TBC – 28 Days

Band: TBC
Titel: 28 Days
Label: STF Records
VÖ: 2010
Genre: Gothic Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Bei Gothic – Symphonic Metal aus Österreich würde mir persönlich auf Anhieb Visions of Atlantis oder auch Edenbridge sofort einfallen. Verstärkt werden beide Truppen nun von To be continued, kurz TBCaus Niederösterreich. Richtige Newbies sind aber alle Mitglieder nicht und so verwundert es auch keinen dass ihre Art des genannten Genre Styles gereifter rüber kommt. Bis dato war mir als Einwohner der Alpenrepublik die Band aber unbekannt, macht aber nichts denn mit ihrem Werk „28 Days“, welches am 13.08.2010 via STF Records erscheint gibt man einen sehr guten Einstand.

Leicht verdaulich, verträumt und lieblich hoppelt man mit „28 Days“ daher. Zwar schleift man das Ganze immer wieder in eine rauere Ecke, dennoch wirkt das Stück sehr leicht und eingängig. Quer durch die Palette versucht man es straighter und die Keyboardklänge werden nur sachte an und ab hinzugefügt. Mag zwar etwas schlichter sein, dennoch sehr passabel anzuhören.

Mit verträumten, Klangmuster wird auch „Fire, Wind, Steel“ gestartet. Die Weiterführung ist aber wesentlich rockiger ausgefallen. Ganz astrein nicht, dennoch wandelt man immer zwischen symphonischen Rock Pfaden und Gothic Wegen hin und her. Die Mischform dürfte jedem der etwas mit dieser Richtung anzufangen weiß gefallen. Gefühlvoll führt man uns hier durchs Stück und dabei machen vor allem die Duettgesänge eine gute Komplettierung aus. Beide Gesangsakrobaten überzeugen mit starkem Gesang. Zwischendurch legt man einige Soli Stopps ein, bei denen das Ganze wieder vermehrt in eine rockigere Richtung gedrängt wird.

Mit viel Tempo ballert man nun „Endless War“ aus den Geschützrohren. Mit enormem Tempo steuert man gleich die Hundertermarke an. Vom Rhythmus erinnert mich das Grundkonzept etwas an Ecliptica. Als billige Nacheiferer würde ich das aber nicht sehen. Mit vielen eigenen Akzenten kann man gut punkten. Vor allem viele härtere Ausbrüche wissen viel Eindruck zu schinden. Auch hat man sich etwas vom Gothic verabschiedet und wandelt nun vielmehr auf Power Metal Pfaden.

„Angelo del buio“ wird mit klassischem Klavierspiel der verträumteren Art gestartet. Schafft vorerst eine entspannte Stimmung und auch der sehr starke Soprano Gesang der Fronterin ist nicht von schlechten Eltern. Klingt sehr theatralisch und zu solchen Stücken muss man durchaus geneigt sein, sonst machen diese Klänge keinen Sinn. Persönlich weiß ich wohl mit solcher Art von Musik was anzufangen und so kann mich der Song sehr begeistern und somit im Grundkonzept eine gute Auflockerung. Erst ab der Mitte werden wieder härtere Schritte gewagt, so erscheint der Song alles in allem sehr monumental und wie ein Mini Epos. Coole Sache die man sich hier hat einfallen lassen.

Mit dem Zwischenspiel „Last Supper“ schafft man ebenfalls sofort eine Klangstimmung der verträumten Art. Weiterhin baut man eher auf monumentale Töne, die an dieser Stelle einmal mehr klassischer vorgetragen werden. Leichtes Flötenspiel verstärkt das Intermezzo ungemein.

Nahtlos mündet das vorangegangen Spiel in den zweiten Part, welcher sich „Piss on my Head“ nennt und mit einer wuchtigen, hymnischen Breitseite gestartet wird. Mit der heroischen – galoppierenden Mischform wurde ein sehr gutes Feeling geschaffen das zum Mitschunkeln, aber auch leichtem Bangen verleitet. Sehr viele Einflüsse und Ingredienzien wurden hier bedacht und in den Mixtopf geworfen. Als Endergebnis hat man einen sehr farbenfrohen Song geschaffen, der mit viel Charme zu überzeugen weiß.

Der Titel „Lake of Sorrow“ lässt es schon erahnen es geht mehr in eine verträumtere Richtung. Sanfte Melodien werden uns hier von einer akustischen Rhythmusfraktion geboten. Sehr tolle Idee die man uns hier auf klanglich hohem Niveau vorträgt. Gemütlich kann man sich hier zurück lehnen und sich die Gehörgänge verwöhnen lassen.

Mit einem dumpfen Bass Solo wird nun „The Jäger’s Return“ gestartet. Hier geht es richtig gehend zur Treibjagd und das im rockigen Tempo. Sehr salopper Song, der sich immer mehr als farbenfroher Song entpuppt. Vor allem entfaltet sich das Klangbild hier nach und nach, solche Einfälle sind sehr interessant. Mit solcher Klangmusik unterstreicht man sehr dick das eigene Potential. Lediglich das Wirtshaussaufgelage das hier einmal angestimmt wird zaubert mir ein Schauern auf den Rücken.

Amtlich mit Kriegslärm wird „Schützengraben“ eröffnet. Gefolgt ist diese Einleitung von einer etwas lieblicheren Weiterführung. Mündet allerdings schlussendlich in etwas Marschtauglicheren Gefilden. Das Gebräu welches man hier mit deutschen Lyrics vorträgt klingt sehr modern und streckenweise sehr rockig. Durch diese moderne, anklagende Mischung kommen hier einige Vergleiche mit Teufelskreis auf.

Sehr folkig a la Mägo de Oz und Konsorten wird nun „Revolution“ begonnen. Weiterhin bietet man ebenfalls diese eingeschlagene Richtung. Kommt richtig fröhlich und aufgepeppt rüber. Absolutes Highlight auf dem Album, zwar leichter verdaulich, weiß aber dadurch viel Party Stimmung zu erzeugen.

Mehr in die schroffere Power Richtung geht es mit „The Story of Fucking Pure Metal“. Sachte werden einige Gothic, als auch Symphonic Anleihen beigemischt. Die bretternde Power Metal Richtung dominiert aber hier fast vollständig das Geschehen und so gibt es zum Ende hin noch einen Banger Happen Par Excellence. Superbe Beendigung.

Fazit: Man kann nur begeistert sein, wie die Metal Landschaft sich in unseren Breitengraden verdichtet. Die Niederösterreicher machen hier alles richtig und belasten uns nicht mit kitschigem Gothic Geschrubber. Vielmehr bauen sie auf ein ausgereiftes, farbenprächtiges Konzept, das sie quer verwürfelt auf ihrem Output präsentieren.

Tracklist:

01. 28 Days
02. Fire, Wind, Steel
03. Endless War
04. Angelo del buio
05. Last Supper
06. Piss on my Head
07. Lake of Sorrow
08. The Jäger’s Return
09. Schützengraben
10. Revolution
11. The Story of Fucking Pure Metal

Besetzung:

Natascha Glatt (voc, flute, acoustic guit)
Stefan Wöhrer (voc, keys, irish whistle, acoustic guit)
Roach Groegler (drums)
Rudolf Haderer (guit)
Herbert Kalser (bass)

Internet:

TBC Website

TBC @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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