XIV DARK CENTURIES – Aus uralter Zeit

cover artwork XIV DARK CENTURIES Aus uralter Zeit

Band: XIV DARK CENTURIES 🇩🇪
Titel: Aus uralter Zeit
Label: Einheit Produktionen, Schwarzdorn Productions
VÖ: 05/12/25
Genre: Pagan Black Metal

Bewertung:

4/5

Das deutsche Pagan-Black-Metal-Kollektiv XIV DARK CENTURIES präsentiert sein neues Werk „Aus uralter Zeit„. Offener für die Erkundung neuer Klänge beschreibt die Band ihren musikalischen Stil: „Unsere Musik besteht hauptsächlich aus Black, Death und Heavy Metal mit Folk-Melodien, teils mit melodischen Riffs und teils mit schweren Riffs„. Und tatsächlich bereichern viele Einflüsse den Sound auf dem Album, während die charakteristische Bandsignatur erhalten bleibt.

Atmosphärischer Start mit frühem Höhepunkt

Eine dunkle Atmosphäre heißt die Hörer im Album willkommen. Ein Intro, „Aus den Nebeln der…“ mit distanten Gitarren, Klänge, die sich in „Unendlichkeit“ verwandeln – komplexere Klanglandschaft, aber immer noch atmosphärisch aufgeladen, eine sorgenvolle. Shrieks, Tremolo-gepickte Gitarren, eine dramatische melodische Linie, ein trauriger Song. Dichtere Passagen wechseln sich mit ambienteren ab, aber der Gesamtsound bleibt fest im atmosphärischen Black Metal verankert. Ein guter Song in dieser Hinsicht, ein guter Start, ein früher Höhepunkt.

XIV DARK CENTURIES stammen aus Thüringen, 1998 gegründet, und „Aus uralter Zeit“ ist ihr fünftes Studioalbum. Unter den Gründungsmitgliedern sind Marley (ex-Reifen 14, ex-Odroerir) am Bass, Tobi (ex-Reifen 14) an den Keyboards und Vocalist Michel (ex-Reifen 14, ex-Rising Moon). In den folgenden Jahren stießen die restlichen Musiker dazu, die nun Teil der Band sind: Gitarrist Tobalt, Uwe (Killing Fountains) an der zweiten Gitarre und Manu (Iratus Nebula, ex-Vermin (live), ex-Askon) am Schlagzeug.

Wie der Titel bereits warnt, geht „Aura der Dunkelheit“ tiefer in dunkle Klänge, und die gesamte Stimmung des Songs wandelt sich – eine epische Melodie mit guten Riffs, stilistisch näher an Melodic Death Metal oder Symphonic Metal, nicht viele Black-Sounds bleiben übrig. Sehr melodisch, mit simplerer Struktur, freundlichem Sound. Die Klänge werden epischer, die Pagan-Einflüsse in der klanglichen Entwicklung des Songs werden langsam dominant, und am Ende bleibt nicht viel Dunkelheit übrig. Ein typischer Song für das Genre.

Was die Produktion angeht, ist der Sound klar – vielleicht sind die Vocals etwas weit entfernt und zu leise im Mix, aber das kann sehr gut eine künstlerische Vision sein. Abgesehen davon gibt es nicht viele Probleme auf der Produktionsseite. Da die Band Stile und Ansätze wechselt, folgt auch die Produktion dieser Linie und bleibt ausgewogen, egal ob melodisch oder etwas aggressiver, Pagan- oder Folk-Einflüsse. Verglichen mit älteren Alben der Band hat „Aus uralter Zeit“ einen kraftvolleren Sound, die Arrangements sind detaillierter, und die Atmosphäre dichter. Thematisch schöpft das Album aus Mythen, Legenden und Fragmenten einer uralten Ära.

