Chaosfear – One Step behind Anger

Band: Chaosfear
Titel: One Step behind Anger
Label: Old School Metal Records
VÖ: 2007
Genre: Thrash Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Brasilianischer Metal ist und bleibt unantastbar. Die Bands die von dort kommen haben soviel Power das es für mehrere Bands reichen würde. Die Qualität die diese Formationen an den Tag legen ist unglaublich. Die ersten Bands die bei uns bekannt waren sind Sepultura und Sarcofago. Seit diesen beiden Bands hat es aber ordentlich gerappelt im Karton und viele Bands sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Neben Torture Squad und Andralls gibt es seit 1999 eine weitere Band die dem Death/Thrash Metal frönt. Die Herrschaften von Chaosfear wurden ja bei unserer letzten Sendung (Metallic Underground Radio) mit einem Song bedacht. Vorab aber einige Informationen über die Jungs. Gegründet wurde die Formation 1999 von Fernando Boccomino, seinem Bruder Eduardo Boccomino und Danilo de Freitas (drums) unter dem Namen Sick Mind. Während der Aufnahmen zu ihrer ersten Demo kam Anderson de Franca (bass) hinzu. Nun also liegt der erste Output von Chaos Fear der sich „One Stepp behind anger“ nennt vor mir. Eines schon mal vorweg, festschnallen und die Regler bis zum Anschlag aufgedreht.

Den Beginn der Scheibe macht „Hard time for the wrong man“. Keine Gefangenen werden von Beginn an gemacht und die Ombres holzen gleich von Beginn an alles nieder was ihnen im Weg steht. Fernando röhrt sich ordentlich durchs Programm und macht allen seinen Landsmännern gehörig Konkurrenz. Unglaubliche härte gepaart mit viel Speed steht hier im Vordergrund. Schöne Wechsel zwischen schleppenden Parts, die immer wieder von schnelleren härteren Rhythmen abgelöst werden. Ohne Pause geht es auch gleich weiter mit „Incongruous Possession“. Auch hier wird das Pedal bis zum Anschlag durchgedrückt. Ordentlich bolzen die Jungs auch bei diesem Track aus den Boxen. Ein guter Soundteppich wurde den Jungs für dieses Album gezaubert. Die Vergleiche zu alten Sepultura Glanztaten bzw. der Vergleich mit ihren Landsmännern Andralls ist nicht unbegründet, da man sicher im selben Fährwasser schippert. Chaosfear besitzen aber viel Eigeninitiative und sind eine richtige Bereicherung zu den anderen Bands. Was sich vor allem wieder spiegelt ist die große Spielfreude und dies fließt eindeutig in die Songs ein. Ein Kracher jagt den nächsten. Mit schönen treibenden und groovenden Rhythmen wartet „One Step Behind Anger“ im Anschluss auf. Eine bretternde Death Metal Nummer wie sie im Buche steht. Der aggressive Stil der Formation zieht sich wie eine roter Faden durch das komplette Album. Auch bei diesem Stück steht ein aggressives Spiel einmal mehr im Vordergrund. Track Nummer 4 ist „Driven by Hate“. Geiler Wechsel von Beginn an zwischen schnellen Breaks, Riffs und den Drums. Ein kurzes typisches Brasilian Metal Riff Intermezzo und dann geht die Karussellfahrt auch schon wieder munter weiter. Ein treibender Break jagt den Nächsten, die immer wieder mit schönen kurzen tragenden Riff Passagen unterbrochen werden. Ruhe wollen Fernando, Eduardo, Danilo und Anderson nicht aufkommen lassen und das ist auch gut so. Zwar etwas langsamer und treibender kracht „Denied Rights“ im Anschluss aus den Boxen, aber die Verschnaufpause ist nur von kurzer Dauer. Denn gleich im Anschluss wird wieder an allen Ecken und Enden gebolzt was das Zeug hält. Kürzere Ruhepausen werden immer wieder eingelegt, die aber sofort von schnellen Passagen abgelöst werden. Auch hier stehen groovende und schnellere treibende Rhythmen im Vordergrund, aber mit etwas weniger Geschwindigkeit als bei den übrigen Songs. „Minds Temptaion“ folgt gleich im Anschluss und ist von der Machart her sehr ähnlich wie sein Vorgänger. Die Nummer ist aber sehr eigenständig und so ist von Langeweile keine Spur. Ein recht eigenartiger Anfang wird bei „Dust Structure“ dem Hörer unterbreitet. Nach dem kurzen verkehrt abgespielten Intro wird gleich wieder bis zum Anschlag das Gaspedal durchgedrückt und munter geht der Reigen mit Chaosfear weiter. Herrliche Death/Thrash Nummer die an Vorletzter Stelle steht. Vor allem die doch eher typischen Sepultura Riffs sind gut gespielt und machen einen guten Eindruck im Gesamtbild. Durch diese Wechsel zwischen groovenden und doch treibenden Riffs klingen die Songs sehr farbenfroh. Leider ist „Detestation Inc.“ auch schon die letzte Nummer auf diesem Album. Ein schauriges Endzeitintro das mit Angstgeschrei aufwartet läutet das Ende dieser grenzgenialen Cd ein. Zum Ende hin wird die Geschwindigkeit deutlich zurück gedreht und dies ist wohl das langsamste Stück auf diesem 8 Tracker. Ein herrlicher beschaulicher Abschluss mit viel Tragik und Anklage die sich im Gesang von Fernando wieder spiegelt. Dennoch ab der Mitte des Tracks werden wieder alle Register gezogen und es wird wieder aus allen Rohren gefeuert. Sirenen und Kriegsgeräusche beschließen dann aber das Album. Doch nicht denn als besonderes Goodie haben die Jungs zum Schluss noch eine alte Demo Aufnahme drauf gepackt. Wow ein beeindruckendes Album was die Brasilianer hier zusammengeschustert haben.

Fazit: Freunde des Death Metal ohne Schnörkel und Bombastkitsch hier heißt es zugreifen. Die Burschen haben hier bestes Death/Thrash Kraftfutter für euch geschaffen die in keiner Sammlung fehlen darf. Mir bleibt nur noch eines zu sagen diese Scheibe rotiert zumindest in meinem Player schon mal ordentlich heiß. Weiters kann man den Herrschaften von Chaosfear nur wünschen das sie recht bald mal über den Teich kommen um bei uns die Konzerthallen in Grund und Boden zu stampfen. Fans von Cavalera Conspiracy, Sepultura, Andralls und Torture Squad kommen hier vollends auf ihre Kosten.

Tracklist:

01. Hard Time For The Wrong Man
02. Incongruous Possession
03. One Step Behind Anger
04. Driven By Hate
05. Denied Rights
06. Minds Temptation
07. Dust Structure
08. Detestation Inc.

Besetzung:

Fernando Boccomino (voc & guit)
Eduardo Boccomino (guit)
Anderson de França (bass)
Danilo de Freitas (drums)

Internet:

Chaosfear Website

Chaosfear Facebook

Chaosfear @ MySpace

Chaosfear @ YouTube

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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