Bruce Kulick – BK3

Band: Bruce Kulick
Titel: BK3
Label: Frontiers Records
VÖ: 2010
Genre: Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Der Name Bruce Kulick dürfte vielen jüngeren Rockfans nur jenen was sagen, die sich mal genauer mit Kiss beschäftigt haben. Rockfans der älteren Generation ist der Tieftöner aber schon seit seiner Zeit bei Great Funk Railroad ein Begriff. Der Bursche war ja wenn man sich genauer nachregergiert mit vielen Größen im Studio, als auch auf den Bühnen der Welt. Nun war es aber endlich mal an der Zeit mit einem Soloprojekt durchzustarten. Unter dem eigenen Namen hat man nun ein Langeisen in trockene Tüchern geholt, welches sich „BK3“ nennt und via Frontiers Records am 29.01.2010 erscheinen wird. Dennoch auch wenn der Kerl zu den alten Hasen im Geschäft gehört klingt sein Rockmachwerk keineswegs altbacken.

Rech modern und fetzig tönt es da gleich zu Beginn des Openers „Fate“ welches ein recht groovender Rocker mit vielen funkigen Anleihen daher kommt. Sehr shakiger Track und vor allem durch den recht modernen Klang dieses Stücks kommt der Song etwas breitentauglicher rüber. Sehr kraftvoller Rocker der moderneren Ausrichtung der uns als Einklang für das Album geboten wird. Dennoch werden aber auch alte Rockhasen durchaus Gefallen an dem Stück finden, denn mit einem gewissen Charme schaffen sie es auch locker alte Traditionalisten vor die Anlage zu zerren.

Dass Schlabberzunge Gene beim darauf folgenden „Ain’t Gonna Die“ mitwirkte hört man gleich raus. Denn viele ruhigere Kiss Anleihen kommen hier zum Tragen. Diese verwerkt man aber sehr gekonnt mit sanften Nuancen der moderneren Rockkunst. Das dadurch entstanden Gemisch macht viel Lauen und schallt mit viel spritziger Kraft. Zu guter Letzt werden einige Streicherarrangements an und ab eingesetzt. Sehr vielschichtiger Track den man hier an die zweite Stelle gerückt hat.

Sehr ruhig und beschaulich wird es nun als Einführung bei „Friend of Mine“, nach einer kraftvollen Unterbrechung zieht man uns immer wieder ins ruhige Ecke zurück. In diesem verweilt man aber weites gehend und nur für kleinere Kraftakte wird ausgebrochen. Doch dieses aufbäumen ist immer nur von kurzer Dauer und so kann man hier durchaus von einem sehr farbenprächtigen, erdigen Genussstück sprechen. Sehr gekonnt versüßt man uns hier das Zuhören mit satten Riffs und Solis, welcher aber quer durch die Palette sehr tiefer getrimmt wurden und man dadurch eine satten Groove geschaffen hat.

Ein rotziger Stampfrocker mit vielen ruhigen Seitenhieben ist nun „Hand of the King“. Immer wieder bricht man für einige Attacken aus, doch diese wehren nur von ganz kurzer Dauer und schon zieht man wieder an der Bremse. Auch kleinere erdige Doomrock Anleihen sind auszumachen und dadurch hat man hier einen weiteren Gustohappen geschaffen den man mit voll aufgedrehter Anlage genießen sollte. Resultat daraus ist ein Soundgefühl welches sich bis in die tiefe Magengegend vor arbeitet.

Auch das folgende „I’ll Survive“ ist sehr ruhig ausgefallen. Dennoch bekommen wir hier einen deutlich lieblicheren geboten. Klingt etwas an einige Softrocker von Ozzy Osbourne und wer auf solches Futter steht, sollte sich hier zurück lehnen und den Song genießen. Schmuseromantik im raueren Milieu.

Nach diesen beiden doch eher ruhigeren Vorgängern schallt nun pünktlich mit „Dirty Girl“ ein flotter Song. Klare Strukturen haben hier das Sagen und vor allem bei den kraftvollen, flotten Ausbrüchen kommt viel Partylaune auf.

Sehr südlich, also Southern Rock orientiert ist nun „Final Mile“, welches eben viele Parallelen zu Kapellen aus diesem Ecke Amerikas aufweist. Auch das gewisse Maß an Southern Romantik darf dabei nicht fehlen und das wird amtlich und reichlich vom Stapel gelassen. Durchdachter, tanzbarer Rocktrack den man uns hier kredenzt. Vor allem durch die vielen Wechsel sehr farbenbunt eingespielt.

Ein sehr vielschichtiges Programm wird uns nun bei „I’m The Animal“. Mit einem breiten Grinsen vernehme ich hier den Sänger. Niemand geringerer als Tobias Sammet (Edguy/Avantasia) gibt sich hier sein Stell dich ein, gemeinsam mit Eric Singer. Nun ja Tobi‘s Stimme dominiert hier das Geschehen und so passt sich auch die Rhythmik des Stücks pressgenau an die Vocaleinlagen an. Oder war es umgekehrt? Wie auch immer es handelt sich hier um eine amtliche Rockröhre mit viel Kraft, die zum Abgehen animiert.

Recht shakig geht es im Programm mit „And I Know“ weiter. Klarer, breitentauglicher Rocker der hier durch die Boxen dröhnt. Sehr tanzbare Strukturen beherrschen hier das Geschehen und somit sollte man sich nicht aufhalten das Tanzbein zu schwingen.

Recht zackig und im funkigen – bluesigen Soundkleid kredenzt man uns nun „Between The Lines“. Auch hier sollte man sich nicht lange bitten um eine flotte Sohle aufs Bankett zu legen. Wenn man noch vorher mehr in Richtung breitentauglichen Klang liebäugelt hat. So ist man hier bestrebt eher mehr im klassischen Rockkleid durch die Halle zu fegen. Dies vollzieht man sehr bewusst mit diesem Instrumental.

„Life“ ist an vorletzter Stelle wieder deutlich ruhiger angesiedelt. Auch ist man hier mehr bestrebt in eine breitentaugliche Ecke zu drängen und das wird hier sehr dominant durchgeführt. Alles in allem hat man aber so viel Auslangen gefunden, um nicht zu stark in diese Richtung zu schlittern. Mit einem gewissen Maß schafft man es spielend beide Fraktionen des Rocks zu versöhnen und das mit einem sehr sanften Stück der besonderen Art.

Als Bonus serviert man uns noch „Skydome“ einem recht flotten Rocker. Sicher kein Bangerstück vor dem Herrn, aber dennoch kann man zu dieser Nummer glanzvoll Abshaken. Sehr verspielt zeit man sich zum Schluss noch einmal. Sehr vielschichtiger Opus den man uns hier präsentiert und dabei fährt man einige, schwere Geschütze auf.

Fazit: Solider Rockklassiker der uns hier geboten wird. Denke, vor allem durch viele modernere Spielweisen könnte man es auch durchaus schaffen jüngere Fans für diese Art der Rockmusik zu begeistern.

Tracklist:

01. Fate 3:31
02. Ain’t Gonna Die (featuring Gene Simmons) 4:11
03. Friend of Mine (featuring John Corabi) 4:09
04. Hand of the King (featuring Nick Simmons) 4:55
05. I’ll Survive 4:48
06. Dirty Girl (featuring Doug Fieger) 3:59
07. Final Mile 4:14
08. I’m The Animal (featuring Tobias Sammet and Eric Singer) 4:42
09. And I Know 3:17
10. Between The Lines (featuring Steve Lukather) 3:54
11. Life 4:32
12. Skydome (from the BK CD Audiodog) (Bonus track) 5:19

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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