CANCER VOID – First Metastasis

cover artwork CANCER VOID First Metastasis

Band: CANCER VOID 🇨🇿
Titel: First Metastasis (EP)
Label: Me Saco Un Ojo / Iron Fortress
VÖ: 01/08/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

4/5

Eine Death-Metal-Band aus Tschechien, über die man noch nicht viel weiß. Sie sind gerade erst dem Grab entstiegen und direkt im Underground gelandet. Old-School-Death-Metal, ein beeindruckendes Logo – und nun das Debüt in Form einer EP (oder, wie sie es nennen, Mini-LP).

Beeindruckender Death/Doom mit zermalmender Atmosphäre

Der erste starke Eindruck kommt mit dem außergewöhnlichen Artwork – schnell wird klar, dass diese Band infernale und bestialische Musik verspricht. Ein atmosphärisches Intro namens „Introduction“, getragen von Gitarren und langsamen, sphärischen Klängen, leitet das Werk ein. „Breeding Pyramids“ fällt dann deutlich entschlossener aus: tremolierte Leadgitarren, grollender Gesang, solide Drums und kraftvolle Riffs. Kein hohes Tempo, eher in doomige Gefilde tendierend, mit zermalmender Stimmung und schleppendem Rhythmus. Dennoch ist eine gute Melodieführung zu erkennen, ein präsenter Bass sowie kleinere Tempowechsel, die für Abwechslung sorgen. Morbide und düstere Atmosphäre, verzerrter Sound – aber insgesamt sehr gelungen, ein starker Auftakt.

Wer steckt dahinter? „Prague immigrant Death Metal“ oder einfach „Death Metal Quintett aus Prag“, mehr findet man aktuell nicht. CANCER VOID bestehen aus Musikern von Bands wie Otras, Pakosteň, Sněť und Bahratal. Tief im Underground verborgen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Nebenprojekt talentierter Musiker – denn das, was hier geschrieben und eingespielt wurde, ist schlicht beeindruckend.

Energiegeladene Songs mit markanten Riffs

Encased In Veins“ bringt ein höheres Tempo, die Atmosphäre bleibt jedoch gleich: bedrückend und niederdrückend. Der Song spielt geschickt mit Wechseln zwischen schnellen und langsameren Passagen, die höhlenartige Klangkulisse wirkt hier noch eindringlicher. Brummende Gitarren, massive Riffs und eine durchdachte Komposition, roh und hart. Ein starker Song, dessen Riffs sofort im Ohr bleiben. Es folgt ein atmosphärischer Zwischenteil namens „Interlude“, rein elektronisch und mit Synths gestaltet. Für ein Death-Metal-Album eher ungewöhnlich, fügt sich dieser Moment dennoch organisch in das Gesamtbild ein.

Die Produktion ist gelungen – klar, differenziert, aber an den richtigen Stellen roh. Die Rhythmussektion überzeugt mit solidem Fundament, die Gitarren klingen technisch stark und durchdacht. Der Gesang rückt nicht in den Vordergrund, bleibt aber wichtiger Bestandteil des Gesamtklangs, während die Gitarren sowohl durch Druck als auch durch Melodien beeindrucken. Alles wirkt stimmig strukturiert und ausgewogen.

Rücksichtslos ausgeführt, mit aggressiven Drums, manischen Riffs und infernalischem Gesang

Ammonian Baths“ steigert das Tempo erneut und bringt eine neue Energie. Die Drums sind treibend und kompromisslos, die Riffs inspiriert und prägnant. Hier wird deutlich, wie viel Leidenschaft und Können in diesem Projekt stecken. Die Lead-Gitarre glänzt mit einem melodiösen, später äußerst komplexen Solo. Ein klares Highlight – infernalisches Tempo, starker Aufbau, überzeugende Komposition.

Der letzte Song der kurzen EP, „Cosmic Caverns Of Extinction“, startet direkt und unnachgiebig. Die Arrangements wirken noch vielschichtiger, die Struktur chaotischer, mit drastischen Tempowechseln bis hin zu einem beinahe stillen, atmosphärischen Part, in dem der Bass akzentuiert und kraftvoll zum Einsatz kommt. Die Lead-Gitarre leitet schließlich über in einen doom-lastigen, finsteren Abschnitt. In diesem Meer aus Chaos und Wechseln bleibt das Riffing das verbindende Element – durchgängig stark.

Ein gelungenes Debüt. CANCER VOID zeigen bereits hier ein Gespür für Dynamik, Atmosphäre und strukturelle Vielfalt. Diese erste Veröffentlichung zieht die Aufmerksamkeit auf sich und beweist das große Potenzial dieser Formation.

CANCER VOID zeigen ungebremste Wucht – mit treibendem Schlagzeug, fiebrigen Riffs und einem zutiefst düsteren Gesang. Trotz der stilistischen Vielfalt innerhalb von zwanzig Minuten behält die Band stets den Fokus. Dieses Debüt strotzt vor Energie und Ideen – eine Band, die man im Auge behalten sollte.

Fazit: CANCER VOIDs Debüt-EP First Metastasis bietet intensiven, strukturierten Death Metal mit doomiger Atmosphäre, überzeugenden Riffs und viel Potenzial.

Tracklist

1. Introduction
2. Breeding Pyramids
3. Encased In Veins
4. Interlude
5. Ammonian Baths
6. Cosmic Caverns Of Extinction

Internet

CANCER VOID – First Metastasis CD Review

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