The Vision Bleak

The Vision Bleak sind derzeit auf Headliner-Tour unterwegs und haben dabei nicht nur mit Ahab und Schwarzer Engel zwei Bands mit dabei, auch das vor ca. einem halben Jahr veröffentlichte Album Set Sail To Mystery war dabei im Gepäck. Das war natürlich ein Grund um sich einmal mit Markus „Ulf Theodor Schwadorf“ Stock über Tour, Album und auch seine Produzententätigkeit zu unterhalten.

Danke schon mal, dass du dir vor der Show noch Zeit für das Interview nimmst.

Ja klar.

Ihr habt jetzt ja schon einige Termine hinter euch, wie läuft die Tour so bisher?

Ja eigentlich ganz gut, es ist der vierte Gig heute, wir sind eigentlich sehr zufrieden bisher. Gestern Torgau war ganz okay, kleiner Club zwar, aber gute Stimmung. München war ein Festival, war auch sehr gut besucht, also wir sind zufrieden.

Es ist ja heute euer einziger Gig in Österreich, was erwartet ihr auch davon?

Ich hab eigentlich gar keine Ahnung was mich hier erwartet, die Location ist ja auch keine typische Metal-Location, so wie es zumindest aussieht, aber wir haben auf der letzten Tour in Wien gespielt, das war ein sehr gut besuchter Gig und da denk ich auch, dass das heute gut wird.

Warum fiel eigentlich die Wahl auf Vorchdorf?

Das musst du unseren Booker, den Moritz, fragen, also ich hab keine Ahnung.

Ihr seid ja normalerweise nur ein Duo, wie stellt ihr die Live-Band für eine Tour zusammen?

Wir spielen jetzt ja schon seit 2006 in der Besetzung und sind so eigentlich auch sehr zufrieden. Im Studio arbeiten weiterhin nur Konstanz und ich, aber Live haben wir halt die 3 Musiker dabei.

Wie bereitet man sich da auf so eine Tour vor wenn man Live-Musiker mit dabei hat?

Leider viel zu wenig in diesem Fall. Es ist ja auch schwierig alles unter einen Hut zu bekommen, weil doch die Band aus ganz Deutschland verstreut kommt. Wir sind aber mittlerweile auf menschlicher und musikalischer Basis so weit, dass das alles sehr gut klappt, das einzige Problem ist dann einfach die Organisation wenn man Musiker aus ganz Deutschland zu Proben vereinen muss. Wir machen dass dann immer so, dass dann mal ein ganzes Wochenende geprobt wird und da auch 5-6 Stunden am Tag.

Mit Schwarzer Engel und Ahab habt ihr ja auch zwei Supports mit auf dieser Tour, wie läuft die Zusammenarbeit mit den beiden Bands und warum habt ihr euch genau für diese Bands entschieden?

Sehr gut sogar, Ahab ist ja eine Band, bei der ich die letzte Cd gemischt habe, ich arbeite ja hauptberuflich als Produzent, ist für mich eine sehr gute Band. Ja Schwarzer Engel ist eine junge aufstrebende Band, von denen wird man noch einiges hören. Es klappt einfach menschlich auch alles sehr gut.

Anfang des Jahres habt ihr mit Set Sail To Mystery ein neues Album veröffentlicht, wie seid ihr jetzt, ein halbes Jahr später damit zufrieden?

Immer noch sehr zufrieden, für mich immer noch die stärkste Platte die wir gemacht haben und vermischt eigentlich alles was wir bisher gemacht haben. Sie hat schnelle Nummern, hat aber auch langsame sehr atmosphärische Nummern und ist irgendwie so die Quintessence aus den drei Alben davor. Also ich finde immer noch, dass es unsere stärkste Platte bisher ist.

In welchem Zeitraum sind eigentlich die Songs dafür entstanden?

Eigentlich werden Ideen immer gesammelt, aber letztendlich die Ausarbeitung der Songs passiert dann immer gemeinsam im Studio. Jetzt bei Set Sail To Mystery hatten wir sehr viel Zeit im Studio und auch sehr viel Pause, da wir ja auch in meinem Studio die Platten aufnehmen, und das Studio sehr ausgebucht war, haben wir den ersten Teil der Platte im Frühjahr gemacht, Drums, Bass und Gitarren aufgenommen, sind dann noch ein halbes Jahr später an die Songs rangegangen und haben noch Gesang und die Orchesterausarbeitung gemacht. Die Etappen haben der Platte auch gut getan und man weiß nach einem halben Jahr auch, was der Platte eventuell gut tun würde und kann noch mal Hand an die Songs legen, nach einem halben Jahr Einblick hatten wir einfach noch mehr Ideen was bei den Songs funktioniert und was nicht.

Wie teilt ihr euch da die Arbeit auf beim Songwriting?

