FLESHSPOIL – The Beginning of the End

cover artwork FLESHSPOIL The Beginning of the End

Band: FLESHSPOIL 🇺🇸
Titel: The Beginning of the End
Label: Independent
VÖ: 28/03/25
Genre: Blackened Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Kurz vor der Veröffentlichung des Albums und dieser Rezension erreichte uns die traurige Nachricht, dass Jeff Andrews verstorben ist. Mit seiner Musik hat er viele berührt und hinterlässt ein beeindruckendes Vermächtnis. R.I.P. Jeff Andrews

fleshspoil via Instagram: “Our friend and bandmate Jeff Andrews sadly just passed away at age 51, the week before his new album’s release. A highly in-demand singer and guitarist, Jeff performed on many albums and played countless live shows through the years as a member of The Final Sleep, Hush, Armor Column, Scavengers, Ironweed, Held Under, Dryheave, and more. He is loved and missed by many.”

 

FLESHSPOIL sind eine neue Blackened Melodic Death Metal-Band aus den USA, bestehend aus Jeff Andrews (Gitarre, Gesang – The Final Sleep, Armor Column, Hush, Ironweed, Held Under), Mike Van Dyne (Schlagzeug – Arsis, The Final Sleep) und Dan Saltzman (Bass – Illucinus, The Hunt). Mit dieser umfangreichen Erfahrung im Rücken sind die Erwartungen an ihr Debütalbum „The Beginning of the End“ hoch.

Ihr Ziel war es, eine einzigartige Mischung aus Doom und Death Metal zu erschaffen, die sich durch einen schwarzmetallischen Anstrich und eine technisch anspruchsvolle Herangehensweise auszeichnet. Das Ergebnis ist eine unkonventionelle Klangwelt.

Das Album präsentiert eine düstere, doomige Atmosphäre mit komplexen Riffs und gutturalem Gesang.

Bleed Through This Life“ eröffnet das Album mit einem langsamen, aber kraftvollen und melodischen Einstieg. Eine hypnotische Basslinie zieht sich durch den Song, während gutturale Growls und dämonische Schreie eine dunkle Atmosphäre schaffen. Obwohl die Schwarzmetall-Einflüsse deutlich zu hören sind, dominiert eine tiefdüstere Doom-Stimmung. Ripping Solos, durchdringende Riffs und eine allgegenwärtige heruntergestimmte Tremolo-Gitarre verleihen dem Song eine intensive, fast schon ambientartige Soundlandschaft.

Skies Turn to Graves“ zeigt schnell, dass dieses Album weit über gewöhnlichen Extreme Death Metal hinausgeht. Das Tempo ist unerbittlich, aber nicht übermäßig schnell. Klare, gedoppelte Chorgesänge stehen im Kontrast zu heiseren Vocals – eine ungewöhnliche Wahl für ein Death-Metal-Album. Glücklicherweise kehren die wütenden Growls zurück, bevor sich der Song kurzzeitig in eine fast Metalcore-artige Richtung bewegt. Atonales Riffing und komplexe Tempowechsel sorgen für eine interessante, dynamische Komposition mit einigen besonders starken Passagen.

Fleshspoil“ beginnt mit markanten Gitarrenakzenten und dynamischem Drumming. Der Gesang variiert gekonnt zwischen verschiedenen Techniken. Die Gitarre wirkt hier jedoch recht repetitiv, und trotz interessanter Breaks entsteht eine gewisse Dissonanz. Die Komposition wirkt insgesamt etwas inkohärent, als hätte man mehrere Songs miteinander verbunden. Ein jazzig anmutender Mittelteil leitet über zu einer erneut düsteren Klanglandschaft.

Das Album zeigt eine beeindruckende Bandbreite an Stilen.

Walking Dead“ setzt auf geschriene Clean Vocals und kreischende Passagen. Die dramatische Herangehensweise unterscheidet sich deutlich von den ersten drei Songs. Das Schlagzeug ist kraftvoll und äußerst dynamisch. Ein gesungener Part sorgt für Abwechslung und verstärkt den Überraschungseffekt des Albums.

