Dass Glam Metal/Rock nicht zwangsläufig aus den Staaten stammen muss, haben etliche Bands aus unserem nördlichen Nachbarstaat bzw. aus Skandinavien bewiesen. Mit MÄDHOUSE kann desgleichen unsere Alpenrepublik einen Vertreter vermelden und was für einen. Der 2017 von Gitarristen und Songwriter Mikky Stixx gegründete Act weiß die Einflüsse mit viel Innovation darzubieten. Beeinflusst von legendären Bands wie MÖTLEY CRÜE, SKID ROW und RATT, kombinieren MÄDHOUSE den rohen, energiegeladenen Geist des klassischen Glam Metals mit einem zeitgenössischen Hard-Rock-Vibe, was zu einem dynamischen und kraftvollen Sound führt.
Mit »Money Talks Bullshit Walks« (2019), gefolgt von »Bad Habits« (2021), einem ausgefeilteren und aggressiveren Nachfolger und »Down ‚N‘ Dirty« (2022) haben die Jungs zwar schon drei Silberlinge auf den Markt geworfen. Erstellt sich für mich die Frage, weshalb ich nicht viel früher von den Herrschaften aus Wien gehört habe. Anyway kurz in deren Vorgängerwerke hineingehört, kristallisiert sich eines glasklar hervor, die Wiener Rocker haben seit ihrer Gründung stark an sich gearbeitet und ihren Sound weiter verfeinert.
Dynamische, stimmliche Präsenz
Mit dem charismatischen Tommy Lovelace als Frontmann verfügt das Album über eine dynamische, stimmliche Präsenz, die Schärfe und Flair vereint und perfekt zu den theatralischen Wurzeln des Genres passt. Mikky Stixx und Thommy Black legen flirrende, rifflastige Gitarrenlinien hin, die eine dekadente Klanglandschaft schaffen, während Rickey Dees Basslinien für Tiefe und Groove sorgen. Die stampfenden Drums von Bobby B. Bastard halten das Tempo unerbittlich und energiegeladen und treiben das Album mit Präzision voran.
Von Hymnen, die an die Glanzzeiten des Glam Metal erinnern, bis hin zu introspektiven Momenten, zeigt »Plead The Fifth« die Fähigkeit von MÄDHOUSE, rohe Kraft mit melodischen Hooks zu verbinden. Mit der feurigen Dosis Glam-Rock und Glam-Metal, mit dem rebellischen Geist und dem extravaganten Stil, der für das Glam-Genre charakteristisch ist, bietet die Band eine Sammlung von Tracks, die eingängige Hooks, schimmernde Gitarrenriffs und energiegeladenen Gesang vereinen. Die Produktion ist ausgefeilt und fängt die Extravaganz und Attitüde ein, nach der sich Fans von Glam-Rock und Metal sehnen.
Ausgefeilte Produktion mit schimmernden Gitarren und treibenden Rhythmen
Von Anfang an zeigt »Plead The Fifth« die Vorliebe von MÄDHOUSE für die Kreation von Hymnen, die sowohl Spaß machen, als auch sehr melodisch sind. Die Tracks zeichnen sich durch eine ausgefeilte Produktion mit schimmernden Gitarren und treibenden Rhythmen aus, die an klassische Glam-Bands der 80er Jahre erinnern, jedoch mit einem modernen Twist. Der Gesang ist selbstbewusst und charismatisch und verkörpert die dem Glam Metal innewohnende Effekthascherei.
Das Album beginnt mit dem elektrisierenden »Midnite Fever«, das den Ton für einen wilden Ritt durch die Dekadenz des Glam-Rock angibt. Tracks wie »We Run Riot«, »Bring On The Night« und »Shotgun Rider« zeigen, dass die Band ein Händchen für tanzbare und gleichzeitig harte Hymnen hat. Die lyrischen Themen schwanken zwischen Liebe, Rebellion und persönlichen Kämpfen, die alle mit Haltung und Flair vorgetragen werden.
Melodische Sensibilität mit roher Energie
Zu den herausragenden Stücken gehören »Wicked Hearts« und »Get A Grip«, die die Fähigkeit der Band unterstreichen, melodische Sensibilität mit roher Energie zu verbinden. Die introspektiveren »I’ll See You In My Dreams« und »Loveplace« verleihen dem Album eine emotionale Tiefe und gleichen die hochoktanigen Momente aus.
Das klar und druckvoll produzierte »Plead The Fifth« verkörpert den Geist des Glam Metals und verleiht ihm gleichzeitig einen modernen Touch. MÄDHOUSEs musikalisches Können und Lovelaces charismatischer Gesang machen dieses Album zu einem Muss für Fans von klassischem Glam-Metal und modernem Rock gleichermaßen.
Herausragende Tracks am laufenden Band quer über das Album verteilt unterstreichen die Fähigkeit der Band, Attitüde und Melodie in Einklang zu bringen und machen das Album zu einem fesselnden Hörerlebnis für Fans des Genres. Die österreichische Band schafft es, die Essenz der Extravaganz des Glam-Rocks einzufangen und sie gleichzeitig mit zeitgemäßer Energie zu versehen, was »Plead The Fifth« zu einer bemerkenswerten Ergänzung der Glam-Szene macht.
Fazit: »Plead The Fifth« von MÄDHOUSE ist eine überzeugende Bereicherung des Genres und verspricht, die Bühne zum Kochen zu bringen und Fans von hochoktanigem Glam-Metal mit seinen eingängigen Hooks, seinem theatralischen Flair und seiner unbestreitbaren Energie zu begeistern.
Tracklist
01. Midnite Fever
02. We Run Riot
03. Bring On The Night
04. Shotgun Rider
05. Wicked Hearts
06. Get A Grip
07. Live And Tease
08. It’s A Monster In My Head
09. I’ll See You In My Dreams
10. Mad To The Bone
11. Loveplace
12. I Die Alone
13. You Got The Tail Down
Besetzung
Tommy Lovelace – Vocals
Mikky Stixx – Guitars
Thommy Black – Guitars
Rickey Dee – Bass
Bobby B. Bastard – Drums