Dissector – Planetary Cancer

Band: Dissector
Titel: Planetary Cancer
Label: Mazzar Records
VÖ: 06.06.16
Genre: Death Metal
Bewertung: 5/5
Written By: Totti

Vor etwa einem Jahr, habe ich euch bereits das Album „Grey Anguish“ von DISSECTOR aus Russland vorgestellt (siehe Review)

Inhaltlich war das sehr geil, melodischer Death leicht skandinavischer Art, der mit Thrash- und Gothicmomenten angenehm überraschen konnte, aber der Sound leider genauso hart „bescheiden“ war…
Das hat sich anno 2016 auf jede Weise geändert.

Änderung Numero 1:
Anstatt hier den Deathmetal mit Anleihen aus anderen Genres zu spicken, geht es nun eher in der Basis um lupenreinen harten Thrashmetal, der mit Death-Elementen, teilweise poppig süßen Refrains aus dem Darkmetal und Gothic-Bereich aufwartet, mich regelrecht verzückt.
Auch Core-Anleihen sind auszumachen, die die Härte immer wieder punktgenau unterstreichen.
Anpassung? Nein, ich würde „Planetary Cancer“ eher musikalische Weiterentwicklung durch gekonnte Vielfalt nennen.

Änderung Numero 2:
Haben sich die Jungs meine Kritik so zu Herzen genommen?
Der Sound ist ein himmelweiter Unterschied zum Vorgänger und knallt nun verdient amtlich aus den Boxen (vllt sollte der Vorgänger doch noch mal nachbearbeitet werden! Es wäre sehr schade um das Songmaterial…).

Anstatt das restliche Material aus den „Grey Anguish“ Sessions zu verwursten (dafür folgt wohl ein Vinyltrüffel), wurden mehr als 20 neue Songs geschaffen, von denen es 12 Nummern auf das aktuelle Album schafften. Eingängig und abwechslungsreich hart geht das Album in einem Guss gut in die Gehörkammern und schreit nach mehr, was mich erneut zur Play-Taste führt…
Es gab auch diverse Gastbeiträge von so unterschiedlichen Musikern wie z.B. dem Ex-Charon Gitarristen Lauri Tuohimaa, Jorn Nord (Nordjewel), Max Delmar, Nick van Beusekom (Spartan), Marcel Staub (Samarah), Rachel Grech (Blind Saviour), uvm.

Aufgenommen wurde so ziemlich überall, oftmals bei den Gastbeitragsgebern vor Ort 😉 , editiert, gemixt und gemastert wurde das Hörvergnügen von Christian Schmid in dem deutschen Music-Factory Studio, wo u.a. schon die Suicidal Angels, Mystic Prophecy, The Lust, uvm., residierten!

Das könnte auch dazu beitragen, dass die Band halt nicht „typisch russisch“ (auch das Dialektproblem betreffend) klingt, sondern internationaler als manch ein anderes gehyptes internationales Bandprojekt…

Ein Song springt dabei komplett aus dem Rahmen, wobei sich Dissector wohl eindeutig keinen Rahmen gesteckt haben, sondern wohl wirklich nur das machen, was sie wollen und wonach ihnen auch ist.
„Invisible Lives“ ist ein wunderschön-verträumter Abschluss für ein durch und durch hartes Album, ein sehr ungewöhnlicher „Rausschmeißer“ in dem Rachel Grech von Blind Saviour zeigt, was sie gesanglich auf dem Kasten hat (und dadurch zumindest bei mir auch die Neugier auf die mir bisher unbekannte Band weckte!). Könnte in der Art auch von Nightwishwithintemptationundsoweiter sein. Ist er aber nicht.

Hier sind Dissector aus Russland am Werk. Eine Band von der wir in Zukunft noch etwas mehr hören werden, wenn die europäischen Labels endlich wieder vernünftige AOR´s beschäftigen…und den Herren wenigstens ´nen internationalen Vertrieb anbieten! Holt die Jungs rüber, die müssen spielen, spielen, spielen,…

Für ´ne Menge Mut & Können ziehe ich den 5 Punkte-Hut und zolle damit meinen Respekt! Derzeitiges Lieblingsalbum Numero 3… 😉

Tracklist:

01. Mercy
02. Fallen One
03. Planetary Cancer
04. Rebuild On Better Days
05. Perfect Smile
06. The Hate Inside
07. First To Burn
08. The Shape Of Things To Come
09. The Deep
10. The Currency Of Life
11. Exit Humanity
12. Invisible Lives

Besetzung:

Yan Fedyaev (voc & guit)
Oleg Aleshin (bass)
Andrey “Circle” (drums)

Internet:

Dissector Website

Dissector @ Facebook

Dissector @ MySpace

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