Constantine – Shredcore

Band: Constantine
Titel: Shredcore
Label: 7hard Records
VÖ: 2010
Genre: Melodic/Progressive Metal, Shred
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Instrumental Alben sind immer so eine Sache, irgendwie fehlt ihnen einfach immer wieder etwas, oder es trieft nur so vor egoistischen Ergüssen eines Musikers. Im Falle von Constantine (Konstantinos Kotzamanis) und seinem am 02.07.2010 via 7Hard erscheinendem Machwerk kann man diese Befürchtungen getrost ad acta legen. Der Mastermind hat hier einen Silberling aus dem nichts gezaubert welchen man sich auf der Zunge zergehen lassen muss. Locker schafft er es gemeinsam mit Frank Huber und Bob Katsionis eine Lehrstunde in Sachen Heavy Metal ohne Vocalisten abzuliefern. Da kann man sich vor dem Meisterwerk, welches den treffenden Namen „Shredcore“ erhalten hat und dem Mann hinter diesem Projekt nur verneigen.

Mit „2 Fast 2 Furious“ wird ein Start hingelegt der vorerst sehr klassisch angehaucht rüber kommt. Weiter wird hier eine Linie verfolgt die sehr frickelnd aus den Boxen dröhnt. Etwas erinnert das Riffgewitter an Dragonforce. Allerdings überfordert man nicht den Hörer mit Speed Einschlägen. Sehr schnell ist es dennoch. Hier wird eine Lehrstunde abgehalten die sehr melodisch ausgefallen ist, dieser wird vor allem im Mittelteil rech satt mit viel Gefrickel ausgebaut.

Deutlich skandinavischer, als auch im dunklen Bretterstil rattert nun „Distracted“ daher. Die düstere Stimmung behält man bei und wertet diese mit satten Solis aus. Ein Genusstrack par Excellence dem man sich mit geschlossenen Augen hingeben sollte. Die Axtschwinger laden hier zu einer weitreichenden Fantasiereise ein. Gut kombiniert man das Ganze immer wieder mit herberen, aufrüttelnden Passagen. Scheibchenweise setzt man uns dies vor und das verlangt nach mehr.

Synthy lastig wird nun „Rational Chaos“ gestartet. Deutlich moderner und hantiger ist hier der Start gelungen. Rotzige Züge kratzen hier die Oberschicht auf, darunter befindet sich ein sehr weicher, melodischer Kern dieser ist sehr Schmuck ausfallen und bei diesen zieht es einen erneut auf eine weite Reise hin.

Dem Titel entsprechend ist „Jihad“ ausgefallen. Orientalischer Soundklang den man uns hier vorsetzt. Absoluter Hammer was man sich hier aus dem Hemdsärmel schüttelt. Auf der einen Seite magisch und im Stile von 1001 Nacht verspielt, als auch verträumt, auf der anderen Seite der Realität entsprechend schroff und ungehalten. Absolutes Highlight auf diesem Album und mein ganz persönlicher Favorit.

Nach den doch sehr flotten Vorgängern wird es mit „A Fine Day To Die“ erst einmal deutlich ruhiger, als auch gemütlicher. Viele Vergleiche mit anderen Virtuosen a la Axel Rudi Pell und Konsorten fallen einem hier ein. Dennoch kopiert man hier nicht die Kollegen sondern setzt viele eigen Akzente, die halt ähnlich klingen. Auch ein leichter orientalischer Soundtouch ist hier ein weiteres Mal eingeflochten worden. Ebenfalls der sehr rohe Gitarrensound kommt hier als Wechsel bzw. Verstärkung zur Geltung.

Flitzefinger laufen bei „The Blame Game“ über die Gitarrenbretter. Ein wahres Frickelinferno das man hier ablässt. Dennoch reißt man sich zusammen und überfordert einen nicht durchgehend mit solchen Eskapaden. Viele satte Melodien als auch Soundeinfälle komplettieren schlussendlich diesen speedigen Happen.

Im verträumten, lieblichen Stil wird nun „A Rose For Rejection“ zwar angestimmt, doch schon ist es wieder vorbei mit der Lieblichkeit. Dominant brettert man hier auf einer sehr flotten Schiene dahin. Solieinlagen gibt es zu Hauf und immer wieder zum richtigen Zeitpunkt reißt man das Steuer wieder rum und drängt mit scheißtreibenden Klängen in eine andere Richtung. Zusätzlich wurde der Song mit einigen Synthyeinlagen enorm aufgewertet.

Sehr folkloristisch ist nun der Anfang von „A Tear In The Open“ ausgefallen. Auch die Weiterführung baut auf diesen Einstand auf. Im ruhigeren, sanften Tempo wird uns dies sehr gut Schmackhaft gemacht. Ruhige Genussnummer zum Träumen und sich von der Musik die hier aus den Boxen schallt den Bauch pinseln lassen.

Noch einmal richtig Gas wird mit „Playing With Fire“ gegeben. Donnernder Brocken mit viel Feuer unterm Hinterteil. Der orientalische Klang wurde hier auf ein erneutes eingebaut, auch etwas progressiver Züge Durchpflügen hier die Soundlandschaft. Sehr gut aufeinander abgestimmt gibt es hier schlussendlich eine Lehrstunde in Sachen melodischer Rhythmik.

Fazit: Auch wenn man kein Freund der Schredd Abteilung ist wird diese Langrille Anklang finden. Exorbitante Technik die uns mit diesem Material zu Teil wird. Der Einfallsreichtum kennt bei Constantine keine Grenzen.

Tracklist:

01. 2 Fast 2 Furious
02. Distracted
03. Rational Chaos
04. Jihad
05. A Fine Day To Die
06. The Blame Game
07. A Rose For Rejection
08. A Tear In The Open
09. Playing With Fire

Besetzung:

Constantine „Konstantinos Kotzamanis“ (guit)
Frank Huber (drums)
Bob Katsionis (drums)

Internet:

Constantine @ MySpace

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Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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