OBSIDIAN CHAMBER – Ein Platz am Kamin

OBSIDIAN CHAMBER - Ein Platz am Kamin - album cover

Band: OBSIDIAN CHAMBER 🇦🇹
Titel: Ein Platz am Kamin
Label: Running Wild Productions
VÖ: 29/03/24
Genre: Symphonic Black/Death Metal

Bewertung:

4,5/5

Der Symphonic Black/Death Metal Act, OBSIDIAN CHAMBER aus Wien, ist in unserer Redaktion nicht unbekannt. Nach »Der Uhrwerkmann« mussten wir eine lange Durstrecke absolvieren, bevor der Trupp um Mastermind Jürgen Klier sich aufmachte, ein neues Full Length Album zu veröffentlich. Unter dem Banner des jungen-aufstrebenden österreichischen Labels Running Wild Productions wird es Ende März zu haben sein. Mit »Ein Platz am Kamin« zeigt der Wiener Trupp eine einzigartige Mischung aus symphonischen Black- und Death-Metal-Einflüssen. Nebst Mastermind Jürgen Klier (Gitarre und Orchestrierung) konnten Thomas Leitner (Schlagzeug), Michael Kaiser (Gesang) und Hannes Sandrini (Bass) mit an Bord geholt werden. Einmal durch den Output gehört, stellt der Hörer fest, dieses Line-up weiß, wie man dunkle Geschichten, teils epochal, teils Operetten-lastig im dunklen Soundkleid vorträgt.

Die Musik auf dem neuesten Output zeichnet sich durch aufwendige Orchestrierung, kraftvollen Gesang und furioses Schlagzeugspiel aus. Mit ihrem dunklen und atmosphärischen Sound nimmt »Ein Platz am Kamin« den Hörer mit auf eine Reise durch eindringliche Melodien und intensive Metal-Riffs. Der rabenschwarze Beigeschmack war seit jeher ein Griff, mit dem OBSIDIAN CHAMBER überzeugen konnten. In dieser musikalischen Erzählform kommt dies im Kontrast hierzu umso mehr zum Tragen.

Welt voller Dunkelheit und Geheimnisse

Fans von symphonischem Black Metal und symphonischem Death Metal werden die dynamische Energie und das technische Können von OBSIDIAN CHAMBER auf diesem Album zu schätzen wissen. Jeder Track ist voller Emotionen und Intensität und entführt den Hörer in eine Welt voller Dunkelheit und Geheimnisse. Darüber hinaus ist dies nicht eine 0815-Melange, aufgrund der theatralischen Vortragsweise haben die Jungs aus Wien einen besonderen Charme. Vergleichbares kenne ich nicht, ähnelnd vielleicht. Aufgrund dessen haben die Jungs eine eigene Nische gefunden, in der sie als Vorreiter agieren.

Rabenschwarze Songs mit viel Augenzwinkern

Mit dem eindringlichen Titel »Der rote Hahn« wird der Reigen begonnen. Dieses Stück ist tonangebend für das, was noch kommen wird. Tracks wie »Zausel« und »Die Grube« zeigen die Fähigkeit der Band, symphonische Elemente mit aggressiven Metal-Riffs nahtlos zu verbinden. Insbesondere der textliche Inhalt von »Zausel« erinnert mich an etliche ältere Herrschaften, die auf Saubermann machen und im Hintergrund eigentlich nur Dreck am Stecken haben. Für meinen Geschmack das Highlight auf diesem Full-Length-Album, nebst dem »Der beste Kebap der Stadt«. Wusste gar nicht, dass man über die orientalische Köstlichkeit bzw. manche lukullische Kreationsköpfe einen Song schreiben kann.

Eindringliche und immersive Klanglandschaft

Die komplizierte Orchestrierung verleiht der Musik eine zusätzliche Tiefe und schafft eine eindringliche und immersive Klanglandschaft. Diese Arrangements lassen einen fieberhaft vor dem Player verharren, denn man will von der dunkel-romantischen Soundgeschichte nichts verpassen. Der Gesamtsound hat viel Tiefe und Härte, die sowohl komplex als daneben aggressiv sein können. Einen reichen Klangteppich hat die Formation für den Hörer parat, welcher einen in ein Reich der Dunkelheit und des Geheimnisses entführt. Ausnahme ist das »Es ging ein Maidlein zarte« von Johannes Brahms, welches in der Mitte des Albums für eine Opern lastigen Break sorgt.

Man kann die atmosphärischen und kraftvollen Klanglandschaften von OBSIDIAN CHAMBER nicht übersehen, die den Hörer wirklich in eine andere Welt entführen. Nach dem orchestralen Instrumentalstück »Extro« wird das Album durch »Stockmeister«, »Dark Filthy Me«, »Heaven’s Damnation« und »Begierde«, von denen jeder eine andere Dimension im Sound der Band bietet, abgerundet.

Der kraftvolle Gesang von Michael Kaiser gibt den Ton an und vermittelt in jedem Stück rohe Emotionen und Intensität. Die Schlagzeugkünste von Thomas Leitner bilden ein solides Fundament für die Musik und treiben die Songs mit Präzision und Energie voran. Die Basslinien von Hannes Sandrinis fügen dem Sound ein schweres und dynamisches Element hinzu, während Jürgen Kliers Gitarrenarbeit sowohl kompliziert als auch heftig ist und die Beherrschung des Instruments unter Beweis stellt. Eine satte Orchestrierung unterstreicht die Gesamtatmosphäre des Albums und schafft ein reichhaltiges und filmisches Erlebnis für den Hörer.

Beeindruckende Musikalität

Ausnahmslos ist »Ein Platz am Kamin« von OBSIDIAN CHAMBER ein Muss für Fans des symphonischen Black Metal-Genres. Mit ihrer beeindruckenden Musikalität und ihren eindringlichen Klanglandschaften wird diese österreichische Band mit Sicherheit einen bleibenden Eindruck in der Metal-Szene hinterlassen. Dominant haben eine aggressive und doch melodische Herangehensweise die Oberhand. OBSIDIAN CHAMBER bieten durch den Output ohne Ausnahme ein dynamisches und mitreißendes Hörerlebnis, das Fans von symphonischem Black Metal und symphonischem Death Metal gleichermaßen ansprechen wird.

Gemeinsam mit Running Wild Productions hat man einen erstklassigen Job gemacht, um die Essenz der Musik von »Ein Platz am Kamin« einzufangen, wobei jeder Track auf dem Silberling ein dunkles und intensives Hörerlebnis bietet.

Fazit: OBSIDIAN CHAMBER servieren mit »Ein Platz am Kamin« eine einzigartige und erfrischende Interpretation des Symphonic Metal-Genres, die Elemente des Black Metal und Death Metal mit symphonischen Arrangements verbindet.

Tracklist

01. Intro
02. Ein Platz am Kamin
03. Der rote Hahn
04. Zausel
05. Der beste Kebap der Stadt
06. Es ging ein Maidlein zarte
07. Die Grube
08. Stockmeister
09. Extro
10. Dark Filthy Me
11. Heaven’s Damnation
12. Begierde

 

Besetzung

Thomas Leitner – Drums
Michael Kaiser – Vocals
Hannes Sandrini – Bass
Jürgen Klier – Guitar and Orchestration

 

Internet

OBSIDIAN CHAMBER – Ein Platz am Kamin CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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