Old Mans Child – Slaves of the World

Band: Old Mans Child
Titel: Slaves Of The World
Label: Century Media Records

VÖ: 2009
Genre: Melodic Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Satte 4 Jahre hat es gedauert seit dem letzten Lebenszeichen der norwegischen Black Metaller Old Mans Child. Viel hat sich in der Zwischenzeit getan und mittlerweile hat diese als Band gestartete Truppe nur mehr einen Soloprojekt Charakter, da ja Thomas Rune Andersen alias Galder alle Instrumente eingespielt hat und auch jede verdammte Note aus seiner Feder stammt. Kann man nur hoffen dass dies nur eine Zwischenlösung ist. Materialtechnisch bleibt man den eingeschlagenen Roots der alten Tage zwar weites gehend treu und dennoch gibt es etliche, kleinere Veränderungen im Gesamtsound und so dürften Fans der ersten Stunde schon sehnsüchtigst den Release erwarten.

Düster und gleich voll auf die zwölf wird mit „Slaves Of The World“ eröffnet. Ein schön rotierendes Stück, das mit vielen bretternden, als auch thrashigen Breaks aufwartet. Auch einige dezente Bombastmomente wurden eingearbeitet, die etliche Parallelen zum Hauptbrötchengeber Dimmu Borgir zulassen. Wobei es bei diesem Projekt deutlich kantiger zugeht und man nicht gleich auf den Gedanken kommen kann zu sagen: „Schon wieder so eine Bontempischwarzmetalkapelle. Galder brüllt sich die Seele aus dem Leid und die immer wieder kehrenden düsteren Synthy Parts fügen sich nahtlos in das Gesamtkonzept ein. Moderner wird nun „Saviours Of Doom“ nachgeschoben. Zwar offeriert uns der böse Norweger auch hier hämmernde Black Metal Beats, diese wurden aber mit etlichen modernen Einflüssen und Einfällen auf ein Packet zusammengeschnürt. Vor allem beim Vocalbereich hat er viel herumexperimentiert, was aber unterm Strich dabei raus kommt lässt sich sehr gut anhören. Sehr schleppend wird nun „The Crimson Meadows“ eröffnet und binnen Sekunden steuert man stampfende Gefilde an. Die klassischen orchestralen Hintergrundsounds sind sehr dezent und überfordern einen nicht gleich, oder lassen gar zuviel Kitsch aufkommen. Weiters wird ab der Mitte wieder das Gaspedal ordentlich gedrückt und das norwegische Black Metal Urgestein jagt die Hörerschaft immer wieder mit viel Speed unterm Hintern. Von Beginn an aus den Vollen schöpft er mit „Unholy Foreign Crusade“. Die orchestralen Bombastklänge wurden hier deutlich dominierender eingesetzt, welche aber immer wieder durch speediges Black Metal Blast Beat Gewitter vernichtet werden. Man muss Herrn Andersen schon eines zugestehen, er weis wie abwechslungsreicher Black Metal zu klingen hat, welcher nicht nur unbedingt für Die Hard Fans ist. Mit einer großen, bombastischen Sounderöffnung wartet das norwegische Soloprojekt amtlich bei „Path Of Destruction“ für den Fan auf. Schöne Filmmusikklänge dröhnen hier sehr düster aus den Boxen. Eine sehr heroische Eröffnung hat man dadurch geschaffen, doch binnen einer Minute werden wieder Nägel mit Köpfen gemacht und der Norweger vernichtet alles und tendiert nun wieder in die dreckige, raue, als auch harte Ecke. Für das gewisse Maß an Abwechslung bietet er uns einmal mehr einen dezenten Bombastsound im Hintergrund. Alle Komponenten hat er recht beachtlich in den Gesamtsound vereint und dabei kommt niemand zu kurz. Etwas rauer und herber geht es nun mit „The Spawn Of Lost Creation“ weiter. Ein rotierendes Stück, das durch die Growleinlagen schon eher in die Melodic Death Metal Ecke rückt. Wobei das Projekt Old Mans Child aber immer auf die bekanntlichen Trademarks des Schwarzwurzelmetalls achtet und man hier von einer recht guten Verbindung beider Stile reden kann. Viel Melodie ist nun in das Songwriting von „On The Devil’s Throne“ geflossen. Denn hier werden uns viele melodische Gitarren und Bassspielereien geboten. Doch auch hier offeriert man uns Zick bretternde Parts, die zum ordentlichen Bangen einladen. Thomas weiß wie man etliche Genrefans auf einen Nenner zu einer Party vereint und dies hat sich auch beim aktuellen Output nicht verändert. Die sehr orientalische Gitarreneinleitung von „Ferden Mot Fiendens Land“ mündet an vorletzter Stelle in einen sehr schleppenden Gesamtbombastsound. Sehr zäh und düster geht es hier zu und erst ab der Mitte wird wieder etwas mehr der Gashahn aufgedreht. Dies wird aber nur kurzzeitig so gemacht und man bleibt der zu Beginn eingeschlagenen Richtung weites gehend treu. Die akustische Gitarreneröffnung läutet den Abschluss mit „Servants Of Satan’s Monastery“ ein. Einem recht stattlichen Stampftrack, der mit vielen Speedausbrüchen ein recht beachtliches Album abschließt. Die klassischen Klaviereinlagen sind sehr gut und werten die Nummer zusätzlich auf.

Fazit: Alte Fans von Old Mans Child müssen diesen Output haben. Doch auch etliche andere Genrefans dürften mit dem Album was anfangen können, da es leichter verdauliche Black Metal Kost ist. Wer sich die Wartezeit bis zum nächsten Dimmu Borgir Output vertreiben will kann dies getrost mit „Slaves of the World“ tun.

Tracklist:

01. Slaves Of The World (4:41)
02. Saviours Of Doom (4:03)
03. The Crimson Meadows (4:34)
04. Unholy Foreign Crusade (3:39)
05. Path Of Destruction (5:21)
06. The Spawn Of Lost Creation (4:07)
07. On The Devil’s Throne (4:49)
08. Ferden Mot Fiendens Land (5:33)
09. Servants Of Satan’s Monastery (5:18)

Besetzung:

Galder (Thomas Rune Andersen) (all instruments)

Internet:

Old Mans Child @ MySpace

Old Mans Child @ Last FM

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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