THE GREAT GRAY FUNK – The Great Gray Funk

THE GREAT GRAY FUNK - THE GREAT GRAY FUNK - album cover

Band: THE GREAT GRAY FUNK 🇦🇹
Titel: The Great Gray Funk
Label: Stone Free Records
VÖ: 12/05/23
Genre: Progressive/Doom/Dark Rock

Bewertung:

4/5

Das Album »The Great Gray Funk« von der österreichischen Formation THE GREAT GRAY FUNK bietet eine einzigartige Mischung aus Progressive-Rock, Doom-Rock und Dark-Rock. Das Album beschäftigt sich mit mysteriösen und grüblerischen Themen und bietet dem Hörer eine fesselnde musikalische Reise. Bereits im letzten Jahr via Stone Free Records erreichte uns der Silberling erst jetzt. Seit 2020 arbeitet der Wiener Trupp an seinem Sound, wenngleich meine Wenigkeit vorab noch nie was von ihnen gehört hat. Somit eine Feuertaufe, die sich im Verlauf des Albums zu einer superben Feuertaufe entpuppte.

Alle musikalischen Arrangements auf diesem Album sind reichhaltig und dynamisch, mit komplizierter Gitarrenarbeit und hier zeigen Patrick Weigl und Paul Kuglitsch ihre technische Affinität für das Mischgenre. Das kraftvolle Schlagzeugspiel Eugen Klammsteiner und der tief wummernde Bass von David Drexler ergänzen wunderbar einen tiefbetrüblichen Sound. Der eindringliche Gesang von Yola Zitter zieht den Hörer in eine dunkle und rätselhafte Welt. Die Verschmelzung verschiedener Rockgenres erzeugt ein Gefühl der Spannung und des Geheimnisses, das den Hörer während des gesamten Albums fesselt.

Komplizierte Melodien und Arrangements für den Hörgenuss

Die progressiven Elemente in der Musik zeigen das musikalische Können und die Kreativität der Band, mit komplizierten Melodien und komplexen Arrangements, die den Hörer während des gesamten Albums fesseln. Doom-Rock-Einflüsse verleihen dem Sound eine schwere und dunkle Atmosphäre, die ein Gefühl der Vorahnung und Intensität erzeugt.

Der Eröffnungstrack »Cortisol« gibt mit seiner grüblerischen Atmosphäre und den schweren Gitarrenriffs den Ton an. Als Start stellt die Band die Fähigkeit unter Beweis, ein Gefühl des Unbehagens zu erzeugen. Nicht minder werden die dunklen Aspekte der menschlichen Natur mit »Vacuum Thoughts« und »Eritis Sicut Deus« erkundet. Insbesondere der hoch melancholische Anteil beim ersten der beiden Songs kommt mit seiner dezimierten Geschwindigkeit ausgezeichnet zur Geltung.

Eindringliche und mysteriöse Qualität

Die dunklen Rockuntertöne verleihen der Musik eine eindringliche und mysteriöse Qualität, die dem Gesamtsound des Albums eine zusätzliche Ebene von Tiefe und Gefühl verleiht. Die Kombination dieser verschiedenen Genres führt zu einem fürwahr fesselnden und eindringlichen Hörerlebnis.

Im weiteren Verlauf des Albums wird der Hörer mit Tracks wie »Faceless« und »Interlude« immer tiefer in den Abgrund gezogen, bevor er mit »Wintereuphoria« und »Narrator« wieder in die Tiefen der Verzweiflung eintaucht. Dieses tiefe Hineintauchen in den tiefen Soundschlund der rabenschwarzen Färbung ist genüsslich aufzunehmen. Kein Happy Sound, dies war klar, dennoch klingt der Sound nicht zu depressiv, was bei vielen Genrekapellen etwas zu wankelmütig rüberkommt.

Einer der hervorstechendsten Tracks, »Light & Grace«, leuchtet hell inmitten der Dunkelheit und bietet einen Schimmer von Hoffnung und Erlösung. Es ist für mein Gefühl ein Song mit einer steten Berg- und Talfahrt der Soundgefühle. Meines Erachtens ein gut gewählter Name, der den Sound wunderbar beschreibt. Der Schlusstrack »Beacon« dient als Wegweiser aus der existenziellen Düsternis und hinterlässt den Hörer mit einem Gefühl der Läuterung und Auflösung. Mit dem entspannenden Rhythmus ist dies ein trefflich ausgesuchtes Ende für diesen Silberling der Wiener Formation.

Isolation und Sehnsucht als Soundaufhänger

Eine lyrische Tiefe der Band, die sich mit Themen wie Isolation und Sehnsucht auseinandersetzt, wird auf dem kompletten Output geboten. Der eindringliche Gesang der Fronterin ergänzt sich wunderbar mit der fachmännisch musizierenden Rhythmusfraktion. Tagträume und viele nachdenklich stimmende Soundfragmente machen den Silberling zu einer genüsslichen Soundrunde.

Mit »The Great Gray Funk« stellen die Wiener unter Beweis, dass sie zu einer Sound-Clique gehören, die eindringliche und stimmungsvolle Klanglandschaften für den Genuss schaffen können und dies auf einem sehr hohen Niveau. Die progressiven Elemente verleihen der Musik Tiefe, während die Doom- und Dark-Rock-Einflüsse dem Gesamtsound eine schwerere und grüblerische Note verleihen.

Fazit: THE GREAT GRAY FUNK haben mit »The Great Gray Funk« ein wirklich herausragendes Album abgeliefert, das ihr Talent und ihre Kreativität bei der Vermischung verschiedener Stile unter Beweis stellt.

Tracklist

01. Cortisol
02. Vacuum Thoughts
03. Eritis Sicut Deus
04. Faceless
05. Interlude
06. Wintereuphoria
07. Narrator
08. Light & Grace
09. Beacon

 

Besetzung

Patrick Weigl – Guitar
Eugen Klammsteiner – Drums
Paul Kuglitsch – Guitar & Backing Vocals
Yola Zitter – Vocals
David Drexler – Bass

 

Internet

THE GREAT GRAY FUNK – The Great Gray Funk CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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