Band: Emergency Gate
Titel: Infected
Label: Fastball Music
VÖ: 2014
Genre: Modern Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Lex
Für mich bis dato ein gänzlich unbeschriebenes Blatt, sind EMERGENCY GATE bereits seit 2006 am Alben produzieren. Auch sonst scheinen die Jungs ganz schön rumzukommen. Ich lese in der Promo von Melodic Death, Metal Core… Ich klick die Promo-Info wieder weg und vergesse das ganz schnell. Die Kombi aus Core und Melodic weckt grausame Assoziationen an akustische Folter, die nicht gerade dazu angetan sind, mich unvoreingenommen sein zu lassen. Also harre ich mit gelöschter Hirn-Festplatte der Dinge, die „Infected“ zu bieten hat.
Ja, da kommt sie, die für mich so unselige Mischung – ABER: „Son Of The Second“ zündet. „Going Under“ auch. So richtig. Was ist mit mir los? Die Verwirrung nimmt kein Ende, denn “Revelation” kombiniert widerliche 90er-EuroDance Floor – Keyboards mit dem Melodic Death/Metalcore-Gemisch und funktioniert trotzdem! What the fuck? Ich nehme nüchtern zur Kenntnis, dass mir warum auch immer plötzlich ein Melodic Death/ Metalcore-Album gefällt, das auch noch mit EuroDance-Geklimper verseucht ist. Drauf geschissen, wenn´s gut ist kriegt es eben Punkte, da hilft nichts. Der nächste Schock kommt, als mit dem Disco Metal –Track „We Wanna Party“ das Bierzelt beschworen wird – vielleicht liegt´s daran, dass ich kürzlich besoffen war, aber ich find´s geil. Arsch-Wackel-Musik-Videos laufen dabei vor dem inneren Auge ab. Ich hoffe es wird auch so eines dazu produziert. Unsere spießige „Uh äh das empfinde ich jetzt diskriminierend“-Zeit braucht solche Kunst.
Ich könnte mich jetzt Track für Track durcharbeiten und mich jedes mal vor mir selbst dafür rechtfertigen, dass ich diese unselige Genre-Mischung nicht ehrlich und reinen Gewissens verdammen kann. Aber machen wir´s kurz: Die zünden alle. Und mit „Peace Of Mind“ liefern EMERGENCY GATE sogar eine gelungene Ballade, was nach all den anderen Tracks nicht unbedingt zu erwarten war.
Fazit: Normalerweise ist das genau die Art von Album, die ich instinktiv hassen und mit meinen Worten symbolisch zu vernichten trachten würde. Aber dieses Album funktioniert weil die Münchner eben Songs schreiben können. Wertung 4/5 Punkten, Anspieltipps “Sons Of A Second” und “We Wanna Party“. Jetzt erschießt mich, bitte.
Tracklist:
01. Sons Of The Second
02. Going Under
03. Revelation
04. Your Last Smile
05. Crushing Down
06. We Wanna Party
07. Infected Nightmare
08. Drowning In Hate
09. The Beginning
10. Pathetic Me
11. Loving Hate
12. Peace Of Mind
Besetzung:
Matthias Kupka (Vocals)
Udo Simon (Guitars)
Mario Lochert (Bass)
Daniel Schmidle (Synth)
Roman Lutz (Drums)
Internet:
Emergency Gate Website