Eluveitie

Eluveitie haben mit Helvetios ihr mittlerweile 5.Album am Start. Das und die Tatsache, dass die Schweizer auch am 70000 Tons Of Metal dabei sind und auch noch die Paganfest-Tour headlinen werden war natürlich schon ein Grund bei Bandkopf Chrigel Glanzmann anzuklopfen.

Hi Chrigel, ja neues Album am Start, und das nachdem ihr mit Everything Remains (As It Never Was) die Latte relativ hoch gelegt habt, vor allem wenn man die Chartplatzierungen ansieht?

Ja was soll ich dazu groß sagen, das werden wir sehen. Verstehe mich jetzt nicht falsch, es ist natürlich etwas, über das wir uns sehr freuen und das uns natürlich sehr glücklich macht. Trotzdem macht man für so was ja kein Album, wir machen ein Album, weil wir Spaß an der Musik haben und wir machen das Album auch so wie wir es machen wollen, wie es uns gefällt und dann sehen wir eh was damit passiert. Wenn es das alte toppt oder gleich erfolgreich wird, dann freuen wir uns natürlich und wenn es nicht so ist, dann freuen wir uns auch weil wir uns einfach über die Veröffentlichung des Albums freuen.

Also sind die Erwartungen „wir haben ein neues Album gemacht, wir glauben es ist ein gutes Album und hoffentlich gefällt es den Fans.

Genau, schauen wir mal.

Es handelt sich ja dabei um ein Konzeptalbum, kannst du einmal kurz das Thema des Albums erklären?

Ja genau, es ist ja eine fortlaufende Geschichte, unsere erste übrigens, und das Album erzählt chronologisch die Geschichte eines gut 10 Jahre dauernden Krieges, der vor ca. 2000 Jahren stattgefunden hat und zwischen Gallien und dem römischen Imperium, dass ja in Gallien eingefallen ist, stattgefunden hat. Diese Geschichte wird erzählt vom Album, aus gallischer Sicht, ja das ist es eigentlich. Für uns ist es ja was spezielles, da wir das erste Mal eine fortlaufende Geschichte in ein Album gepackt haben, wir wollten auch die Geschichte nicht nur so erzählen, sondern auch mit der Musik so ausdrücken.

Wie seid ihr eigentlich auf die Texte gekommen, wer war da von der Band hauptsächlich daran beteiligt?

Hauptsächlich schreibe schon ich die Texte. Was wir mit unseren Texten treiben ist ja nichts anderes als Geschichtserzählung und da ist es uns halt immer sehr wichtig, dass das immer fundiert passiert und nichts mit Fantasy zu tun hat. Insofern arbeiten wir immer mit Wissenschaftlern und Historikern zusammen, das war auch dieses Mal nichts anderes.

Wenn man sich den Sound anhört kommt mir vor dass du etwas aggressiver klingst, kommt das jetzt nur mir so vor oder hast du bewusst was verändert?

Ich persönlich habe nicht den Eindruck, dass sich der Gesang verändert hat. Die Veränderung bezieht sich eher nicht auf den Gesang, sondern eher auf jedes einzelne Bandmitglied und uns als Band gesamt, je länger man ja zusammen spielt, desto mehr wächst man zusammen und insbesondere gerade das Live-Spielen, wir sind ja eine Live-Band und sind doch die letzten Jahre konstant unterwegs und haben so um die 200 Shows gespielt und viele Touren gefahren, und das ist auch etwas was man auf dem Album hört. Je mehr du einfach als Band live spielst, umso mehr wächst du als Band menschlich als auch musikalisch zusammen.

Ihr habt ja nicht nur euer Erfolgsrezept verfeinert, ihr habt auch ein paar neue Elemente eingefügt, zum Beispiel fällt mir da A Rose For Epona ein, wo ihr auch eine Prise Nightwish oder Evanescence eingefügt habt. Sind das solche Einflüsse die durch das viele Touren kommen?

Ja und nein, grundsätzlich ist die Idee des Songs in der Art bei uns nicht wirklich neu, wir haben ja schon zum Beispiel den Slania Song gemacht, die Umsetzung davon ist ganz klar, da hört man die Entwicklung. Auch der Gesang von Anna hat sich definitiv entwickelt.

Mit Alexander Morton habt ihr auch einen Gast dabei, der im Prolog und Epilog zu hören ist, wie seid ihr auf ihn gekommen? Wäre es auch mal eine Idee, ihn in ein Eluveitie-Video einzubauen?

