RAGE, MONUMENT, DARKER HALF, DETRACED 16.11.2016 Graz, Explosiv

Bands: Rage, Monument, Darker Half, Detraced Date: 16.11.2016 Venue: Explosiv, Graz

Mitten unter der Arbeitswoche luden die Melodic/Thrash Veteranen RAGE zum Stelldichein ihrer „The Devik Strikes Again“ Tour ins Grazer Explosiv. Neben der deutschen Metal-Institution, gaben sich auch MONUMENT, DARKER HALF und die Lokalmatadoren DETRACED die Klinke in die Hand und alles schien für ein kleines Metalfest angerichtet zu sein. Doch da war doch noch was…braucht man für so ein Event nicht auch noch Zuseher? Diese blieben an diesem Mittwoch Abend wohl lieber zu Hause in der warmen Stube hocken. Ansonsten finde ich keinerlei Erklärung dafür, dass sich lediglich um die 100 Metalheads ins Explo verirrten. Doch als echter RAGE Fan lässt man sich auch von dieser Tatsache nicht abschrecken. Zu groß ist die Vorfreude auf Peavy & Co., denn es ist schon einige Jahre her, dass es das Trio (damals noch mit anderer Besetzung) nach Graz verschlug.

01-Rage-Monument-Darker-Half-Detraced-03Den musikalischen Opener machten die Grazer DETRACED, welche gleich mit einer Nummer von ihrem Debutalbum („Detraced-No.One“) in die Setlist starteten. Sänger, Gitarrist und Mastermind Jens Hermann glänzte mit einer soliden Bühnenperformance und viel Routine. Als beim darauffolgenden Titel Gitarrist Gerhard Koritnik die Vocals übernahm, unterstrich das Ergebnis einmal mehr, wie gut Kollege Hermanns Organ mit dem abwechslungsreichen Metal des Quartetts harmoniert. Melodische Refrains treffen hier auf Doublebase-Attacken und vereinzelte Growls. Nach der sechsten Nummer („Isolation“) war der Auftritt auch schon wieder vorbei und DETRACED wurden lautstark von ihren Fans (vergeblich) zu einer Zugabe aufgefordert. Der Heavy Metal der Steirer ging sehr gut ins Ohr und macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

01-Rage-Monument-Darker-Half-Detraced-01Es ging in dieser Tonart weiter, denn nach einer kurzen Pause betraten die Melodic Metaller DARKER HALF die Bretter, die die Welt bedeuten. Mit heroischem Einsatz, Spielfreude und dem IRON MAIDEN Cover „Aces High“ versuchten die Australier die Gunst der Stunde zu nutzen. Sänger Vo Simpson hatte viel Hall auf seiner ohnehin hohen Stimme, sodass man unweigerlich an die glorreichen 80er Jahre erinnert wurde. Selbst der nahezu hektische Einsatz und das übertiebene Posing von Bassist Simon Hamilton konnten den Gig nicht aus der Mittelmäßigkeit bugsieren. Deshalb fällt der Auftritt von DARKER HALF in die Kategorie: kann man sich anschauen, muss man aber nicht unbedingt gesehen haben.

01-Rage-Monument-Darker-Half-Detraced-43Als letzte Vorband und mit brandneuem Album („Hair Of The Dog“) im Gepäck, enterten MONUMENT die Bühne. Die Engländer legten vom ersten Takt an eine gewisse Professionalität an den Tag, mit welcher man sich deutlich von den vorherigen Auftritten abheben konnte. Peter Ellis`Organ erinnerte stark an seinen Landsmann Bruce Dickinson und auch die musikalische Ausrichtung von MONUMENT wies durchaus die eine oder andere Parallele mit den NWOBHM Ikonen auf. Man kann es durchaus als mutig und gelungen bezeichnen, die Setlist mit einem instrumentalen Song zu versehen. Auffallend, dass sich unter den Zuschauern tatsächlich eine Hand voll MONUMENT Fans befand, welche die Band ordentlich abfeierten und für gute Stimmung sorgten. Die Engländer dankten es mit einer energiegeladenen Show und fanden dabei immer wieder Möglichkeiten, das Publikum zu aktivieren und somit gut auf den Headliner vorzubereiten.

Denn nach einer kurzen Umbaupause wurde es finster und es ertönten schon die Klänge des Intros, welches den Opener „The Devil Strikes Again“ einleitete. Frontman „Peavy“ Wagner präsentierte der Meute RAGE in einem neuen Gewand: mit Marco Rodriguez an den fünf Saiten und dem Griechen „Lucky“ Maniatopoulus hinter der Schießbude fanden langjährige Freunde des Frontmannes ihren Weg ins Line up der Band. Die daraus resultierende positive Energie konnte man bis in die hintersten Reihen spüren. Denn auf der Bühne wurden Geschichten erzählt, viel gelacht und letztlich auf einem beeindruckendem Niveau musiziert. 01-Rage-Monument-Darker-Half-Detraced-38Nach dem schnellen, straigten Opener folgte mit „Shadows Out Of Time“ eine geniale Melodic-Metal Hymne, welche auch dementsprechend abgefeiert wurde. Gitarrist Marco Rodriguez war von den Resonanzen vor der Bühne beeindruckt. Selbst wenn sich weniger Fans als erwartet einfanden, war die Stimmung nämlich ausgesprochen gut. So feierte man das Trio zu Bandklassikern á la „From The Cradle To The Grave“ (Hammer Riff!!!) über „End Of All Days“ bis hin zu „Don`t Fear The Winter“ ordentlich ab. Die Frage, ob die Abgänge von Victor Smolski und André Hilgers kompensiert werden konnte ist eindeutig mit einem überzeugendem „ja“ zu beantworten. Denn RAGE „neu“ harmonieren, als hätte es niemals ein anderes Line up gegeben. Als sich das Konzert dem Ende zu neigte, konnte das enthusiastische Publikum Peavy und Co. nochmals für zwei weitere Zugaben für sich gewinnen. „Until I Die“ wurde als erstes zum Besten gegeben, danach setzte eine alternative Version der Nummer „Higher Than The Sky“ den Schlusspunkt. Mit Mitsing-Part ausgestattet und dem DIO Klassiker „Holy Diver“ als Coverversion und Mittelteil des Songs bestückt, beendete dieser Live-Kracher eine durchaus gelungene Setlist. Selbstverständlich blieb das Trio nach den letzten Klängen noch auf der Bühne, um Goodies zu verteilen, Autogramme zu schreiben und Fotos zu machen. Somit ging auch noch eine fette Portion Sympathie-Punkte an die deutsche Metal Institution und sorgte bei allen Beteiligten für ein breites Grinsen auf dem Heimweg. Ein extra Lob an das Jugend- und Kulturzentrum Explosiv, welche mit einem reibungslosen Ablauf und Einhaltung des Zeitplans den Grundstein für einen gelungenen Metal-Abend legte.

Setlist:

01. The Devil Strikes Again
02. Shadow Out of Time
03. Medicine
04. From the Cradle to the Grave
05. The Final Curtain
06. The Pit and the Pendulum
07. End of All Days
08. Back in Time
09. My Way
10. Under Control
11. Great Old Ones
12. Spirit of the Night
13. Down by Law
14. Don’t Fear the Winter
15. Until I Die
16. Higher Than the Sky / Holy Diver (Dio cover)

Gunther
Gunther
be metal!

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