mit innerer Tiefe

»Always Was, Always Will Be…« wirkt approximativ meditativ im Vergleich zu den vorherigen Songs, obwohl die wütende Energie nie vollständig verschwindet. Es ist ein Beispiel ad hoc, wie SOULFLY auf »Chama« Momente der Reflexion einbaut, ohne die drängende Metal-Attitüde aufzugeben. »Soulfly XIII« ist ein instrumentales Highlight, das technische Raffinesse und melodische Sensibilität verbindet. Die präzise Schlagzeugarbeit von Zyon Cavalera und die dynamische Gitarrenarbeit von Max und Mike De Leon sorgen für eine packende Klangarchitektur.

Der abschließende Titelsong »Chama« bündelt die Essenz des Albums. Es ist ein Song voller Wut, Spiritualität und rhythmischer Raffinesse, der das Album auf den Punkt bringt. Hier wird die Philosophie von SOULFLY hörbar: rohe Gewalt gepaart mit innerer Tiefe, kultureller Verwurzelung und einer unbändigen Lust am Metal.

Die Produktion von »Chama« ist exzellent: Jeder Song klingt klar, kraftvoll und druckvoll, ohne dabei die rohe Aggression zu verlieren, die SOULFLY ausmacht. Die Mischung aus traditionellem Metal-Sound, modernen Produktionstechniken und den natürlichen, organischen Klängen der brasilianischen Percussion verleiht dem Album ein bemerkenswertes Gleichgewicht zwischen Wucht und Detailtreue.

Alte Stärken mit neuen Ideen verbunden

Insgesamt hinterlässt »Chama« einen bleibenden Eindruck. SOULFLY gelingt es, alte Stärken mit neuen Ideen zu verbinden, und liefert ein Album, das sowohl für langjährige Fans als daneben für Neueinsteiger attraktiv ist. Mit einer Bewertung von 4,5 von 5 ist das Album nicht bloß ein weiterer Meilenstein in der Diskografie der Band, sondern desgleichen ein Beweis dafür, dass Max Cavalera und seine Familie noch lange nicht fertig sind, die Grenzen des Metals auszuloten.

»Chama« ist mehr als ein Album – es ist ein wütender, spiritueller Ritt durch die Extreme von Groove-, Thrash- und Death-Metal, der zeigt, dass SOULFLY auch nach über zwei Jahrzehnten noch zu den unangefochtenen Größen der Szene gehört.

Fazit: »Chama« von SOULFLY ist ein Album, das Fans des Genres begeistern wird.

Tracklist

01. Indigenous Inquisition
02. Storm The Gates
03. Nihilist
04. No Pain = No Power
05. Ghenna
06. Black Hole Scum
07. Favela/Dystopia
08. Always Was, Always Will Be…
09. Soulfly XIII
10. Chama

 

Besetzung

Max Cavalera – Vocals, Guitar
Igor Amadeus Cavalera – Bass
Zyon Cavalera – Drums
Mike De Leon – Guitar

 

Internet

SOULFLY – Chama CD Review

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Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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