DISEMBODIMENT – Spiral Crypts

cover artwork DISEMBODIMENT Spiral Crypts

Band: DISEMBODIMENT 🇨🇦
Titel: Spiral Crypts
Label: Everlasting Spew Records
VÖ: 11/07/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

4/5

Fünf Jahre nach ihrer Gründung und einer ersten EP legen die kanadischen Death Metaller DISEMBODIMENT nun ihr Debütalbum vor.

Langsame, tief gestimmte Songs mit harschem Gesang

Mit filmischer Geräuschkulisse und bedrohlichen Klangflächen beginnt der Opener. Erste Riffs brechen sich langsam ihren Weg, die Atmosphäre ist makaber und bedrückend. „Morbid Infestation“ ist ein langsamer, aber kraftvoller Song, tief gestimmt und mit extrem rohen, abgründigen Growls. Die Schreie sind wild, brutal und höllisch. Die Riffs drücken gnadenlos, die Gitarren surren in einer dichten Klangwand, doch das Tempo bleibt beherrscht. Im Refrain zieht es leicht an – ein insgesamt überzeugender Einstieg.

Mit „Stygian Overture“ nimmt die Geschwindigkeit zu. Die Komposition ist komplex, mit dramatischen Tempowechseln. Der Gesang ist infernalisch und wird von fernen, unmenschlichen Schreien begleitet, was dem Stück eine besonders gespenstische Note verleiht. Eine gelungene Melodieführung, typisch für Death Metal, unterlegt mit surrenden Gitarren und sogar einem kurzen Solo. Ein weiteres starkes Stück.

Die Produktion ist extrem roh und matschig, sehr im Hintergrund gehalten. Der Sound wirkt über weite Strecken diffus und unklar – man versucht ständig, einzelne Passagen herauszuhören, denn musikalisch ist einiges geboten. Doch viele dieser Elemente bleiben im Lärm begraben. Besonders die ambienten Akzente oder die Background-Vocals sind schwer auszumachen. Das mag Teil ihrer Ästhetik sein, aber im Vergleich zu vielen Genrekollegen ist der Klang deutlich schwächer. Textlich dreht sich vieles um Tod, Vergessen, Horror, Albträume und dunkle Fantasien.

Wuchtiger Sound mit surrenden Riffs

Der Titeltrack „Spiral Crypts“ beginnt etwas monoton, gewinnt aber an Stärke, sobald das Schlagzeug einsetzt. Solide Temposteigerung, infernalische Growls und eine dichte Orchestrierung. Insgesamt ist es ein langsames, wuchtiges Stück mit doomigem Einschlag, tief gestimmten Gitarren und gutturalem Gesang. Technisch zeigen sie hier ihr Können – beeindruckend.

DISEMBODIMENT stammen aus Sherbrooke / Montréal und wurden 2020 gegründet – von denselben vier Musikern, die auch in Oath Div. 666 aktiv sind. Viel geändert hat sich musikalisch nicht, auch hier dominiert der klassische Death Metal. Das Line-up: Math – Vocals, Chris – Gitarre/Vocals, Carl – Bass/Vocals und Eric – Drums.

Die Linie des Albums wird konsequent weiterverfolgt. „Putrification“ bietet einen kalten Refrain, ein aggressives Solo und ein starkes Rhythmusfundament. Das Schlagzeug hämmert unerbittlich. Kompositorisch deutlich kohärenter, mit fokussierter Energie – trotz seiner Kürze ein echtes Highlight.

Mit „Larval“ beginnt eine unheimliche Klangkulisse: atmosphärisch, dämonisch, verstörend. Ein gutes Tempo, starkes Drumming, massive Riffs und erneut diese tiefen Growls – ein weiterer überzeugender Moment. „Infected to Rot“ hält das Niveau, auch wenn das Tempo wieder moderater ist. Besonders auffällig: die stark verzerrten Gitarren.

Höllische Atmosphäre

„Unknown Origins“ geht deutlich schneller zur Sache, mit einer sehr komplexen Struktur. Vielleicht sogar zu komplex – die vielen Tempowechsel sind kaum noch nachvollziehbar. „Sentient Inorganic Mess“ wird vom Bass eröffnet, und hier darf die Leadgitarre glänzen: ein technisches Feuerwerk, präzise und beeindruckend.

Das Album bietet viele starke Momente, auch wenn manche Übergänge zu abrupt wirken. Der Beginn ist eher zögerlich, aber ab der Mitte gewinnt das Werk an Klarheit und Zielstrebigkeit. Besonders die unirdischen Background-Screams tragen zur düsteren Atmosphäre bei. Und genau darin liegt eine ihrer Stärken: Diese Band versteht es, einen Horror- und Albtraum-Sound zu erschaffen, der weit über reine Aggression hinausgeht.

Insgesamt ein starkes Debüt. Die Band setzt auf langsamen, dissonanten Death Metal mit bedrückender Stimmung. Zwar hilft die Produktion ihrem Sound nicht gerade, aber das musikalische Material überzeugt. Man findet viele eindrückliche Passagen, und der Gesamteindruck bleibt positiv.

Fazit: Ein beeindruckendes Debütalbum von DISEMBODIMENT – roh, düster und voller zermalmender Death-Metal-Wucht.

Tracklist

01. Morbid Infestation
02. Stygian Overture
03. Spiral Crypts
04. Putrification
05. Larval
06. Infected to Rot
07. Unknown Origins
08. Sentient Inorganic Mess

Besetzung

Math – Vocals
Chris – Guitars, Vocals
Carl – Bass, Vocals
Eric – Drums

Internet

DISEMBODIMENT – Spiral Crypts CD Review

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