AKOUPHENOM – Connections to the Erebus

cover artwork AKOUPHENOM Connections to the Erebus

Band: AKOUPHENOM 🇪🇸
Titel: Connections to the Erebus (EP)
Label: Avantgarde Music
VÖ: 04/07/25
Genre: Blackened Death Metal

Bewertung:

3/5

AKOUPHENOM, oder wie sie sich auch schreiben: AkoúΦenom, ist eine spanische Band, die mit fast rebellischem Image und entsprechender Attitüde auftritt. „In unserer Kunst ist die Menschheit tot“, erklären sie. Die EP Connections to the Erebus markiert einen wichtigen Meilenstein in ihrer Diskografie.

Dynamische Wechsel und komplexe Klanglandschaften

Ihr Sound ist dicht, druckvoll, mit spürbaren Black-Metal-Einflüssen, wobei die Vocals eher in Death-Metal-Gefilde tendieren. Auch die Kompositionen sind stark vom Black Metal geprägt. Insgesamt entsteht eine packende Mischung, eine Musik, die Druck auf den Hörer ausübt. „Absurd of the Arkhé“ überzeugt mit einem unnachgiebigen, massiven Rhythmus. Die Gitarren dominieren nicht unbedingt, doch das Tremolo der Leadgitarre sticht hervor. Die Band variiert Tempo und Melodien häufig – ohne dabei auf Eingängigkeit zu setzen. Der Fokus liegt klar auf Dynamik und bedrückender Atmosphäre.

Der Opener ist ein ambitioniertes Werk: 12 Minuten Spielzeit, voller Tempowechsel und Stimmungsbrüche – von rasenden, zerstörerischen Passagen bis hin zu getragenen, melodischeren Momenten. Kompositorisch jedoch wirkt das Stück etwas überladen und unfokussiert. Es fehlt ein einigendes Element – sei es ein Leitmotiv oder ein Rhythmus. Vielmehr fühlt es sich an wie mehrere Songs, lose aneinandergeschweißt.

Die Band aus A Coruña wurde vor zehn Jahren gegründet – mit Prgich (ex-Devil Inside) am Schlagzeug und DraGon (Awaketh, Cruzeiro, ex-Wardead, Strangulation) an Gesang und Gitarre, die bis heute zum Line-up gehören. Inzwischen kamen Korgüll (ex-Mastikatione Mortuorum) am Bass und Backgroundgesang sowie 2023 Garmr an der Gitarre dazu.

Chaotischer Sound mit dissonanten, aggressiven Momenten

Extrema unción“ bewegt sich auf der chaotischen, aber dynamischen Seite ihres Sounds. Der Start ist wuchtig und aggressiv, das Stück insgesamt noch weniger melodisch als der Opener – dafür aber dissonant und mit einer lärmenden Intensität. Besonders auffällig ist das präzise gespielte Gitarrensolo, das stilistisch nicht wirklich zum Rest passt, dadurch aber die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der Gesang steigert sich am Ende zu einem eindrucksvollen Finale, in dem sämtliche Techniken gezeigt werden – mit starker Wirkung.

Die Produktion ist insgesamt kein Glanzpunkt. Einige Passagen wirken verrauscht, als wäre der Sound überladen. Die Gitarren kommen selten klar durch. Abgesehen von den Solo-Momenten ist der Klang sehr kompakt und wenig differenziert. Die Vocals hingegen sind gut hörbar, aber nicht dominant im Mix.

Aufgenommen während derselben Sessions wie das 2023er Album Death·Chaos·Void, setzt die neue EP AKOUPHENOMs Auseinandersetzung mit dunklen Themen und komplexen Strukturen fort.

Thematisch behandelt die EP existenzielle Fragen und die Sinnlosigkeit des Lebens angesichts des Todes – aus der Perspektive eines Sterbenden.

Unerwartet, experimentell

Ohne Pause folgt „Abismo“ – ein klarer Kontrast, ein nahezu ambientes Stück. Langsam, fast doomig, mit einer prägnanten, wenn auch nicht eingängigen Gitarrenlinie, die sich aus der Atmosphäre heraus entwickelt. Der tiefe, growlende Gesang verleiht dem Song Gewicht und Ausdruck. Vielleicht nur ein Intermezzo, aber definitiv ein Höhepunkt der EP.

Noch überraschender: „Limbo“ ist ein klassisches Klavierstück. Eine schöne, klare Melodie – ein extremer Kontrast zum bisherigen Geschehen. Am Ende kippt die Harmonie in Dissonanz, aber der bleibende Eindruck ist ein positiver.

Ein Werk, das sich antizyklisch entwickelt – vom aggressiven, aufgeladenen Beginn zu einem fast friedlichen Ende. Der experimentelle Aspekt dieser EP ist unverkennbar.

Nach dem Sturm der ersten Songs mündet Connections to the Erebus in eine unerwartete Ruhe. Die Band transformiert Klang und Atmosphäre im Verlauf der EP. Für Hörer, die sich ausschließlich von kompromissloser Härte angesprochen fühlen, mögen die letzten beiden Stücke weniger zünden – doch sie beweisen, dass AKOUPHENOM mehr ist als nur Pose. Sie meinen es ernst, sie denken anders – und sie haben etwas zu sagen.

Fazit: Ein Album und eine Band, die keine Regeln befolgen. Mit starken wie schwächeren Momenten – aber auf jeden Fall überraschend und eigenständig.

Tracklist

01. Absurd of the Arkhé
02. Extrema unción
03. Abismo
04. Limbo

Besetzung

Prgich – Drums
DraGon – Vocals, Guitars
Korgüll – Bass, Vocals (backing)
Garmr – Guitars

Internet

AKOUPHENOM – Connections to the Erebus CD Review

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