Hardholz – Herzinfarkt

Band: Hardholz
Titel: Herzinfarkt
Label: Massacre Records
VÖ: 19.02. 2016
Genre: Heavy/Thrash Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Daniel

Die Thüringer HARDHOLZ sind ein altes Eisen, denn mittlerweile hat man rund 33 Jahre auf dem Buckel. HERZINFARKT ist aber erst Album nummero duo, das erste erschien unter dem Titel Jäger und Gejagte 1995. Nach 17 Jahren nun also ein weiteres Werk, aber so wirklich neu ist hier auch nicht alles.

Der Dampfhammer Charon, bei dessen Lyrik es sich natürlich um den berüchtigten Fährmann handelt, ist lediglich ein Update der 95er Version, genauso wie die – aufgrund der Glaubwürdigkeitskrise der Staatsmedien – immer noch sehr aktuelle Prophezeihung und auch der instrumentale Bonusdreck.
Sollte aber die wenigsten stören, denn zum einen ist das Debüt ohnehin vergessen, zum anderen ersetzt Sänger Kelle Stephan Buchfeld. Im Prinzip also eine Art Neustart unter alten musikalischen Merkmalen, mit einem erfahrenen Label und einem Markt, der im Gegensatz zu den Neunzigern diesmal vorhanden ist.

Musikalisch ist man haupsächlich „Old School GDR Metal“. Also Judas Priest, Iron Maiden und Metallica stehen hier Pate und treffen auf deutsche Texte. (Damals englisch singen war genauso unvorteilhaft wie heute russisch zu sprechen und wegen der staatlichen Spiellizenz eher von Nachteil.)
Doch wie alle „Großen“ der damaligen Szene schafft man es, diese Einflüsse teilweise genial zu verbinden.
Von Biest, Formel 1 und alten Macbeth unterscheidet man sich ein kleines Stück weit von der Instrumentierung her. Des öfteren schimmert die Akkustikgitarre durch, auch mittelalterliches kommt dezent zum Zuge. Mediavales Flair bereichert vor allem den epischen Doppelschlag Praeludium Wielandia/Wieland, der Schmied , der wie ein Maiden Longtrack, der mit der einstigen Epic von Manowar aufwartet, klingt. Absoluter Hammer, genauso wie der Motörhead – lastige Signaturetrack und der sich mit dem alltäglichen Stress befassende Titeltrack.
Dem gegenüber stehen mit Asphaltlady und Tannhäuser zwei ebenfalls starke Tracks, die aber nicht ganz die Klasse haben. Und mit Spiel mir das Lied vom Tod ein zweites Instrumentalstück zu bringen, ist zudem überflüssig.

Wer die DDR – Metal Kapellen verehrt, kann also blind zulangen. Auch der gemeine Heavy Metal Fan macht mit HERZINFARKT nichts verkehrt.
Und wer der Meinung ist, das klassischer Metal und deutsche Texte nicht geht, der kommt zur Strafe in den Osten der deutschen Republik und wird – an die Wand gekettet – einer Dauerbeschallung unterzogen. Und dit meen` ick so wie ick sach!

Trackliste:

01. Charon
02. Die Prophezeiung
03. Herzinfarkt
04. Praeludium Wielandia
05. Wieland, der Schmied
06. Bonusdreck
07. Jäger und Gejagte
08. Hartholz
09. Asphaltlady
10. Tannhäuser
11. Spiel mir das Lied vom Tod

Besetzung:

Kelle – vocals
Ede – guitars
Der Hölzer – bass
Franky – drums

Hardholz im Internet:

Hardholz Website

Hardholz @ Facebook

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles