Die Apokalyptischen Reiter – Tief.Tiefer

Band: Die Apokalyptischen Reiter
Titel: Tief.Tiefer
Label: Nuclear Blast
VÖ: 2014
Genre: Metal/Rock
Bewertung: 4,5/5
Written by: Chris

Sie gehören wohl zu den wichtigsten deutschsprachigen Bands (ja, man hat früher auch mal Englisch gesungen, aber das ist doch lang her) in der Metalszene. Auch wenn man den Stil in all den Jahren immer wieder leicht angepasst hat, man war doch immer leicht zu erkennen. Die Rede ist von den Apokalyptischen Reitern. Dach drei Jahren Pause, die zwar mit der Veröffentlichung eines Best-Of Albums und der dazugehörigen Tour versüßt wurden, steht nun aber wieder neues Material am Start, und das in Form eines Doppelalbums. Was erwartet uns also beim rockigen Tief und dem akustischen Tiefer?

Die erste Single Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit legt gleich mit einem interessanten Industrial-Riff los, ehe Fuchs mit verzerrter, fast angepisster Stimme den Song übernimmt. Spätestens beim Refrain ist aber klar – so können nur die Reiter klingen.
Mit Wir geht es gleich weiter und nach dem Industrial-Einfluss aus dem ersten Song darf sich hier nun Dr. Pest das erste Mal mit elektronischen Keyboard-Sounds  einmischen. Endlich bringt Fuchs mal wieder altbekannte Death-Metal-Vocals in einen Song. Nicht ganz so eingängig wie der Opener aber trotzdem kein schlechtes Material.
Großzügiger Klaviereinsatz zeichnet Wo es dich gibt aus, wobei auch dezente Elektro-Vibes durch die Keyboards verstreut werden. Ein eher poppiges Stück mit schöner Melodie, das vor allem die Vielseitigkeit der Reiter zeigt.
Was bleibt bin ich ist wieder ein eher typischerer Reiter-Song, der auch durchaus auf Moral & Wahnsinn hätte stehen können.
Eher düster hält sich Ein leichtes Mädchen. Volk-Man und Sir G. übernehmen mit Groove am Beginn die Initiative, bis jedoch ein poppiger Refrain in typischer Reiter-Manier einen durchaus interessanten Sound schafft.
Ein Vöglein ist eine Ballade, an der sich Dr. Pest am Klavierund Fuchs alleine beteiligen. Vom Gesang bewegt sich Fuchs teilweise ein wenig in die Richtung des Songs Dr. Pest.
Es wird Nacht ist wieder ein eher untypischerer Reiter-Song, der durch einen etwas eigenen Percussion-Sound und wieder einen genialen Refrain zu einem der Highlights des Albums wird.
Die Wahrheit hingegen ist wieder ein typischer Reiter Song, der auch durchaus Elemente von Licht oder auch anderen früheren Alben beinhalten. Klingt ganz nach einem Song der ins Live-Programm wandern könnte.
2 Teufel ist wieder eine der Überraschungen des Albums. Ady liefert eine interessante Gitarrenarbeit ehe gegen Mitte auch der Dr. wieder kurz etwas ruhiger eingreifen darf.
Die Welt ist tief hat instrumental ein paar leichte System of A Down Ideen in sich, ehe es jedoch auch sonst ganz stark zu einem typischen Reiter-Song wird.
Mit So fern endet der erste Teil des Doppelschlages, bei dem die Reiter noch einmal alle Register ziehen. Wieder besticht Ady durch seine interessante Gitarrenarbeit und ein cooles Solo zum Schluss und auch Fuchs zeigt sich hier wieder von seiner besten Seite.

Album Nummer 2 ist das erste Akustikalbum der Apokalyptischen Reiter. Egal ob leichte Everlast-Einflüsse in Die Zeit oder die nur so vor guter Laune strotzende Umsetzung von Der Weg, auch die andere Seite von Fuchs und Co. kann sich hören lassen. Auch wenn die Umsetzung durch diverse fremde Instrumente etwas gewöhnungsbedürftig sein kann (Friede sei mit dir) zeigt sich, wie variabel die Band agieren kann. Auch extrem ruhige Varianten von Songs (Das Paradies – Fuchs einfach nur genial in dieser Version) dürfen nicht fehlen wie Band-Klassiker, die auch im neuen Gewand eine gute Figur machen (Terra Nola).

Was bleibt also zum Doppel der Apokalyptischen Reiter zu sagen? Teilweise orientiert man sich an den klassischen Reiter-Elementen, fügt jedoch einige neue Elemente, wie gerade die ausgewogene Nutzung von eher elektronisch angehauchten Keyboards hinzu. Fuchs liefert wieder eine geniale Gesangsleistung, die vor allem am Akustik-Teil des Doppelalbums noch stärker herauskommt. Überhaupt sind die Akustik-Versionen der Songs perfekt umgesetzt und zeigen die Vielseitigkeit der Musiker.

Tracklist Tief:

1. Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit
2. Wir
3. Wo es Dich gib
4. Was bleibt bin ich
5. Ein leichtes Mädchen
6. Ein Vöglein
7. Es wird Nacht
8. Die Wahrheit
9. 2 Teufel
10. Die Welt ist tief
11. So fern

Tracklist Tiefer:

1. Die Zeit
2. Der Weg
3. Friede sei mit Dir
4. Flieg mein Herz
5. Das Paradies
6. Die Leidenschaft
7. Auf die Liebe
8. Der Wahnsinn
9. Terra Nola

Besetzung:

Fuchs (Vocals)
Ady (Guitars)
Volk-Man (Bass, Synthesizer)
Dr. Pest (Keyboards, Synthesizer)
Sir G. (Drums, Synthesizer)

Internet:

Die Apokalyptischen Reiter Website

Die Apokalyptischen Reiter@Facebook

 

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