ASTRAL SPEAR – Ancient Throne of Sinister Rites

cover artwork ASTRAL SPEAR Ancient Throne of Sinister Rites

Band: ASTRAL SPEAR 🇵🇱
Titel: Ancient Throne of Sinister Rites (EP)
Label: Signal Rex
VÖ: 12/12/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Eine neue Black-Metal-Band, die als mysteriöse Entität auftritt und sich der Welt ausschließlich durch ihre Musik vorstellen will. ASTRAL SPEAR präsentieren ihr Debütalbum „Ancient Throne of Sinister Rites“ – eine Ode an puren Old-School-Black-Metal.

Kraftvoller Start mit polnischen Black Metal Einflüssen

Der erste Song, schlicht „Intro“ genannt, besteht aus Windgeräuschen, Naturklängen und einer entfernten Melodie. Nur eine sehr kurze Passage, um uns in die Atmosphäre zu holen. „On Your Command“ liefert dann echten Old-School-Black-Metal-Sound. Dicht, aggressiv, roh – ein sehr guter und typischer Klang. Nicht wahnsinnig schnell, vielmehr eine Kombination aus atmosphärischer und aggressiver Melodie, aber eine überzeugende. Geschriene Vocals, Shrieks und rohe Gitarren, alles kombiniert mit einer atmosphärischen Note, die dem Song eine besondere Aura verleiht. Ein klarer Einfluss auch vom frühen polnischen Black Metal – die ersten Behemoth-Alben haben hier Resonanz, aber nicht nur. Ein starker Start, beeindruckende rohe Musik, guter Black Metal.

Die polnischen Newcomer sind eine weitere von Mysterium umhüllte Black-Metal-Band – kaum etwas lässt sich über sie finden. Eigentlich nichts, sie haben es geschafft, jede Identität oder Geschichte zu verbergen. Auch nicht viel über das Album – sowohl Band als auch Label halten die Verwirrung aufrecht, unentschieden über den Titel, der als „Astral Spear“ oder „Ancient Throne of Sinister Rites“ zu finden ist, auch als Mini-LP oder EP bezeichnet. Aber all das sind Details. Wie immer, wenn eine Band sich verstecken will, sollten wir einfach die Musik sprechen lassen.

Melodische Leadgitarre als emotionales Zentrum

Der nächste Song, treffend „Intro II“ betitelt, sind nur ein paar Sekunden Heulen, bevor „My Master’s Call“ dieselben gequälten Schreie und massive Instrumentierung als Klangwand bringt. Die Leadgitarre webt einen melancholischen und melodischen Akzent, wird aber nicht von solider Instrumentierung gestützt – bleibt allein mit den Drums, um ein melodisches Solo zu weben. Ein simpler, aber kraftvoller Song, geladen mit Nostalgie und Traurigkeit. Eine leichte Abkehr von norwegischen Vorvätern, zu melodisch in dieser Hinsicht, aber wieder eine gute, inspirierte Komposition.

Die Produktion lässt sich als roh klassifizieren, aber mit ein paar klaren Elementen. Insgesamt bleibt sie dem authentischen Black-Metal-Ansatz treu mit sehr dichtem Mix. Die Vocals klingen distant und infernalisch, harsch, dämonisch, während die Instrumentierung dicht und aggressiv ist. Die Rhythmussektion macht das absolute Minimum und hält das Tempo. Es gibt seltsame Momente, wenn die Leadgitarre sich in melodische Passagen wagt, aber nur ein paar Drum-Beats übrig bleiben. Fast wirkt es, als hätten sie keine Möglichkeit, eine Rhythmusgitarre im selben Raum zu mixen. Diese Passagen klingen jedoch gut und melodisch – nur fühlt man, wie plötzlich der gesamte Hintergrund verschwindet und nur die Leadgitarre strahlen lässt. Etwas merkwürdig.

Wings of Madness“ startet fast leise mit sehr distanten Gitarren, die langsam den Sound öffnen. Eine solide Basspräsenz gibt etwas Dynamik, ansonsten ein langsamer und minimalistischer Song. Immer noch melodisch, aber abrasiver – eine weinende Leadgitarre fügt eine neue melancholische Stimmung hinzu. Aber ein direkter, infernalischer Sound.

Ein weiteres Interlude ist „Intro III„, diesmal länger, aber wieder nur mit gruseligen Klängen – wirkt wieder etwas fehl am Platz. Der finale richtige Song „Herald of Torment“ gewinnt etwas Kraft zurück wie in den ersten Songs und ist schneller. Ansonsten dieselben dämonischen Shrieks und insgesamt aggressiver Sound. Eine verhallte Leadgitarre sichert die melodische Note, aber der Gesamtsound bleibt laut und voll. Ein abruptes Ende hinterlässt den Eindruck, dass etwas noch nicht fertig ist. Nun ja, das ist die künstlerische Vision und sicher eine typische Black-Metal-Vision.

Vielversprechendes Debüt mit ungenutztem Potential

Keine revolutionäre Arbeit, eher eine Hommage an Old School. Simpler Black Metal mit allen Charakteristiken des Genres. Gute Songs, irgendwie sind die Intros etwas nervig und haben keinen Wert als Songs – sollten besser in die folgenden Songs integriert werden. Vielleicht brauchen sie eine längere Tracklist, damit es wie eine Mini-LP aussieht, aber das wirkt wie ein Trick. Die Hauptsongs sind ziemlich kurz und fühlen sich oft so an, als hätten sie ihr musikalisches Potential nicht voll ausgeschöpft. Eher wie eine Eröffnung ohne Schluss – oder vielleicht liegt es daran, dass die Musik so gut ist, dass man mehr will.

Die interessantesten Teile sind die melodischen Leadgitarren-Passagen, die mit Seele und Melodie daherkommen und in jedem der Songs die melodische Balance geben, die sonst nicht so präsent ist. Dieses kurze Album zeigt das Potential der Band. Die Musik ist gut, und trotz ihrer Einflüsse schaffen sie es, etwas Einzigartiges und Authentisches zu kreieren.

Fazit: ASTRAL SPEAR wirken mit ihrem Debüt wie eine vielversprechende Band – eine kurze Arbeit, aber mit vielen denkwürdigen Momenten.

Tracklist

01. Intro
02. On Your Command
03. Intro II
04. My Master’s Call
05. Wings of Madness
06. Intro III
07. Herald of Torment

Besetzung

Internet

ASTRAL SPEAR – Ancient Throne of Sinister Rites CD Review

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