Steel Prophet – Omniscient

Band: Steel Prophet
Titel: Omniscient
Label: Cruz Del Sur Music
VÖ: 2014
Genre: Progressive/Power Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Daniel

Anfang des Jahres erschien via Pure Steel Records das 1995er Debüt The Goddess Principle als Rerelease auf Vinyl und vor allem in einem hörbaren Soundgewand. Grund genug für mich, mal wieder alle Alben der Band durch zu hören. Ganz ehrlich, es gibt KEIN wirklich schlechtes Album der Amis. Mit den letzten zwei Alben Unseen und Beware (mit London Sänger Nadir D`Priest) verhält es sich eher so wie bei den Haupteinflüssen der Amerikaner, Iron Maiden und Fates Warning: ein schlechtes Album dieser Kapellen ist immer noch ein gutes Album im Allgemeinen. In den Wirren der alternativen Neunziger schüttelte man sich in nicht einmal zwei Jahren mit Dark HallicunationsMessiah und Book Of The Dead drei Alltimeklassiker aus dem Ärmel, die JEDER in seiner Sammlung haben MUSS. Nach zehn Jahren Funkstille auf dem Albumsektor habe ich – trotz der Rückkehr der einzig wahren Stimme der Band (Rick Mythiasin) und eines grandiosen Auftritts beim Keep It True – von dem Album nicht viel erwartet. Ein paar gelungene Songs, ein nette Zeitreise zurück in meine Jugend, als Steel Prophet noch einen Klassiker nach dem nächsten auf den Markt warfen und mit viel Glück gibt es vielleicht mal wieder einen richtigen Krachersong. Entgegen meinen Erwartungen macht die Truppe um einen der besten Sänger des Genre ihrem Namen 13 Jahre nach Book Of The Dead endlich wieder alle Ehre! Omniscient (= allwissend) knüpft tatsächlich wieder an alte Glanzzeiten an und streift von den progessiven Anfangstagen über die straightere Klassikerphase hinzu der simplen, rockigen Schlussphase alle Schaffensperioden der Propheten. Und dabei entsteht nicht (wie zuletzt bei einigen anderen Gruppen) der Eindruck, dass die Band hier auf Nummer sicher gehen wollte sondern eher eine Art Aufbruchstimmung. Passend dazu befindet sich auf dem Album mit Oleander Deux die Neuinterpretation eines aus der Laune heraus entstandenen alten Stückes. Das letztes Jahr auf einem Fanzinesampler erschienene Trickery Of The Scourge ließ ein wenig hoffen und auch das eher ungewöhnlich eingängige 666 Is Everwhere (The Heavy Metal Blues) – zu dem es auch ein offizielles Video gibt, das ihr hier findet – ist nicht von schlechten Eltern, aber diese Songs sind nur zwei Beispiele eines sehr vielfältigen Albums das vom rasenden, leicht orientalischen When I Remake the World (A Key Flaw), dem düsteren 911, dem melodische eingängigen The Tree of Knowledge – dessen Videoclip hier zu finden ist – bis zu meinem persönlichen Highlight
Funeral for Art und dem brachialen 1984 (George Orwell Is Rolling in His Grave) Steel Prophet in Perfektion bietet! Selbst die Coverversion von Bohemian Rhapsody ist trotz seiner Startschwierigkeiten letztendlich gelungen. Erschwerend kommt außerdem die Produktion hinzu, welche mit Abstand die beste der Bandgeschichte ist, und das heißt am Ende:

Meine Herren, Respekt! Bei- und vor allem Kniefall meinerseits, Omniscient kommt einer Götterdämmerung verdammt nah und ist das abwechslungsreichste Album einer der besten Metalbands aller Zeiten. Fans können nicht nur erleichtert aufatmen, sie dürfen sich auf einen weiteren Klassiker freuen. Ich ziehe meinen Hut und erstmals die volle Punktzahl.

Tracklist:

01. Trickery of the Scourge
02. When I Remake the World (A Key Flaw)
03. 911
04. Chariots of the Gods
05. The Tree of Knowledge
06. 666 Is Everywhere (The Heavy Metal Blues)
07. Oleander Deux
08. Aliens, Spaceships and Richard M. Nixon
09. Through Time and Space
10. Funeral for Art
11. Call of Katahdin
12. Transformation Staircase
13. Bohemian Rhapsody (Queen cover)
14. 1984 (George Orwell Is Rolling in His Grave)

Besetzung:

Steve Kachinsky Blackmoor (guit)
Rick Mythiasin (voc)
Vince du Juan Dennis (bass)
John Tarascio (drums)
Jon Paget (guit)

Internet:

Steel Prophet @ Facebook

Steel Prophet @ MySpace

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