Ist eigentlich gar keine schlechte Idee, haben wir jetzt aber nicht gemacht und auch nicht geplant, wäre aber eine coole Sache. Es war wirklich eine gute Zusammenarbeit. Man soll jetzt den Zweck der Songs nicht schmälern, der Prolog besteht ja fast nur aus der Sprache, aber es sind beide Songs für das Album selbst sehr wichtig, vor allem die Texte sind wichtig und da war ein geeigneter Sprecher wichtig, wir haben auch lange nach jemanden gesucht, der das richtig umsetzen kann und die Wahl ist dann auf Alexander Morton gefalle, da er das einfach so umsetzen konnten, wie wir uns das vorgestellt haben.

Es gibt ja auch eine interessante Geschichte von den Aufnahmen, ihr habt da ja sogar ein Studio im Tourbus einrichten müssen, wie kam das?

Ja, wir hatten das Studio gebucht und gleich danach kam auch die Neckbreaker’s Ball Tour und wir hatten das Problem, dass es bei den Aufnahmen zu Verzögerungen kam, was normalerweise kein großes Problem ist, da wir sonst einfach länger im Studio geblieben wären. Diese Mal war es aber nicht möglich, da ja kurz darauf schon die Tour gebucht war, da hatten wir keine andere Möglichkeit, als während der Tour zu arbeiten, den Releasetermin wollten wir nicht verschieben. Ja wir haben dann massig Equipment mitgenommen und gleich vom ersten Tourtag an weitergearbeitet und sind dann erst am vorletzten Tag der Tour oder so fertig geworden. Das war dann ungefähr so, tagsüber haben wir das Album gemacht und am Abend haben wir das Konzert gespielt.

Kommen wir einmal etwas weg vom Album und reden mal etwas über eure vielen Konzerte. Etwas Spezielles wird ja das 70000 Tons Of Metal, was erwartest du dir von einem Auftritt auf einem Kreuzfahrtschiff?

Sonnenbrände. Es wird wohl ganz grauenhaft heiß, ja das erwarte ich. Ich hoffe nur dass wir nicht zur Mittagszeit draußen spielen müssen. Sonst kann ichs nicht sagen, ich war noch nie auf so einem Teil, aber wir freuen uns wirklich schon drauf. Was einerseits sehr cool ist, ist dass einige Freunde von uns dort sind, es spielen ja 3 Schweizer Bands. Und was noch cool ist, was ich witzig finde, dass es einfach ein Schiff ist, ohne Backstage und so, es sind Bands und Besucher auf einem Schiff und das finde ich eine witzige Idee und eine coole Sache.

Anschließend geht’s ja nach kurzer Nordamerika Tour zurück nach Europa, wo ihr die Paganfest-Tour headlinen werdet. Was erwartet ihr auch davon?

Schwer zu sagen, ganz blöd gesagt eine weitere Tour. Es hängen jetzt nicht spezielle Erwartungen daran, wir freuen uns aber schon auf die Tour und auch den Fans in Europa die neuen Songs um die Ohren zu hauen, wir werden ja definitiv viele neue Songs spielen. Außerdem sind wir jetzt nicht so die Folk-Metal-Fans, aber nach unserem persönlichen Musikgeschmack würde ich sagen, es ist das beste Paganfest-Lineup bisher.

Ein Problem könnte meiner Meinung nach die Anzahl der Bands auf den extended Shows werden, wo es ja schon am Nachmittag losgeht. Glaubst du das könnte für euch als Headliner ein Problem werden, da ihr eventuell nicht mehr vor einer vollen Hütte spielt?

Da mache ich mir gar keine Gedanken darüber, ja ich meine wir sind eine Live-Band, wir spielen gerne und werden auch Spaß auf der Bühne haben. Du hast aber Recht, die extended Shows sind grauenhaft lange Tage, sehe ich persönlich auch so, ich würde das als Konzertbesucher auch nicht machen, insofern hab ich dann auch Verständnis, wenn die Leute nicht bis zum Ende bleiben, aber wenn jetzt jemand wirklich uns hören will, dann hört er uns an und macht halt bei einer anderen Band Pause und holt sich ein Bier.

Für eine Band die sehr viele Konzerte spielt habt ihr bisher noch relativ wenige Festivals bestätigt, wird da der Sommer etwas ruhiger oder kommen da noch Termine?

Also wir werden sicher wieder so viele Festivals wie möglich spielen, wir sind da aber gerade in der Planung und können noch nichts sagen. Es wird sicher was geben, wir werden doch fast das ganze Jahr lang unterwegs sein, haben ja auch noch einen freien Terminkalender im Sommer, gerade wegen den Festivals.

Dann danke ich dir schon mal für das Interview, die letzten Worte gehören wie immer dir.

Mir bleibt nur noch mich zu bedanken, bei dir fürs Interview und bei allen Lesern für ihr Interesse an Eluveitie, ich hoffe wir sehen uns dann alle on the road.

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