Meistens ist es so, dass ich die grobe Idee für einen Song habe, mit der Ausgangsbasis, einem Riff oder einen kleinen Arrangement und wir das dann im Studio ausarbeiten.

Die Texte?

Die schreibe zu 95% ich.

Was nimmst du da so als Inspirationsquelle?

Hauptsächlich Literatur. Gerade auf der neuen Platte haben wir sehr viel Literatur aus dem Schauer- und Horrorbereich gewählt, Lovekraft, Poe und Byron, die mich auch schon sehr lange verfolgen, aber wir haben auch Themen wie in I Dined With The Swans, was ja auf einen echten Kriminalfall in Deutschland basiert. Das ist dann ganz verschieden, eben das Thema mit I Dined With The Swans kam mir an einem Fritag-Abend als ich Galileo Mystery geschaut hab und ich dort das erste Mal von der Thematik erfahren habe, da wusste ich sofort, da möchte ich einen Song drüber machen.

Von wem stammt eigentlich das Artwork?

Wir arbeiten da schon seit Jahren mit Lukas Jaszak aus Polen zusammen, ich kenne ihn noch aus alten Empyrium Tagen. Das gute ist, dass ich bei ihm wenige Worte brauche um zu beschreiben was ich haben möchte.

Du hast gerade Empyrium erwähnt, es gibt ja Gerüchte bezüglich einer Reunion bzw. mit dem neuen Song auf dem Sampler von eurem Label Prophecy Productions auch neues Material, kannst du mir da schon Details nennen?

Es steht noch überhaupt keine Planung. Wir wurden von Prophecy gefragt, ob wir ein neues Stück machen wollen für die Compilation, haben überlegt und probiert wie es funktioniert, es hat auch gut funktioniert und Spaß gemacht, aber es gibt noch keinen Plan. Es wird auf alle Fälle was Neues von Empyrium geben, aber wann und in welcher Form, das steht noch in den Sternen.

Du hast ja schon erwähnt, dass du als Produzent tätig bist, hast ja auch an der neuen Dornenreich Scheibe gearbeitet – ich durfte sie ja gestern hören.

Ah dann warst du ja in Wien.

Ja genau.

Und gefällt sie dir?

Ja ist sehr gut geworden – wie denkst du da als Produzent drüber?

Ja auch, ist sehr gut geworden. Dornenreich ist halt auch so typisches Beispiel, was eine lange gemeinsame Arbeit ausmacht. Wenn man einfach an vier gemeinsamen Platten arbeitet, versteht man sich quasi blind. Ich weiß genau was Jochen möchte, wo es hingehen soll und es passt einfach. Du kommst sofort zu einem Ergebnis, er sagt er stellt sich den Gitarrensound so und so vor, und ich weiß dann was zu machen ist.

Du bist ja auch mit Ihnen schon aufgetreten, unter anderem am Summer Breeze beim Gig der dann auf DVD gekommen ist, würdest du es wieder machen?

Klar, sofern es der Terminplan zulässt und ich wieder gefragt werde auf alle Fälle.

Gibt es eigentlich sonst noch Bands die du produzierst bzw. produziert hast die du weiterempfehlen kannst?

Also Secrets Of The Moon, unser Drummer ist ja von denen, die lieben mir sehr am Herzen, auch Ahab, das hab ich eh vorher schon erwähnt. Was hab ich denn sonst noch so gemacht in diesem Jahr – lass mich mal überlegen – Dornenreich – super Band, ja ich mach immer so viele Produktionen in einem Jahr und meistens mach ich auch Sachen die mir gefallen.

Kennst du dich eigentlich auch in der österreichischen Metal-Szene aus, jetzt außer Dornenreich natürlich?

Ja klar, ich hab vor allem früher sehr viel österreichischen Black-Metal gehört, vor allem Summoning, Abigor und natürlich Dornenreich, die gibt’s ja auch schon ewig.

Was denkst du so über youtube, myspace usw. denkst du die sind gut für die Musik?

Das ist so Fluch und Segen würde ich sagen. Also wenn du mich vor einem Jahr gefragt hättest, hätte ich dir gesagt ich find‘s zum Kotzen, aber mittlerweile hab ich die Notwendigkeit erkannt und muss sagen, dass du einfach die größte Zielgruppe erreichst mit den Medien. Manchmal sehne ich mich aber schon nach den alten Zeiten, als es noch kleine Print-Fanzines gegeben hat und Kassetten um die ganze Welt geschickt wurden.

Dann wären wir schon am Ende, die letzten Worte gehören natürlich dir.

Ja ich hoffe dass wir hier heute eine gute Show spielen und dass wir natürlich bald wieder nach Österreich kommen und dass jeder Set Sail To Mystery mal ancheckt.

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