Mit »Star Blood« liefert die Black-Metal-Formation UNFYROS ihr neuestes Album ab und erweitert ihr Klanguniversum um dunkle, kosmische Facetten. Die Band aus der Underground-Szene setzt auf ein Trio-Line-Up: Anti Ittna H. übernimmt Gesang und Gitarre, Nox Vector sorgt am Schlagzeug für treibende Rhythmen, und T. Von Kollaja bringt den Bass ins Spiel. Das Ergebnis ist ein sieben Tracks umfassendes Werk, das zwischen eisiger Aggression und atmosphärischer Tiefe balanciert.
Atmosphärische Kälte und roher Ausdruck
Das Album öffnet mit »Skinning Winds«, einem Stück, das sofort die Frostigkeit von UNFYROS’ Sound transportiert. Scharfkantige Gitarrenriffs treffen auf präzises Schlagzeugspiel, während Anti Ittna H.s heiserer Gesang den Hörer in eine raue Klanglandschaft zieht. Es ist nicht der rein aggressive Ansatz, der hier beeindruckt, sondern die Fähigkeit, düstere Stimmung und rohe Energie zu verbinden. Bereits dieser Einstieg zeigt, dass Star Blood weniger auf kommerzielle Struktur setzt, sondern die rohe Intensität des Black Metal in den Vordergrund stellt.
»Her Freezing Wings« und »Elemental Poison« verstärken dieses Gefühl. Beide Tracks wechseln zwischen schnell gespielten Blastbeats und atmosphärischen Zwischenspielen, wobei der Bass von T. Von Kollaja das Fundament stabil hält. Die Produktion ist klar, ohne steril zu wirken. Die Mischung lässt jedes Instrument durchdringen, während die Arrangements organisch bleiben. Besonders die Gitarrenarbeit fällt auf: Sie variiert zwischen schneidender Präzision und melancholischen Melodien, was die Kälte des Albums noch unterstreicht.
Kosmische Dimensionen
Mit »Black Magnetism« und »Dark Star Talisman« betritt UNFYROS einen beinahe kosmischen Bereich. Die Tracks arbeiten stark mit repetitiven Motiven und hypnotischen Rhythmen, die fast tranceartige Zustände erzeugen. Es ist, als würde man durch einen schwarzen Sternennebel treiben, in dem jeder Ton eine neue Facette von Dunkelheit offenbart. Nox Vectors Schlagzeugspiel ist hier besonders bemerkenswert: präzise, im Kontrast hierzu nie mechanisch, es trägt die Songs durch die langen, dichten Passagen, ohne die Intensität zu verlieren.
»Into Obsidian Chasm« ist das Herzstück des Albums. Über sieben Minuten zieht der Track den Hörer in eine tiefdunkle Schlucht aus Klang. Die Gitarren weben komplexe Texturen, während der Bass durchgehend präsent bleibt und die rhythmische Basis stabilisiert. Anti Ittna H.s Stimme klingt wie ein Echo aus einer anderen Dimension, mal wispernd, mal markerschütternd, und trägt die narrative Schwere des Albums.
Der abschließende Song »Nefyral (Cold-Whisperer)« rundet das Werk ab. Langsame Passagen wechseln mit schnellen Angriffen, die Mischung aus Melodie und Brutalität sorgt für ein intensives Finale. Es ist ein Stück, das die Themen des Albums bündelt: Kälte, Leere, kosmische Gewalt und introspektive Dunkelheit.
UNFYROS im schwarzen Kosmos
Mit einer Gesamtwertung von 3,5 von 5 Punkten zeigt »Star Blood«, dass UNFYROS ihre Stärken klar in der Atmosphäre und der rohen Energie hat. Die Songs sind durchdacht, die Produktion sauber, und das Trio beweist technisches Können. Kritikpunkt bleibt die etwas einseitige Dynamik in einzelnen Tracks, die stellenweise zu vorhersehbar wirken. Dennoch: Wer sich für modernen Black Metal mit kosmischem Einschlag interessiert, findet in Star Blood ein starkes Album.
UNFYROS gelingt es, mit »Star Blood« ein Werk zu schaffen, das in seiner Kälte und Dunkelheit fesselt. Die Mischung aus präziser Instrumentierung, atmosphärischer Tiefe und roher Ausdruckskraft zeigt die Band als ernstzunehmenden Vertreter ihres Genres. Zwar fehlen gelegentlich überraschende Akzente, aber die klaren Strukturen und der konsequente Sound machen das Album zu einem hörenswerten Erlebnis für Fans von intensivem, modernen Black Metal.
Fazit: »Star Blood« von UNFYROS ist ein empfehlenswertes Werk für Liebhaber des schwarzen Genres.
Tracklist
01. Skinning Winds
02. Her Freezing Wings
03. Elemental Poison
04. Black Magnetism
05. Dark Star Talisman
06. Into Obsidian Chasm
07. Nefyral (Cold-Whisperer)
Besetzung
Anti Ittna H. – Vocals & Guitar
Nox Vector – Drums
T. Von Kollaja – Bass

