Drescher – Erntezeit

Band: Drescher
Titel: Erntezeit
Label: Drescher Records
VÖ: 13. Juni 2014
Genre: Dreschmetal
Bewertung: 5/5
Written by: Lazer

Vor Jahren schon, dämmerte es den Machern von Drescher im Dunklen, dass irgendwann ein ganz Großes Ding – etwas völlig Neues, Irres – auf uns zurollen wird. Nun stet dieses Untier Namens „Erntezeit“ doch tatsächlich vor unserer Tür.

Prägen Drescher mit ihrem Erstlingswerk eine neue Art der Volksmusik, oder revolutionieren sie den guten alten Trash Metal? Nun ja, die Antwort bleibt nur jedem selber überlassen. Klar ist jedoch, dass die zehn Tracks der Niederösterreicher mit so einer Wucht einschlagen, dass es eine Freude ist. Mit schier endloser Urgewalt fegt die Scheibe über alles hinweg. Die Drums sind beißend und aggressiv. Der Bass schreddert ungemein und die Riffs sind böse, dunkel und schroff, aber auch melodisch und eingehend. Die Vocals sind trashtypisch rau und zu aller Geilheit in Mundart. Das Tüpfelchen auf das sogenannte i, setzt die Quetschn. Es ist eine genauso überaus interessante wie auch gelungene Kombination aus purem, harten und schnellen Trash Metal und Mundartgesang mit der Untermalung eines Akkordeons. Hier haben es die Jungs aus Österreich aber geschafft, das Akkoredeon nicht als Gag oder Witziges Gimmie dazu zuspielen, sondern es ist ein wesentlicher Bestandteil der Musik, und bildet im Gesamtkonstrukt eine wirklich tadellos homogene Einheit mit den anderen Instrumenten.

Textlich begrölen Drescher auf ihrem Album einige Themen wie zum Beispiel die Trauer und das Loslassen, Abrechnung mit Castingshows, selbstverlieben Idioten oder die sexuelle Revoluton vor dem PC. Die Jungs geben auch eine musikalische Anleitung um Beziehungen zu beenden. Man kommt voller Begeisterung eigentlich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Niederösterreicher vereinen auf Erntezeit astreinen Trash Metal mit Headbanging-Passagen, Mitgrölparts und sogar eine Art Ballade zum Nachdenken. Der Gesamteindruck dieses Teils ist einfach nur brutal, brachial und phänomenal. Zum Abschluss traute man sich doch allen Ernstens an Iron Maidens „Hallowed Be Thy Name“. Coversongs sind halt so ne Sache, aber dieser ist ein absolutes Highlight. Man kann nur den Hut ziehen vor dem, was Drescher hier bei „Geheiligt Werde Dein Name“ produziert hat. Einzigartig und außerordentlich fallen mir nur ein.

Mein Fazit: Mit Erntezeit knallt uns Drescher ein wahnsinnig geiles Album vor die Füße. Sehr versierte Musiker kreieren hier einen grenzgenialen Stil. Es wirkt alles sehr authentisch und sehr professionell. Die Arrangements sind ausgefeilt und bis ins letzte Detail durchdacht. Die Gesamte Platte ist beeindruckend und faszinierend. Es herrscht absolute Power, totale Energie, und man ist vollends begeistert.
Um es auf Drescher`s Art und Weise zu sagen: „Des Album, haut di aus de Schlapfn“.

Tracklist:

01. First Blood
02. Der Gscheitling
03. Olles Wos Mir Fehlt
04. Zeit Zum Gehn
05. 5 Minuten Ruhm
06. Bled Grennt
07. Zeitung Von Morgen
08. Danke Fia Nix
09. Dresch Quetschn
10. Geheiligt Werde Dein Name

Besetzung:

Bernd Wograndl – Vocals, Guitars
Gernot Engel – Leadguitars
Roland Engel – Bass
Sigi Meier – Drums
Filip Rado – Akkordeon

Internet:

Drescher Website

Drescher @ Facebook

Drescher @ Youtube

Lazer
Lazerhttps://www.metalunderground.at
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