HELL MILITIA – Canonisation Of The Foul Spirit

cover artwork HELL MILITIA Canonisation Of The Foul Spirit

Band: HELL MILITIA 🇫🇷
Titel: Canonisation Of The Foul Spirit
Label: Darkness Shall Rise Productions
VÖ: 27/02/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Zum 20-jährigen Jubiläum ihrer Existenz erfährt das lange überfällige Re-Release von HELL MILITIAs Debütalbums Canonisation of the Foul Spirit eine Wiedergeburt durch das deutsche Underground-Label Darkness Shall Rise Productions. Da die Originalveröffentlichung lediglich auf 2000 Exemplare begrenzt war, stellt die Neuauflage in Digipack-Format (sowie auf Vinyl, CD und Kassette) nun eine breite Verfügbarkeit für alle dar. Die digitale Edition enthält zudem eine 2024 neu aufgenommene Version von Black Arts of Crime mit dem aktuellen Line-up.

Eine Black-Metal-Supergruppe entfesselt ihr zerstörerisches Debüt – roh, hasserfüllt und gnadenlos.

Hell Militia, 1999 gegründet, ist eine Black-Metal-Supergruppe, deren Mitglieder aus namhaften französischen Bands wie Arkhon Infaustus, Antaeus, Temple of Baal und Mütiilation stammen. Angesichts dieses Line-ups sind hohe Erwartungen gerechtfertigt. Die Band veröffentlichte ihr erstes vollwertiges Album 2005, nachdem sie zuvor lediglich ein Split-7-Inch und ein Demo herausgebracht hatte. Das treffend betitelte Canonisation of the Foul Spirit wurde entfesselt, um alles Reine und Heilige mit höchster Verachtung zu schänden. Das Album umfasst zehn Tracks, die als Psalms bezeichnet werden.

Unheilvolle Klangwelten: Rasend, roh und von infernalischen Vocals durchdrungen.

Von Beginn an wird der für die zweite Welle des Black Metal so berühmte unheilige Sound deutlich. Die Musik ist roh und besteht aus einfachen, aber stark verzerrten Riffs sowie gequälten Vocals. Die Rhythmussektion erfüllt ihre Aufgabe effizient und hält das hohe Tempo des Albums durchgehend aufrecht. Die Basslinien von Hellsukkubus (RIP 2013, ehemals Antaeus) ergänzen das schnelle Schlagzeugspiel von Dave Terror (IXXI, Vorkreist) und bilden die perfekte Grundlage für die Hauptkompositionen. Das Buzzsaw-Gitarrenduo Arkdaemon (Temple of Baal) und T. Persecutor (ex-Arkhon Infaustus) erschafft eine düstere, erdrückende Atmosphäre. Dennoch gehört die größte Aufmerksamkeit den infernalischen Vocals von Meyhnach (Mütiilation), dessen gepeinigte Schreie eine typische Black-Metal-Düsternis heraufbeschwören.

Klassischer Black Metal: Roh, düster und tief verwurzelt in der zweiten Welle.

Musikalisch bewegt sich das Album in der Tradition früher Mayhem-Veröffentlichungen und vieler anderer Bands der zweiten Welle des Black Metal, sowohl aus Norwegen als auch darüber hinaus. Dennoch erreichen die Kompositionen nicht immer das Inspirationsniveau oder die Raffinesse der zuvor genannten Vorbilder.

Songs wie Torture of the Saints, Goathrone und Blood from the Pig zählen zu den stärksten Momenten des Albums. Wie zu erwarten, drehen sich die Texte um Satanismus, Religion, Verbrechen und Tod.

Die Produktion entspricht den Erwartungen eines klassischen Old-School-Black-Metal-Albums: roh, dreckig und von einem dichten Klangnebel umhüllt. Die verzerrten Gitarren und Meyhnachs eisige Schreie tragen maßgeblich zur gewollt finsteren Atmosphäre bei.

Ein zeitloses Black-Metal-Dokument für Old-School-Puristen.

Die Tatsache, dass das Album nach all den Jahren erneut veröffentlicht wird, spricht dafür, dass es die Zeit überdauert hat. Für echte Old-School-Black-Metal-Fans, die die limitierte Erstauflage verpasst haben, ist dies nun eine Gelegenheit, ein repräsentatives Werk nachzuholen.

Canonisation of the Foul Spirit verkörpert den wahren Geist des Black Metal. Es gibt durchaus Momente, in denen Vergleiche zu De Mysteriis Dom Sathanas von Mayhem naheliegen. Auch wenn es diesen Klassiker nicht vom Thron stoßen wird, vermittelt es dennoch eine ähnliche Essenz. Es ist weder das technisch anspruchsvollste noch das facettenreichste Black-Metal-Album, doch es erfüllt seine Bestimmung mit beachtlicher Konsequenz.

Fazit: Canonisation Of The Foul Spirit von HELL MILITIA ist ein rohes, atmosphärisches Black-Metal-Werk für Genre-Puristen.

Tracklist

01. Psalm I – Burning Human Pigs
02. Psalm II – Torture of the Saints
03. Psalm III – Black Arts of Crime
04. Psalm IV – Prophecy from the Mutilated Children
05. Psalm V – Dead Children‘s Choir
06. Psalm VI – Black Fucking Cancer
07. Psalm VII – Blood from the Pig
08. Psalm VIII – Goathrone
09. Psalm IX – Ritual
10. Psalm X – Years Ago (Alice Cooper cover)
11. Black Arts Of Crime (2024 re-recording)

Besetzung

Originalbesetzung:

Hellsukkubus (RIP 2013, Antaeus) – Bass
Dave Terror (IXXI, Vorkreist) – Drums
Arkdaemon (Temple of Baal) – Guitars
T. Persecutor (ex-Arkhon Infaustus) – Guitars
Meyhnach (Mütiilation) – Vocals

Aktuell:

Dave Terror (IXXI, Vorkreist) – Drums
Arkdaemon (Temple of Baal) – Guitars
S. – Bass
Saroth (The Order of Apollyon, Temple of Baal, Valhôll, ex-Cruxifiction, ex-Goat Torment) – Guitars
Spir Ignis (Thagirion) – Vocals

Internet

HELL MILITIA – Canonisation Of The Foul Spirit CD Review

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