THEODICY – Torture of Industry
Groovy Death Metal steht mit der Truppe THEODICY heute auf dem Programm. Die Jungs sind seit 1998 Teil der Death Metal Szene, kamen im Kontrast hierzu nicht wirklich aus dem Underground mit nationalem Status hinaus. Dies wird sich hoffentlich mit deren dritten Werk „Torture of Industry“ ändern. Selten erlebt man Truppen aus dem Todesblei Sektor, welche es vermögen eine völlig eigenständige Mischung zu zelebrieren. Keine Frage, auch diese Ostdeutschen Jungs haben ihre Einflüsse, welche stark rauszuhören sind, im Kontrast hierzu wird eine frische, innovative Wuchtkelle nach der anderen gut gewürzt in den brodelnden Suppentopf geschüttet.
Ansteckend, donnernd mit präziser Angriffs-Rhythmik
Ohne sich durch irgendeinen Hype oder Megaalbum einer anderen, großen Death Metal Band beirren zu lassen, haben die Jungs ihren Fokus auf die ausnahmslos eigenständige Fusion gelegt. Das praktikable Grundgerüst aus traditionellem Death- und Thrashmetal wurde mit einer Vielzahl von Groove Wuchtattacken verstärkt. Darüber hinaus gibt es kleinere Hardcore Messerspitzen, welche mit ganz eigenen Melodie-Auswüchsen direkt in Mark und Bein des Hörers übergeht. Dieses Programm ist wahrhaftig ansteckend und donnert mit präziser Rhythmik dahin, dass es eine Freude ist. Brachial entfesselte Elemente werden stetig durch leichte Groove- und leichte Melodie-Unterbrechungen bestens aufgewertet.
Überraschenden Wucht-Effekte
Ein brodelnder Suppentopf, welche oftmals überschwappen zu droht. Dieses präzisen, ausgeklügelten und tödlich überraschenden Wucht-Effekte verhelfen der Truppe zu einem Kraftakt, der zu keinem Zeitpunkt abebbt. Geschweige denn wird dem Hörer eine Verschnaufpause gegönnt.
Das Rad wollen THEODICY gar nicht erst neu erfinden, vielmehr war es die Taktik den gehörigen Groove zu finden, mit dem man sich wohlfühlt. Dies ist den Sachsen gelungen und somit bieten die Jungs einen Querschnitt aus Old School Death Elementen und leichten Groove, Thrash und Hardcore Vermischungen. Druckvoll und zeitgemäß, aber noch bissig genug produziert, um nicht hochglanzpoliert zu klingen.
Todesbleikampfansage in Richtung Social Media
Extrem schmissige Riffs, großartige Melodien und viel Groove donnern hier als roter zu verfolgender Faden quer durchs Album aus den Boxen und lassen dem Hörer nicht viel Zeit zum Durchatmen. Als wäre das noch nicht genug, attackieren uns die Jungs anhaltend mit ihren wunderbaren Wechseln. Gut, ausgereift und mit bestem technischem Verständnis wird das Konzept durchgezogen. Der Sound des Quintetts ist keine Kopie oder wahllose Ausweidung von Einflüssen, vielmehr ist es eine Todesbleikampfansage in Richtung Social Media. Zumindest kommt es mir so vor, wenn man Soundeinspielungen und Intros bei einigen Songs demzufolge interpretiert.
Bestens gesteigerter Grundstock aus Death und Thrash Fragmenten
Insgesamt bieten THEODICY einen bestens gesteigerten Grundstock aus Death und Thrash Fragmenten und die gepflegte Groove Abform geht ungemein wohltuend ins Gehör. Wer auf Death Metal mit leichten Stilvermischungen und Erweiterungen liebt, sollte diese Scheibe seiner Plattensammlung ohne Umschweife hinzufügen.
Fazit: Ein bestens, kunterbuntes Todesbleikommando, das hier mit THEODICY aus dem Osten Deutschlands herannaht und den Hörer mit dem Siegeszug in Form von „Torture of Industry“ in den Bann zieht.
Tracklist
01. Comment & Conquer
02. From Alive to Skeleton
03. The Truth
04. Raise the White Flag
05. Abscess Human
06. Torture of Industry
07. Rapture
08. Last Strike
09. Resource Desire
10. Hateful World
11. Bread and Circuses
12. Godeater
Besetzung
Milan – Bass
Gabor – Guitars
Patrick – Guitars
Paul Korte – Vocals
Henryk Weidl – Drums