Crossfade – We All Bleed

Band: Crossfade
Titel: We All Bleed
Label: Eleven Seven Music / EMI
VÖ: 2011
Genre: Alternative Rock
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Eine leider sehr unschöne Geschichte rankt sich um die Bandbiographie von Crossfade, was auch das auf Eise legen der Formation für fünf Jahre führte. Bandkopf Ed Sloan (voc & guit) hat aber neuen Mut und Kraft geschöpft und so stehen die Süd Kalifornier mit einem neuen Langeisen in der Hand auf der Matte. „We All Bleed“ heißt das neueste Lebenszeichen von der Truppe jenseits des Ozeans und mit diesem treffenden Arbeitstitel wurde wohl die Vergangenheit musikalisch bewältigt. Da kann man nur hoffen das es nicht noch einmal solch einen Schicksalsschlag gibt, denn das wäre durchaus Schade, solche Alternative Rock Kapellen, wie Crossfade gibt es leider viel zu selten.

Ein rollender Druckdampfer steht gleich zu Beginn mit „Dead Memories“ an. Die teils progressiven Züge werten das Stück sehr schöne auf. Besonders die satten, leicht ins idyllisch gelangenden Melodien runden den Song ungemein ab. Trotz all dieser Einflüsse macht die Mannschaft aber mit diesem Track zu Beginn des Albums ordentlich Druck.

Etwas schneidender, aber auch melancholischer wird mit „Killing Me Inside“ weiter gewandelt. Weiterhin steht der Groove ganz stark im Vordergrund, wird aber mehr und mehr durch eine harmonisch – warmherzig ablaufende Spieltechnik ins Eck gedrängt. Erst ab gut der Mitte greift man etwas herzhafter durch, dennoch überwiegt der beschauliche wirkende Teil deutlich mehr.

Sehr progressive verspielt wirkt der Start von „Prove You Wrong“. Man kommt dadurch leicht ins Kommerzielle Eck, macht aber nichts, denn auch mit weitaus massentauglicheren Beats wissen die Jungs ordentlich zu glänzen. Vor allem bleibt man nicht durchgehend in diesem Gewässer sondern steuert oftmals immer wieder härtere Gestade an.

Bei „Lay Me Down“ wird es noch um Nuancen ruhiger und beschwingender. Das bleibt aber nur zu Beginn des Stück ganz astrein so. Immer wieder drückt man dem Ganzen einen bedrohlichen Stempel als Zusatz auf. Sehr schöne Einfädelungen und Verstrebungen, die im gesamten gesehen ein sehr facettenreiches Stück ergeben.

In der Folge verbirgt sich hinter „Dear Cocaine“ ein sehr ruhiges – trauriges Stück. Sehr depressive Stimmung die man hierbei abliefert. Im anklagenden Spiel wird hier wohl so manch beschissene Lebenssituation vertont. Absolut genussvoll was man uns hierbei unter die Nase reibt und dabei kann man sich ruhig zurück lehnen und sich von den harmonischen Vibes verwöhnen lassen.

„Suffocate“ im Anschluss ist nicht minder melancholischer angesiedelt. Man geht von der etwas depressiven Stimmung weg und dafür steuern die Jungs nun idyllischere Gestade an. Ein richtig gehend beschauliches Stück das man weiterhin sehr entspannt genießen kann. Die teils sehr gedankenverlorenen Vibes würzt man noch mit kleineren Härtestrichen und somit geht man Meilenweit von einem Love Song vorbei.

Auch bei „I Think You Should Know“ ist den Jungs ein warmherziger Happen geglückt. Hierbei driftet man ganz stark ins etwas verschmuste Eck. Doch zu schmalzig geht es den Jungs dabei nicht von der Hand. Die Teils leidenden Beats und Melodien geben hierbei einen guten Rückenwind und somit wird es eben nicht zu schnulzig.

Bedrohlich bringt man nun „We All Bleed“ zum Anlaufen. Weg vom träumerischen Eck hinüber ins verspielte Gewässer lautet hier das Motto. Die teils etwas breitentauglichen Sounds unterwandert man mit einer Vielzahl von progressiv – verspielten Zügen. Gute, sehr komplexe Mischung die aber trotzdem gut ins Gehör geht.

Weiterhin wird auch „Open Up Your Eyes“ deutlich komplexer in Szene gesetzt. Allerdings nicht gar so stark wie der Vorgänger. Hier drückt man das Ganze etwas sachter aus und auch vom experimentellen Klanggebrauch wird weniger verwendet. Dafür rückt man alles etwas herzhafter in den Vordergrund und rundet dies an und ab mit idyllischen Ausläufern aus.

„Make Me a Believer“ ist nun das Schlusslicht und selbigem hat man ein sehr lange Spielzeit eingeräumt. Mit stattlichen 10:11 Minuten hat man schon fast einen Monumentaltrackzeit geschaffen. Die ein beraumte Zeit nutzen die Burschen auch gehörig und offerieren uns eine Klangfarbenpracht der extravaganten Art. Sanfte Streicheransätze, satte Melodien und härtere Grooves liefern sich einen ordentlichen Battle ab. Unglaublich mit welcher Präzision man hierbei uns das Stück Scheibchenweise vorsetzt. Somit gibt es zum Schluss noch einmal Hörgenuss der besonderen Art.

Fazit: Man kann wie gesagt nur hoffen, dass man sich dieses Mal nicht wieder von der Industrie unterbuttern lässt. Wer auf eine reichhaltige Klangkost zwischen Alternative, Groove und progressiven Soundansätzen und Ergänzungen steht, für den ist das Langeisen genau das Richtige.

Tracklist:

01. Dead Memories 2:50
02. Killing Me Inside 5:13
03. Prove You Wrong 3:18
04. Lay Me Down 4:24
05. Dear Cocaine 4:57
06. Suffocate 5:54
07. I Think You Should Know 3:53
08. We All Bleed 4:04
09. Open Up Your Eyes 3:56
10. Make Me a Believer 10:10

Besetzung:

Ed Sloan (voc & guit)
Mitch James (bass & voc)
Les Hall (guit, keys & voc)
Mark Castillo (drums & goomba)

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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