Vattnet Viskar – Settler

Band: Vattnet Viskar
Titel: Settler
Label: Century Media Records
VÖ: 29.06. 2015
Genre: Atmospheric Black Metal/ Post Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Daniel

Die Alarmglocken schrillen, denn wenn eine Band den Zusatz „Atmospheric“ benutzt, will sie zumeist spielerische Defiziete mit der Ausrede, man lege mehr wert auf Intension schön reden. Funktioniert selten…
Wenn ich dann noch den Begriff „Post“ lese, dann könnte ich die Band alsbald in einen Umschlag quetschen und mit eben jenem Unternehmen in die Antarktis schicken!
Zumal die oben beschriebene Kombination im Falle von VATTNET VISKAR wirklich zutrifft.

SETTLER klingt, als hätte die letzte Falloch Platte einen weg, als würde man heutige Anathema bekifft im doppelten Tempo hören bzw. als wären Amorphis auf Crystal zusammen mit Wikingern gen Tuonela gereist.
Ein typisches „Love It Or Hate It“ – Ding, das den einen oder anderen sicher schon wegen der arg verzehrten Vocals von Nicholas Thornbury an die Grenzen der Belastbarkeit treiben kann.

Analysiert man den zweiten Output des in den US of A beheimateten Quartetts etwas genauer, fällt vor allem die akkustische Ähnlichkeit zu den Briten Fen auf, die wild rasend ohne großes Tamtam eine wunderbare Atmosphäre erschaffen können.
Die minimalistisch gehaltenen, schnellen Black Metal Parts gehen hier einher mit Post Rock – igen Abschnitten. Songs wie Colony, Impact, Heirs und Settler sind dank dieser Symbiose wahre Aha – Momente, die nur verstören oder begeistern können, dazwischen wird es nichts geben! Besonder gelungen ist das abschließende Coldwar, das die Extreme beider Genres wirklich ausreizt.

Dagegen zeigt der Opener Dawnlands auf, das VATTNET VISKAR als reine Schwarzwald Kapelle nicht der Rede wert wären.
Hier macht es im Endeffekt der persönliche Geschmack, die einen werden dieses Werk als Meisterwerk abfeiern, die anderen als bemüht und nervig abtun.
Bei dem einem anderen Rezensenten hätte SETTLER ganz sicher nicht einmal einen Punkt bekommen, beim nächsten vielleicht die Höchstnote. Andersartiges und eigenständiges Liedgut ist genau das, was die Kunstform der freien Musik ausmacht.

Trackliste:

01. Dawnlands
02. Colony
03. Yearn
04. Impact
05. Glory
06. Heirs
07. Settler
08. Coldwar

Besetzung:

Nicholas Thornbury – vocals, guitars
Christopher Alfieri – guitars
Casey Aylward – bass
Seamus Menihane – drums

Vattnet Viskar im Internet:

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Bandcamp

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