Illuminata – A World So Cold

Band: Illuminata
Titel: A World So Cold
Label: Twilight Zone Records
VÖ: 2011
Genre: Melodic Power/Gothic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Chris

Gebe es offen und ehrlich zu, bei Symphonic Metal, mit weiblichem Gesang zucke ich zusammen, wie wenn mich jemand erschrickt. Leider zu viele Kollegen aus diesem Bereich haben in den letzten Jahren unsere Ohren mit Schmalz zugekleistert das es schon nicht mehr schön war. Eine neue Truppe die und das obwohl ich aus Österreich komme aus dem NICHTS erschien, ist das Sextett rund um Illuminata. Steiermark und Symphonic Metal, kann man da etwa Konkurrenz aus diesem Bundesland verspüren? Denn auch die von vielen gehassten, wie auch geliebten Visions of Atlantis stammen von dort. Gut, legen wir diese Überlegung mal ad acta und widmen wir uns genauer der Musik.

Nun ja man kann es wohl nicht abstreiten das man Ähnlichkeiten zu den Kollegen von Visions of Atlantis aufweist und das hört man sehr stark beim Rhythmus raus. Da gehören Veränderungen her und diese werden durch den Vocalbeitrag geboten, oder doch nicht? Ach, jetzt weiß ich woher mich der Gesang erinnert. Joanna Nieniewska ist ja die ehemalige Sängerin der steirischen Kollegen, somit erklären sich nun auch meine Gehirngänge was die Ähnlichkeiten betrifft. Durchaus sachlich kann man sagen, das man aber nicht abgelutscht oder nacheifernd klingt. Nein mit behänder Genauigkeit wird ein gutes Ausmaß an epischen Symphonic Klängen geboten, welche uns mit einer nicht zu schmalzigen Spielform vorgetragen werden.

Komplexer wirkende Kompositionen werden mit harmonisch wirkenden Melodien versehen und auch beim Griff in die epochale Kiste vergreift man sich nicht, oder greift etwa in die Mülltonne, wo die Soundfetzen vieler Genre Kollegen liegen. Nein gut aussortiert und mit erfrischender Spieltechnik vermag man locker sich dieser Vorahnung oder Ängsten zu erwehren. Superb setzt man den episch – bombastischen Sound ein. Unterwandert bzw. oftmals abgerundet wird dies durch sattere Orchestral Züge, welche abermals nicht zu abgelutscht klingen.

Der dabei unterhaltende Faktor spricht ungemein an und vor allem Freunde von Fantasy Romanen aus der Metal Szene wird diese Art von Musik animieren sich in eine Traumwelt zu begeben. Musik für Träumer. Gut das an sich nicht, aber man kann gewissen Passagen und Track eine verträumt – idyllische Linie nicht absprechen. Doch überzeugt man auch durch härtere, durchgreifende Momenten, die man ebenfalls sehr gelungen auf dem Album platziert hat.

Mit der Fähigkeit emotionelle Linien genau überzeugend in Szene zu setzen, wie auch majestätischen Orchestrierungen lässt einen nicht zu knapp aufhorchen. Einerseits erinnert man somit an eine erfrischende Alpenversion von Within Temptation, andererseits kann man von einer sehr gelungenen, nicht zu stark abgekupferten Version aus hiesigen Gefilden sprechen.

Üppig und kraftvoll wurde das restliche Soundbild geschaffen und dabei versüßt man das Ganze noch durch sehr ausgefeilte epochale – heroische Sound Arrangierungen. Power-Balladenßen wurden geglückt und zeitgerecht eingesetzt, wie auch banger freundlichere Stücke und somit steht und liegt alles am richtigen Platz. Somit verfügt das Album über eine vielfältige Auswahl an Songs welche sehr gut in den Gehörgang gehen und man zu keinem Zeitpunkt in den zu Kitsch orientierten Sektor vordringt.

Fazit: Gut, den Preis für Genialität 2011 wird man sicher nicht gewinnen, dafür gibt es halt einfach zu viele Bands aus diesem Bereich, welche ebenfalls im vorderen Drittel mitmischen. Allerdings muss man der steirischen Mannschaft hoch anrechnen, dass man mit dem Zweitlingswerk durchaus internationale Maßstäbe setzen kann. Auch ist das sehr ausgereifte Klangfutter ein guter Grund für Symphonic Metal Fans, welche auf Within Temptation oder Sirenia stehen hier rein zuhören. Visions of Atlantis haben eine sehr starke Konkurrenz bekommen. Somit gibt es im steirischen Metal Bereich einen doppelköpfigen Adler der mit Stolz geschwelgter Brust den Symphonic Metal Made in Austria vertritt und das wirklich verdientermaßen.

Tracklist:

01. Ashes Of Times
02. Cold Hands Warm Hearts
03. End My Agony
04. Silent Poet
05. The Divine Puppet
06. The World Collector
07. Dead Warden Dreamer
08. A Frame Of Beauty
09. Endless
10. Lost In Picturesque
11. Metamorphobia II

Besetzung:

Joanna (voc)
Katarzyna (voc & flute)
Sabrina (keys & voc)
Luki (guit)
Christoph (bass)
Tom (drums)

Internet:

Illuminata Website

Illuminata @ Facebook

Illuminata @ MySpace

Illuminata @ Twitter

Illuminata @ YouTube

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles