Rooga – Behind the Mirror

Band: Rooga
Titel: Behind the Mirror
Label: Artist Station Records
VÖ: 2010
Genre: Rock
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Beim Bandnamen Rooga erinnert man mich an irgendeinen Ork bzw. einen Troll. Vielleicht eine Pagan Band? Eh nein, die Herrschaften sehen nicht danach aus als würden sie eine solche Richtung bevorzugen. Auch das Cover der Cd gibt nicht wirklich Auskunft über den Stil der Truppe. Im Netzt steht da Rock. Nun ja das kann man so schon gelten lassen, doch die Hopefulls aus Wien fabrizieren weit mehr als das. Nach einigen Durchläufen kommen etliche Vergleiche mit Lacuna Coil auf, nur halt ohne jeglichen Elektro Schnick/Schnack. Doch auch das wäre zu wenig um zu beschreiben was uns Kati (voc), Alex (guit), Victor (bass & back voc) und Klaus (drums) auf dem am 29.10.2010 erscheinenden Output „Behind the Mirror“ bieten. Vergleiche mit den Italienern sind berechtig, doch würzt man die Musik reichlich mit groove, rockigen, als auch modernen Elementen an.

Einstimmend wird Track Numero Uno „The clock“ mit Uhrwerk ticken eröffnet. Nach gut 40 Sekunden pfeffert man uns einen Kraftakt um die Ohren das einem Hören und Sehen vergeht. Zwar ist auch dieser von einer etwas idyllischeren Linie anschließend geprägt, doch schon greift die Truppe beherzter in die Saiten. Sehr shakiges Stück, welches man uns mit scharfen Ecken und Kanten präsentiert. Ein rotzfrecher Sound lässt das Ganze nicht zu glatt poliert klingen. Solche braven Bands hatten wir ja bereits in der Vergangenheit zur Genüge.

Ein schroffer Anfang wird bei „Go!“ mit viel Rotz im Beiwagen gewagt. Kati zeigt dass sie auch sehr röhrende Rocktöne drauf hat. Dass sie dabei in manchen Passagen durch ihren männlichen Kollegen unterstützt wird verstärkt dies nur noch. Leichte Modern Rock Fragmente vereint man gelungen mit viel Groove. Weiterhin baut man auf eine ungeschliffene Spielweise und das klingt einfach herrlich erfrischend. Vom Tempo her bewegt man sich im Midtempo, dennoch setzt man zu einigen Angriffen an. Guter wechselnder Song der mit viel Fun und Rotz gespickt wurde.

Bei „Face to face“ kommen viele Vergleiche zu Lacuna Coil Stücken auf. Auch im harmonischeren Klang können die Wiener tolle Akzente setzen. Auch die lang gezogenen Gesänge weisen gewisse Parallelen zu den Italienern auf. Der idyllische, teils verträumtere Klang regiert fast durchgehend das Stück. Als Komplettierung fungieren wiederum etwas herbere Klänge. So verhindert man gelungen einen zu braven – lieblichen Klang.

Klarer, mit einer ganz leichten Punk Rock Brise wird „Hey now (You’re my fate)“ eingeläutet. Verträumter mag man zwar klingen, doch auch hier weiß man aus diesem auszubrechen. Sehr wechselhafter Song bei dem man in so manchen Gefilden Halt macht. Gelungen sind vor allem die stet eingesetzten Ausreißer wo man vor allem Katis Gesangs superb zur Geltung kommt. Das Mädel ist unglaublich sie hat liebliche Linien, als auch eine Rockröhre drauf und so etwas findet man leider viel zu selten.

Sehr shakig wird nun „On the run” ins Rennen geschickt und dabei steuert man vorerst zwar in Richtung Massentauglich, schippert aber immer wieder daran vorbei. Schlussendlich unterbreiten uns die Herrschaften eine gute Abgehmucke mit viel Tanzbarem Charakter.

Sehr entspannend erschließt sich einem der Start von „All & nothing“. Im leicht verträumten, romantischen Sound besänftigt man uns. Gefolgt ist das Ganze immer wieder von aufbäumenden Parts. Gute Kombination die man gekonnt miteinander verbindet.

Auch das nun folgende „Mirror“ ist von einer dezenten, idyllischen Einleitung geprägt. Allerdings verfolgt man dies nicht lange und schon rockt die Truppe wieder kernig weiter. Vor allem die schroffe Rhythmik weiß einmal mehr sehr stark zu beeindrucken. Nichts klingt abgelutscht oder gar verbraucht. Mit viel Eigenständigkeit setzen sich die Wiener ins Vorfeld vieler moderner beeinflusster Rock und Metal Kapellen.

Vom Fleck weg treibender greift man sogleich mit „Tear“. Weiterhin bewahrt man sich den sehr guten abwechslungsreichen Sound. Ergänzt wird dieser durch sanftere Breaks, welche etwas besinnlicher stimmen. Allerdings der Hauptanteil ist von einer groovig – beschleunigenden Grundrhythmik geprägt und diese lässt es bis zu den letzten Zehenspitzen kribbeln.

„Broken“ kommt in einer Mischung daher die zwischen romantisch und anklagend durch die Boxen schallt. Klingt wie eine Abrechnung mit einer verflossenen bzw. verschmähten Liebe. Wer in solch einer Lebenslage ist kann dieses Lied wie in sucht aufsaugen. Doch man muss sich nicht gerade in einer Herz schmerzenden Situation befinden um dieses Stück zu lieben. Auch so kann man den Track im etwas rockigeren Style sehr gute genießen.

Leichter und etwas fröhlicher geht es mit „Take me away“ weiter. Zu Beginn klingt das Ganze durchs Bassspiel etwas funkig und dadurch schlägt der shakige Pegel sofort und steil nach oben. Ab gut einer Minute bietet man aber wieder kräftigere, als auch rotzigere Rocktöne der modernen Art zum Abgehen. In mehreren Phasen wird uns das Stück schmackhaft gemacht und das weiß sehr zu beeindrucken.

„Frustration“ heißt nun die Nachfolge, bei der man einen guten Blitzstart hinlegt. Von Frustration kann wohl hier keine Rede sein. Streckenweise hat man einen fröhlich galoppierenden Sound drauf der es sofort auf unsere Beine abgesehen hat. Doch auch schroffere Linien wurden wieder bedacht und somit kombiniert man eine Abgehrunde die man vom ersten bis zum letzten Ton genießen sollte.

Das Schlusslicht macht nun „Tick tick tock“, welches sofort mit einer Riesenportion Groove daher rattert. Noch einmal werden alle Reserven ins Rennen geschickt und glänzend alle Register gezogen.

Fazit: Die österreichische Musiklandschaft verdichtet sich immer mehr. Eine sehr potentielle Gruppe die nach oben strebt und es meiner Meinung auch schaffen wird, sind Rooga. Gekonnt weiß man Groove, Rock, moderne Metal Elemente zu einem stattlichen Soundkleid zu verbinden. Da können sich viele Truppen fest schnallen und am Auspuff dieser Mannschaft riechen, denn sie sind auf der Überholspur.

Tracklist:

01 The clock
02 Go!
03 Face to face
04 Hey now (You’re my fate)
05 On the run
06 All & nothing
07 Mirror
08 Tear
09 Broken
10 Take me away
11 Frustration
12 Tick tick tock

Besetzung:

Kati (voc)
Alex (guit)
Victor (bass & back voc)
Klaus (drums)

Internet:

Rooga Website

Rooga @ MySpace

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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