VALDRIN – Apex Violator

VALDRIN – Apex Violator

Band: VALDRIN 🇺🇸  
Titel: Apex Violator
Label: Avantgarde Music
VÖ: 20/06/25
Genre: Melodic Black Metal

Bewertung:

4/5

VALDRIN kehren nach nicht einmal zwei Jahren mit einer neuen, finsteren EP namens „Apex Violator“ zurück. Seit ihrem letzten Longplayer haben die US-Amerikaner einen Vertrag mit einem neuen Label, nämlich Avantgarde Music, abgeschlossen. Musikalisch und inhaltlich knüpft die EP an die bisherige Diskografie an.

Underground-Geheimtipp aus den USA

VALDRIN begleiten mich (bzw. ich sie) seit 2020 als „Effigy of Nightmares“ veröffentlicht wurde. Das Coverartwork und der eigentümliche Sound haben sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und seitdem nicht losgelassen. Die grausame Thematik, welche in einem Mythos eingebettet ist, den die Band selbst erfunden hat, ist musikalisch und atmosphärisch grandios umgesetzt worden. Ihr Stil lehnt sich an den mystischen Black Metal á la AKHLYS an. Der Sound ist so gemischt, dass man alle Instrumente sowie die Stimme akustisch differenzieren kann. Die Gesangs- bzw. Schreileistung von Carter Hicks ist beeindruckend. Seine Schreie gehen einem wirklich durch Mark und Bein. Emotionen werden authentisch zum Ausdruck gebracht. Währenddessen bleibt viel Spielraum für technisch raffinierte Schlagzeug- und Gitarrenparts.

Eine weiere Fortsetzung des Ausadjur-Mythos

Das letzte Studioalbum, „Throne of the Lunar Soul“ (2023), setzte den Mythos rund um den Protagonisten Valdrin fort. Valdrin kehrte in seine königliche Heimat „Ausadjur“ zurück. Dort wartete er auf ein Urteil, weil er bei seiner Mission, das Böse in der „Orcus“-Unterwelt zu besiegen, gescheitert war. Ein fiktionaler Bereich unter dieser Orcus-Unterwelt, das „Hospitium Mortis“, war Schauplatz des Albums davor, „Effigy of Nightmares“. In der neuen EP geht es nun darum, dass der Antagonist Nex Animus das Böse in Form von „Apex Violator“ nach Ausadjur bringt.

Keine leichte Kost

Ähnlich wie VALDRINs bisheriges Material ist auch „Apex Violator“ kein Album, das man einfach so nebenbei anhört. Obwohl der Stil Fans des atmosphärischen Black Metals sofort in den Bann zieht, braucht es meiner Meinung nach trotzdem einige Wiederholungen, bis man es verinnerlicht hat. VALDRINs Kompositionen laden den Hörer dazu ein, in eine mystische Welt abzutauchen. Sie verführen uns, genau hinzuhören, um all die lyrischen und musikalischen Feinheiten aufzusaugen. Mit jedem Hören klingen die Lieder geringfügig anders, weil man einen gewissen Lernprozess durchläuft. Ich kann mir vorstellen, dass  „Apex Violator“ schnell überfordernd wirken kann, aber wenn man dranbleibt, offenbart sich viel Schönes in dieser grausamen EP.

Bestialischer Beginn

„Apex Violator“ begrüßt uns mit einer finsteren Atmosphäre. „Poison Soul Vents“ beginnt mit schleppendem Tempo und einer schönen, aber unheimlich wirkenden Gitarrenmelodie. Carter Hicks zerfetzt die Stimmung mit einem seiner dämonischen Schreie. Und obwohl ein Orgel-artiger Klaviersound bald das Ruder übernimmt, pressen kurz darauf schon aggressive Blastbeats gegen unsere Trommelfelle. Das Lied verwandelt sich in diesem Moment in eine unberechenbare Bestie. Soweit man den Text heraushören kann, scheint es um schlimme Verbrechen zu gehen, die zum Teil aus der Ich-Perspektive erzählt werden. Hicks verkörpert die Passagen extrem authentisch. Seine Schreie sind für mich einer der Hauptgründe, warum VALDRINs Lieder so unter die Haut gehen.

Fesselnde Atmosphäre und Intensität

Der nächste Song, „Black Imperial Smoke“, ist atmosphärisch nicht weniger beeindruckend, aber er klingt weniger aggressiv. Am Schlagzeug wird zwischen lockeren Metal-Beats und Blasts gewechselt. Zwischendurch wird ein episch klingender Männerchor eingespielt. Mit den Gitarren werden sehr eigentümliche Klänge erzeugt, die dem Lied das gewisse Etwas verleihen. „Ignite the Murder Shrine“ fährt im Gegensatz dazu wieder ein hefigeres Programm. Die Band hat besagtes Lied als Single veröffentlicht. Es ist meiner Meinung nach auch das beste Lied der EP. Es kombiniert die mystischen und treibenden Black-Metal-Elemente grandios. Das Lied hat einen Flow, einen Groove und dazu eine Intensität, die den Hörer von Anfang bis Ende packen. Obendrein werden Fans der technischen Komplexität mit kreativen Gitarren- und Schlagzeugparts verwöhnt. 

Ein weniger packendes Ende

Einem sehr starken Beginn steht ein etwas schwächeres Ende gegenüber. Mit „The Muttering Derelict“ und „Veins of Akasha“ bin ich auch nach mehrmaligem Hören nicht ganz warm geworden. In „Veins of Akasha“ liegt es vorwiegend an dem Gitarrensound, der für mich schief klingt. Paradoxerweise hat besonders dieser Song sehr viele außergewöhnliche, interessante Gitarrenparts zu bieten. Mir fehlen darüber hinaus Elemente, die besonders hervorstechen. „The Muttering Derelict“ hat diese Elemente zwar, aber in Summe fehlt dem Lied die nötige Dynamik.

Atmosphärischer Black Metal

Alles in allem haben VALDRIN mit „Apex Violator“ eine beeindruckende EP geschaffen. Sie beweisen abermals, wie gut sie musikalisch eine unheimliche Atmosphäre erschaffen können. Sie blicken über den Black-Metal-Tellerrand hinaus, indem sie technisch anspruchsvolle Gitarren- und Schlagzeugelemente einbauen. Die Anlehnung an das Genre ist trotzdem in jeder Note spür- und hörbar. Der selbst erfundene Mythos trägt außerdem dazu bei, dass man auch thematisch tief in die düsteren Sphären der Charaktere eintauchen möchte

Fazit: VALDRIN nehmen uns auf ihrer neuen EP „Apex Violator“ auf eine finstere Reise durch eine fiktionale Welt mit und demonstrieren uns, wie düster Black Metal klingen kann.

Tracklist

01. Poison Soul Vents
02. Black Imperial Smoke
03. Ignite The Murder Shrine
04. The Muttering Derelict
05. Veins Of Akasha

 

Besetzung

Carter Hicks – Vocals
Colton Deem – Guitar
James Lewis – Bass
Ryan Maurmeier – Drums

 

Internet

VALDRIN – Apex Violator CD Review

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