Pestilence – Obsideo

Pestilence – Obsideo (CD Review)

Band: Pestilence
Titel: Obsideo
Label: Candlelight Records
VÖ: 2013
Genre: Death Metal, Experimental
Bewertung: 3/5
Written by: Robert

Wer auf den alten Thrash bzw. Death Metal gestanden hat, hat wohl auch sicherlich noch einige Platten der Holländer Pestilence in seinem Regal. Die Jungs waren, wie viele andere Kapellen aus den alten Tagen in der europäischen Metal Szene in den Endachtzigern/Frühneunzigern Weg bereitend und halfen etlichen über die Runden, welche sich zu Beginn der Neunziger mit der Flut der grottenschlechten Grunge Szene konfrontiert sagen. Die Jungs haben wirklich eine breite Brücke hinter sich hochgezogen vom Thrash zum Death und schlussendlich zum Progressive/Jazz Fusion. Anno 2013 will man wieder etwas mehr in die alten Tage zurückkehren, dennoch legt man das experimentelle Gefrickel nicht ad acta. Dies verwirrt mich etwas, denn mit solchen überladenen Elementen wird man nicht sonderlich das Herz des Urfans der erst genannten Genre überzeugen können. Vielmehr ist dies ein bitterer Beigeschmack, muss es wirklich so sein, dass man sich bis zum Exzess einen runterhobelt und dabei so viel Technik und experimentelle Allüren an den Tag legt? Die wirren Querverstrebungen wirken zu komplex, wie auch überheblich und da wird einem schier schwindelig. Somit für mich persönlich eine reine Enttäuschung, denn von den Niederländern hätte ich bei der Ankündigung „Back to the Roots“ einen tollen Happen erwartet. Somit nur Konservenfischnahrung, denn das was hier aus den Boxen schwummert ist einfach zu viel, hölzern und mündet in einer endlosen Schleife an Langeweile. Da nutzt es auch nichts, wenn man einige knackige Vibes und Punches miteinwirft, denn diese werden sowieso Sekunden später dermaßen zerstückelt, sodass man sich einfach verächtlich weg wendet. Will jemand wirklich noch so ein dermaßen überladenes Geschretter hören? Braucht doch echt kein Schwein mehr, dies hören vielleicht Musiker, die es selbst nicht besser wissen und sich somit etwas abkucken, dass auch sie uns dann etliche Wochen später mit solch einem Geplänkel die Ohren verletzten. Hiermit kommt man dann oftmals drauf, dass man es wirklich unter dem Motto „Schuster bleib bei deinen Leisten“ machen hätte sollen. Fraglich, wem ich dieses Album empfehlen kann, jenen Musikern, die selbst sich bis zum inneren Orgasmus mit solchen Partitionen einen runterholen. Für Fans der Frühtage des Death/Thrash eine herbe Enttäuschung.

Fazit: Da hört man sich doch lieber andere Szeneveteranen an, die Holländer kommen hier niemals ran somit nicht das, was man sich bzw. ich selbst mir vom Namen (ist ja doch eine Institution) bzw. der Band erwartet hätte.

Tracklist:

01. Obsideo
02. Displaced
03. Aura Negative
04. NecroMorph
05. Laniatus
06. Distress
07. Soulrot
08. Saturation
09. Transition
10. Superconscious

Besetzung:

Patrick Mameli (voc, guit & bass)
Patrick Uterwijk (guit)
David Haley (drums)

Internet:

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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