Rückkehr zur Komfortzone in der zweiten Hälfte

In denselben Klanglandschaften setzt sich „Rachelust der Ewigkeit“ fort – mehr Viking-Metal-Einflüsse oder Pagan-Einflüsse, gesprochene Vocals für dramatischen Effekt, epische und triumphale Stimmung mit einigen wirklich schweren Passagen. Oder „Das Portal“ mit cleanen Gitarrenakkorden, harmonisch, und ein Chor, der den melodischen Ansatz unterstreicht. Riffs sind dominant, simple, langsam, cleane Vocals und geflüsterte – ein introspektiverer, aber leichter Song. Nicht viel Metal, aber ein Song, der sehr gut in den Band-Sound passt.

Epische Akkorde evozieren denselben Viking-Vibe, „Aus eiskaltem Nebel“ kommt näher an symphonischen Power Metal oder noch besser Folk Metal. Kommerzieller im Sound als die vorherigen Tracks – die zweite Hälfte des Albums verlor etwas vom Mut, in andere Genres einzutauchen, und kehrte zum Stil zurück, der sie bekannt gemacht hat. „Wo Flüche leis‘ geflüstert“ bringt ein wenig Black-Einflüsse zurück, bleibt aber episch und mit vielen Folk-Einflüssen. Schneller als die vorherigen Tracks, dynamisch und komplexer in Komposition und Instrumentierung.

In kalten Hallen“ kehrt von den ersten Akkorden an zu Viking- und Pagan-Sounds zurück, gespielt von komplexen Gitarren – die sehr schnellen Riffs verdoppelt durch eine melodische Leadgitarre. Das Album setzt den gemischten Ansatz fort mit „Was ewig liegt“ – tiefe Growls und insgesamt nicht so melodisch, aber die triumphale Viking-Aura beibehaltend sowie eine melancholische melodische Linie und Atmosphäre. Der letzte Song „Nahab“ beginnt fast akustisch mit geflüsterten Vocals, doch der bereits bekannte Sound kehrt zurück. Ein simplerer Song, evokativer, aber der Reichtum anderer Songs wird nicht mehr genutzt. Lange Gitarrensolos und leidenschaftliche Vocals beenden das Album auf atmosphärische Weise.

Experimentierfreude zu Beginn, Vertrautes danach

Im gesamten Stilmix bleibt Folk Metal das vorherrschende Genre. Oder Pagan Metal, wie sie behaupten dazuzugehören – die Grenze zwischen den Genres ist manchmal sehr verschwommen. Sie singen mehr über Ewigkeit und Nebel und Dunkelheit, sicher ist auch der mythologische Aspekt eingearbeitet. Zu Beginn des Albums gingen sie experimenteller vor und ließ andere Genres in ihrer Musik zum Ausdruck kommen, kehrten dann aber zum Komfort der alten Wege zurück – episch, melodisch, hymnenartige Melodien. Musikalisch überzeugender im ersten Teil.

Ein korrektes Album für das Genre. Kein Meisterwerk, aber ein gutes und erfreuliches Hörerlebnis für Genre-Fans, mit vielen melodischen Momenten, aber auch dynamischen. Technische Momente wechseln sich mit simpleren und minimalistischeren ab, das Album bewahrt die Aura Pagan-beeinflusster Melodien, präsentiert sich aber insgesamt als eines der besten Werke der Band.

Fazit: XIV DARK CENTURIES ließen mehr Einflüsse in ihre Musik auf „Aus uralter Zeit“ einfließen – das stellt einen Schritt vorwärts in ihrer Diskografie dar.

Tracklist

01. Aus den Nebeln der…
02. Unendlichkeit
03. Aura der Dunkelheit
04. Rachelust der Ewigkeit
05. Das Portal
06. Aus eiskaltem Nebel
07. Wo Flüche leis‘ geflüstert
08. In kalten Hallen
09. Was ewig liegt
10. Nahab

Besetzung

Marley – Bass
Manu – Drums
Tobalt – Guitar
Michel – Vocals
Uwe – Guitar
Tobi – Keyboards

Internet

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