NO RAZA – Tyrona

cover artwork NO RAZA Tyrona

Band: NO RAZA 🇨🇴
Titel: Tyrona
Label: Noble Demon
VÖ: 16/05/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

3/5

Death Metal aus Kolumbien – seit fast 30 Jahren auf der Suche nach internationalem Erfolg.

„Tyrona“ zeigt die Entwicklung von NO RAZA – aber auch ihre Grenzen.

Mit einem tribalartigen, beschwörenden „Intro“ beginnt das Album atmosphärisch. Dann folgt mit „Looters“ der eigentliche Einstieg: ein simples, aber aggressives Riff, rasende Drums, grollende Growls und ein starker Solo-Part. Alle Zutaten für ein solides Death-Metal-Album. Drums, Gitarren und Bass erzeugen gemeinsam eine dichte, druckvolle Klangwand.

Imperial Holocaust“ zieht das Tempo weiter an. Der Sound erinnert an Old-School-Death Metal, mit Parallelen zu Benediction, Massacre oder auch Vader. Die Rhythmussektion beeindruckt, vor allem das Zusammenspiel aus Bass und Doublebass.

Gegründet wurde NO RAZA Ende der 90er in Kolumbien – kein einfacher Ort für extreme Musik. Doch die Band machte sich lokal einen Namen, bevor sie in die USA umsiedelte – nach Florida, dem Geburtsort des Death Metal. Mit „Tyrona“ legen sie nun ihr fünftes Album vor.

Savage Strength“ ist ein langsamerer, rifforientierter Track mit leichtem Einschlag von Melodic Death Metal, zumindest im Refrain. „Overflowed“ wiederum ist aggressiver, mit gut platzierten Tempowechseln und einigen gelungenen Momenten – ein Highlight des Albums.

Dominante Drums und Bass – aber zu wenig Abwechslung.

Die Produktion ist klar und nicht überladen. Bass und Drums dominieren das Klangbild, was dem Album eine solide Dynamik verleiht. Die Texte drehen sich um Krieg, kulturellen Widerstand und den Schutz der eigenen Wurzeln.

Estable Corrupción“ folgt dem gleichen Muster: druckvolle Drums, solide Riffs, aber wenig Variation im Gesang. Die Atmosphäre ist düster und apokalyptisch, das Solo schnell, aber etwas vorhersehbar. „Chiefdom“ hingegen wirkt inspirierter – das Songwriting nutzt Tempowechsel gezielter, das Riffing ist origineller, und ein Hauch Groove macht den Song zu einem weiteren Highlight.

Line-up: Die beiden Gründungsmitglieder Jairo Gomez (Drums) und Juan Guillermo Cano (Vocals, Gitarre) werden seit 2014 ergänzt von Mike Spillane (Bass) und Juan Camilo Sanchez (Leadgitarre) – beide erfahrene Musiker aus der Szene.

Outbreak“ überrascht mit einem akustischen Zwischenpart und etwas melodischerem Refrain. „Afterlife“ bringt neue Klangfarben durch gesprochene Backing-Vocals und einen leicht verfremdeten Gitarrensound.

„Tyrona“ liefert gute Momente, bleibt aber insgesamt zu eintönig.

Involución“ bringt erneut einen groovigen Rhythmus, ist technisch fordernder und schneller – auch der Gesang zeigt hier mehr Variation. Das Titelstück „Tyrona“ ist ein orchestraler Ausklang, der eher wie ein Intro wirkt – denn mit „Ring of Gold“ folgt als Finale ein Bathory-Cover. Ausgerechnet dieser Song aus Bathorys „Viking“-Phase sticht stilistisch völlig heraus – und ist, so ironisch es klingt, vielleicht das heimliche Highlight des Albums.

Tyrona“ bietet wuchtigen Death Metal mit donnernden Drums, tiefen Growls und ein paar starken Solos. Doch der Gesamteindruck bleibt durchwachsen: Viele Songs ähneln sich, echte Überraschungen fehlen. Mehr Energie und Mut zur Eigenständigkeit hätten dem Album gutgetan.

Ein solides Album für Headbanger, aber ohne großen Wiedererkennungswert. Gut gespielt, aber zu oft nach Schema F. Wer sich durch „Tyrona“ kämpft, wird ein paar gute Passagen entdecken – doch insgesamt fehlt das Besondere.

Fazit: „Tyrona“ bietet starke Momente, bleibt aber zu gleichförmig. Ein solider, aber wenig origineller Beitrag zur Death-Metal-Szene. Für Fans klassischer Riffs und Headbanger geeignet.

Tracklist

01. Intro
02. Looters
03. Imperial Holocaust
04. Savage Strength
05. Overflowed
06. Estable Corrupción
07. Chiefdom
08. Outbreak
09. Afterlife
10. Involución
11. Tyrona
12. Ring of Gold (Bathory cover)

Besetzung

Jairo Gomez – Drums
Juan Guillermo Cano – Vocals, Guitars
Mike Spillane – Bass
Juan Camilo Sanchez – Guitars (lead)

Internet

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