A Frail Demise“ beginnt langsam und setzt stilistisch die Linie des vorherigen Songs fort. Damit vollzieht das Album eine klare Trennung zwischen seiner ersten und zweiten Hälfte. Blastbeats und komplexe Gitarren wechseln sich mit verspielten Solos ab. Die Riffs sind eingängig, werden jedoch schnell durch rohe, verzerrte Passagen abgelöst. Die Vocals überraschen mit einer breiten Palette, von tiefen Growls bis zu klassischen Heavy-Metal-Schreien. Das rhythmische Fundament des Songs – mit cleveren Basslinien und fast schon schwarzmetallischem Drumming – ist ein Highlight.

Born Into Despair“ ist noch langsamer als die vorherigen Tracks, knüpft aber an den Stil der ersten Songs an. Hier wird eine melodischere Herangehensweise versucht. Verzweifelte Schreie mischen sich mit cleanen Gesangspassagen, während sinistere Gitarrenmelodien das Stück prägen. Sludge-Elemente treten hier stärker in den Vordergrund. Das Album endet in einer sehr langsamen, fast schon zähflüssigen Atmosphäre und unterstreicht damit seine strukturelle Zweiteilung.

Die Produktion hebt FLESHSPOILs technische Fähigkeiten und komplexes Songwriting hervor.

Der Sound ist klar und differenziert, sodass jeder Aspekt der Musik zur Geltung kommt. Die Band präsentiert sich vielseitig, aber stets technisch versiert. Die Produktion trägt dazu bei, eine düstere und aggressive Klanglandschaft zu erschaffen. Neben roher Härte steht auch das ausgeklügelte Songwriting im Fokus, das immer wieder mit technischen Elementen überrascht.

Besonders beeindruckend sind das präzise Drumming und die variantenreichen Vocals, während der Bass stets präsent bleibt und Akzente setzt. Kompositorisch wirkt das Album jedoch stellenweise unentschlossen und zu eklektisch. Dissonanzen sind häufig anzutreffen, und eine durchgehende melodische Linie scheint nicht im Fokus von FLESHSPOIL zu stehen.

„The Beginning of the End“ ist eine komplexe Fusion aus Black, Death und Doom Metal.

Wer auf dissonante, nicht-lineare Musik mit zahlreichen Wendungen und gleichzeitig technischer Komplexität steht, sollte diesem Album eine Chance geben. Zwar hält sich der Black-Metal-Anteil in Grenzen, doch die düstere Stimmung lässt eine schwarze Note im Death-Metal-Sound erahnen.

Für alle, die eine fesselnde Mischung aus Black, Death, Doom und darüber hinaus suchen, ist „The Beginning of the End“ eine gute Wahl. Das Album überrascht immer wieder und bleibt bis zum Schluss faszinierend. Besonders hervorzuheben ist das komplexe Songwriting, das geschickt technische Elemente integriert und ausgewogen präsentiert.

Fazit: FLESHSPOIL verbinden Doom und Death Metal mit einem schwarzmetallischen Anstrich und legen großen Wert auf technisches Können.

Tracklist

01. Bleed Through This Life
02. Skies Turn To Graves
03. Fleshspoil
04. Walking Dead
05. A Frail Demise
06. Born Into Despair

Besetzung

Jeff Andrews – guitars and vocals
Mike Van Dyne – drums
Dan Saltzman – bass

*Gitarrensolo & zusätzliches Chaos auf „Bleed Through This Life“ von Kyle Chapman (Aethereus, Blighted Eye)
*Gitarrensolo auf „Walking Dead“ von Petr Oplatka (Illucinus)
*Lap-Steel-Gitarre auf „Bleed Through This Life“ und „Skies Turn To Graves“ von John Judkins (Rwake)

Schlagzeug-Engineering: Brett Portzer bei White Lake Music & Post.
Gitarren- und Gesangs-Engineering: Van Dyne/Andrews.
Produziert, gemischt & gemastert von Brett Portzer.
Musik & Arrangements: Andrews/Van Dyne. Songtexte: Andrews.

Cover: „L’Umana Fragilità“ von Salvator Rosa (1656)

Internet

FLESHSPOIL – The Beginning of the End CD Review

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