DEATH OF A DRYAD – Hameln

DEATH OF A DRYAD – Hameln

death of a dyrad - hameln - album cover

Band: Death of a Dryad
Titel: Hameln
Label: Dark Faery Records
VÖ: 03/12/20
Genre: Atmospheric Dark Metal
Bewertung: 4,5/5

Alte Sagen und Legenden werden in Metal-Alben gerne neu erzählt. DEATH OF A DRYAD haben sich für ihr neues Konzeptalbum die Legende des Rattenfängers von Hameln herausgepickt und ein atmosphärisches Wunderwerk gezaubert.

Death of a Dryad kommen aus Frankreich und bezeichnen ihren Musikstil als düster, melancholisch, manchmal apokalyptisch, der durch den Einsatz altertümlicher Instrumente abgerundet wird. „Atmospheric Dark Metal“ passt also hervorragend als Genrebezeichnung und spätestens wenn man sich ihr neues Album „Hameln“ anhört, wird einem das bewusst.

Die Sage um den Rattenfänger von Hameln, manchen vielleicht besser bekannt als „The Pied Piper“, geht ins Mittelalter zurück. Der Rattenfänger lockt die Ratten in der deutschen Stadt Hameln mit einer Pfeifenmelodie an, um sie aus der Stadt zu vertreiben. Als er für seine Mühen nicht entlohnt wird und ihm niemand dafür dankt, beschließt er, sich zu rächen.

Um der Stadt ihre Zukunft zu rauben, lockt er dieses Mal nicht die Ratten, sondern die Kinder mit seiner Pfeife an und führt sie in den Tod. Währenddessen ringt er mit sich selbst und wird wahnsinnig.

Die gesamte Geschichte wird mitsamt Höhen und Tiefen in den sieben Liedern erzählt. Die Melodie, mit der der Rattenfänger die Ratten und später die Kinder wegführt, hört man zuerst in „Enter the Piper“ und danach immer wieder in anderen Songs. Die Struktur orientiert sich an Robert Brownings Gedicht, wovon ein Ausschnitt zu Beginn des ersten Songs von Robert Hardy vorgelesen wird. Dadurch wird die Konzeptalbum-Idee zusätzlich verstärkt.

Angeheizt werden die Lyrics durch die eindrucksvolle akustische Kulisse. Die mittelalterlichen Instrumente und die Soundeffekte sorgen dafür, dass man sich richtig in die Szenerie einfühlen kann. „Hameln“ widerspiegelt sehr gut das ausgelassene Feiern der Stadt über die Säuberung von den Ratten und der bitteren Erkenntnis des Rattenfängers, dass ihm kein Dank zukommt.

In „Apud Omnes Hostes“ verwandelt sich diese Enttäuschung in Wut und er beschließt, die Kinder aus der Stadt zu führen. Dieses Lied könnte locker der Soundtrack in einem Film sein. Gerade die ersten zwei Minuten sind verdammt intensiv und bleiben sofort im Gedächtnis hängen. Danach gibt es zum ersten Mal einen Vorgeschmack auf die härtere Death Metal-Seite von Death of a Dryad.

Moth to a Flame“ ist ein Instrumental und widmet sich alleine dem Wegführen der Kinder, wo wieder die charakteristische Melodie zu hören ist.

Left to Die“ verspricht schon vom Titel her eine Schippe draufzulegen was Düsternis und Brutalität angeht. Eine Minute Friede wird durch ein plötzliches Black Metal-Inferno zerrissen und spinnt sich der Song weiter zwischen Wahnsinn und Reue.

Der nächste Titel ist ein Cover von Project Pitchfork und fügt sich nahtlos in die Geschichte ein. Der Originaltitel erinnert eher an ein altes Diskolied – hier haben Death of a Dryad verdammt gute Arbeit geleistet, denn an Disko denkt bei ihrer Version keiner! Die Düsternis der Thematik wird einem viel besser bewusst und fügt sich in die Tracklist ein, als wäre das Lied von Death of a Dryad selbst komponiert worden.

Zu guter Letzt kommt die Reue und Trauer nach der schrecklichen Tat des Rattenfängers. Ähnlich melancholisch gestaltet sich „Freedom Lies“, wo die Pfeifenmelodie zum letzten Mal ertönt.

Fazit: DEATH OF A DRYAD haben die Legende des Rattenfängers in ihrem Konzeptalbum „Hameln“ verdammt gut wiedererzählt und dabei ihr volles Spektrum an altertümlichen Instrumenten ausgeschöpft, um dieses Erlebnis zu schaffen.

Tracklist

01. Enter the Piper
02. Hameln
03. Apud Omnes Hostes
04. Moths to a Flame

05. Left to Die
06. Requiem (Project Pitchfork Cover)
07. Freedom Lies

Besetzung

Nogh (Vocals, Guitars)
Carol (Bass, Flutes)

Internet

DEATH OF A DRYAD – Hameln CD Review

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