HOODED MENACE – Lachrymose Monuments of Obscuration

cover artwork HOODED MENACE Lachrymose Monuments of Obscuration

Band: HOODED MENACE 🇫🇮
Titel: Lachrymose Monuments of Obscuration
Label: Season Of Mist
VÖ: 03/10/25
Genre: Death/Doom Metal

Bewertung:

3,5/5

Eine der am meisten erwarteten Veröffentlichungen dieses Jahres für Fans des Death/Doom Metal. Bereits als angesehene Band etabliert, legen HOODED MENACE mit ihrem siebten Longplayer nach und festigen damit eine ohnehin schon sehr solide Diskografie.

Das Album vereint Death und Doom mit melodischen Refrains und Ambient-Sounds

Ein langsames, melodisches Doppelgitarren-Solo eröffnet das Album. „Twilight Passages“ ist ein kurzes, melodisches Intro, gefolgt von „Pale Masquerade“, das die melodische Linie des ersten Tracks aufgreift, mit Midtempo-Rhythmus, soliden Riffs und growlenden Vocals. Die typische Handschrift der Band ist hier sofort präsent: die Mischung aus Death und Doom mit melodischen Refrains und starken Riffs. Dazu kommen Ambient-Sounds, melodische Linien der Leadgitarre, zahlreiche Solos in unterschiedlichen Ansätzen und wechselnde Rhythmen. Ein langer Song, in dem sich Ideen langsam entfalten und in verschiedene Richtungen entwickeln. Insgesamt melodischer als erwartet, aber ein solider Start.

Gegründet von Lasse Pyykkö, der bereits als Teenager Ende der 80er seine Musikkarriere in Joensuu, Finnland begann und durch Horrorfilme seine morbide Faszination entwickelte. 2007 hoben HOODED MENACE ihre Thematik, die stark von Horrorfilmen inspiriert ist, endgültig aus der Taufe. Als Gründungsmitglied übernahm Pyykkö anfangs Gitarre, Bass und Gesang, heute bleibt er als Gitarrist, auch Bassist für Studioaufnahmen dabei. Pekka Koskelo kam 2009 am Schlagzeug dazu, Harri Kuokkanen übernahm 2016 den Gesang.

Eine Mischung aus Schwere und Atmosphäre

Das langsame, melodische „Portrait Without A Face“ bringt mit Leadgitarren, die Elemente aus dem Heavy Metal aufgreifen, einem klaren und kraftvollen Bass sowie leidenden Vocals eine dichte Stimmung. Ein Cello sorgt für melancholische, schmerzvolle Atmosphäre. Unverwechselbare Doom-Akkorde durchziehen das Stück. Eine gute Balance zwischen Schwere und Atmosphäre, besser gelungen, als man es von HOODED MENACE erwarten würde. Verspielte Gitarren wechseln Melodien und Stile, greifen unterschiedliche Ansätze auf.

Das sehr langsame „Daughters Of Lingering Pain“ bleibt dennoch technisch anspruchsvoll, mit vielschichtigen Gitarren und vollem Doom-Sound. Melodisch, mit einem Hauch Melancholie, fast traurig. Ein plötzlicher Tempowechsel bringt Dynamik, komplex und überraschend. Gerade der schnellere Mittelteil funktioniert großartig, bevor die Langsamkeit zurückkehrt. „Lugubrious Dance“ setzt die bereits etablierte Atmosphäre fort, mit Gitarren, die in allen möglichen Stilen und Tempos spielen. Insgesamt schneller, mit verzweifeltem Gesang und intensiver Stimmung. Selbst ein thrashiges Element mit epischem Chor taucht auf. Trotz der Vielfalt bleibt der Song einheitlich, die uptempo-Passagen sind klug in den Gesamtsound eingebaut. Ein starkes Stück.

Fein ausgearbeitete Gitarrenpassagen

Die Produktion ist sehr gut, klar und ausgewogen. Die Gitarren stehen, wie gewohnt, im Mittelpunkt, während die Vocals als Akzent oder Kontrast wirken. Besonders beeindruckend – und typisch für HOODED MENACE – sind die hervorragend ausgearbeiteten Gitarrenpassagen. Dennoch bleibt der Sound insgesamt ausgewogen, alle Elemente greifen perfekt ineinander.

Die Texte behandeln Themen wie ewiges Leben, Okkultismus und das Übernatürliche. Sie zeichnen eine düstere Welt, in der die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen und in der die Suche nach Macht unausweichlich ins Verderben führt. Die Bildsprache ist intensiv und verstörend, weckt ein Gefühl von Unheil und Bedrohung.

Eine Death-Doom-Signatur

HOODED MENACE haben in der Vergangenheit Coverversionen von Celtic Frost, Filmsoundtracks und zahlreichen Bands aus dem Doom-Bereich aufgenommen und damit gezeigt, dass sie keine Scheu haben, Grenzen zu überschreiten. In diesem Sinne überrascht es nicht völlig, dass sie auch ein Stück von Duran Duran covern – und doch ist es ein mutiger Schritt. „Save A Prayer“, einer der größten Hits der englischen Pop-Rocker aus dem 1982er Album „Rio“, wird hier neu interpretiert. Die melodische Linie bleibt erkennbar, aber in Doom getaucht, langsamer, schwerer, und erstaunlich passend für dieses Album.

Einen Hauch des alten Band-Sounds bringt „Into Haunted Oblivion“. Mehr Rhythmus, etwas mehr Schwere, einige sehr gute Riffs. Die Vielzahl an Gitarrensolos macht es zwar fast zu melodisch, doch die wuchtigen, kriechenden Rhythmen sind da. Ein düsterer Song mit leidenschaftlichen Vocals und erneutem Einsatz des Cellos, das eine melancholische Note hinzufügt. Der Höhepunkt des Albums, ein starkes Finale.

Komplexe Strukturen, vielfältige Stile

Von den Fans mit hohen Erwartungen empfangen, bleibt „Lachrymose Monuments of Obscuration“ etwas hinter diesen zurück. Nicht als Album an sich, sondern im Vergleich zu den Maßstäben, die HOODED MENACE selbst gesetzt haben. Sehr melodisch, weitaus melodischer als frühere Werke, ohne die erdrückende Schwere und die wirklich brachialen Momente, die frühere Alben auszeichneten. Kompositorisch abwechslungsreicher, eingängiger, aber auch weicher.

Reinvention ist für HOODED MENACE nichts Neues. Auf Lachrymose Monuments of Obscuration tauchen sie ihren Death/Doom in neues Licht. Atmosphärisch dicht, doch ein Stück ihrer Kraft haben sie eingebüßt. Dennoch – im Genre bleiben sie eine feste Größe, und das Album ein gutes Werk.

Fazit: Lachrymose Monuments of Obscuration von HOODED MENACE – nicht so mächtig wie frühere Werke, aber ein solides Album.

Tracklist

01. Twilight Passages
02. Pale Masquerade
03. Portrait Without A Face
04. Daughters Of Lingering Pain
05. Lugubrious Dance
06. Save A Prayer [Duran Duran cover]
07. Into Haunted Oblivion

Besetzung

Lasse Pyykkö – Guitars, Bass
Pekka Koskelo – Drums
Harri Kuokkanen – Vocals

Internet

HOODED MENACE – Lachrymose Monuments of Obscuration CD Review

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