HOLOGRAMAH – Abyssus.Versus.Versiculos

cover artwork HOLOGRAMAH Abyssus.Versus.Versiculos

Band: HOLOGRAMAH 🇨🇱
Titel: Abyssus.Versus.Versiculos
Label: Living Temple Records
VÖ: 31/12/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

2/5

HOLOGRAMAH, ein neues musikalisches Projekt aus Chile, mit Mitgliedern und ehemaligen Mitgliedern lokaler Acts, die ihre Erfahrung und Hingabe zu den dunklen Künsten mitbringen. Experimentell im Kern fühlt sich „Abyssus.Versus.Versiculos“ mehr wie eine unfertige Arbeit mit unklarer künstlerischer Vision an.

Bizarrer Start ohne Überzeugungskraft

Atmosphärisch von Anfang an, mit lärmenden Sounds – „Blood of Eden“ ist ein bizarres Intro, verhallte Stimmen und Geräusche, die alles sein können von Schüssen bis zu zufälligen Sounds. Ein seltsamer und nicht überzeugender Start. Der erste richtige Song „Holograms into the Octagram“ kommt mit einer rohen Art von Black Metal, minimalistisch im Sound, verzerrt, ziemlich experimentell, mit klagenden Vocals, Shrieking und Screaming, und einer distanzierten Lead-Gitarre, die kaum zu hören ist und nicht sehr melodisch. Das Intro mit vielen Geräuschen erweist sich als passendes Intro, weil die Musik genau diese Aura beibehält – nicht melodisch, aber aggressiv, disharmonisch. Dennoch überhaupt nicht beeindruckend.

HOLOGRAMAH ist ein Kollektiv aus Mitgliedern und ehemaligen Mitgliedern lokaler Acts wie Hetroertzen, Selbst und Animus Mortis, die ihre Vision zusammenbringen, um eine neue Band zu kreieren. 2025 in Chile gegründet, erforscht die Band „Schlangenweisheit, Gnostizismus und ewige Wiederkehr, nutzt Sound als Medium der Offenbarung und Zerstörung„. Die Mitglieder, in Mysterium gehüllt bezüglich ihrer echten Identität, sind Al Stumpf für Vocals, O.P an Gitarren und Bass sowie N.O an Gitarren und Drums.

Eine Fortsetzung in Sound und Atmosphäre ist „The Veil of Serpent’s Oracle“ mit dem Unterschied von verzweifelten, gequälten Vocals und einer klareren Lead-Gitarre. Aber immer noch nicht melodisch. Eine Fliege kommt im finalen Teil des Songs rein und summt immer lauter bis zum Ende des Tracks.

Schlechte Produktion und unbalancierter Mix

Die Produktion ist nicht nur roh, sondern sehr unbalanciert und der finale Sound sehr schlecht gemixt. Die Musik selbst ist mehr eine Sammlung verzerrter Sounds, und mit einem dichten Mix und Kompositionen, die sich auf verstörende Musik konzentrieren, ist das, was man hört, nicht angenehm und im Vergleich zu Bands mit ähnlichem Ansatz sehr unklar. Schlechte Produktion hat auch nicht geholfen, dass die Musik wahrgenommen wird – verzerrter Sound resultiert in einem unangenehmen Hörerlebnis.

Der Titelsong „Abyssus. Versus. Versículos.“ ist das erste Stück, das eine klarere musikalische Richtung und einen besseren Sound von der ganzen Band bringt. Immer noch nicht melodisch, aber ein Sinn für organisierte Komposition lässt sich verstehen. Drums sind klar, ebenso die dissonante Lead-Gitarre. Die schreienden dämonischen Vocals haben den Hauptspot im Song, aber der Sound ist dichter und voller. Immer noch kein Bass, aber Drums kompensieren mit viel Energie.

Klare Schreie eröffnen den nächsten Track „Evocaciones del Vacío Primordial„, und hier wird der Sound komplexer mit Tempowechseln und etwas mehr Abwechslung. Dissonanz bleibt der Hauptausdruck musikalisch, Drums werden immer überzeugender, je weiter das Album fortschreitet, ein Hauch von kohärenter und melodischer Lead-Gitarre lässt sich hören. Der erste Song, der kohärent auf dem Album daherkommt und tatsächlich ein ziemlich guter – im Kontext des Albums ein klarer Höhepunkt.

Kurze melodische Phase, dann zurück ins Chaos

Die nächsten Songs setzen die neu etablierte melodische Richtung fort. „The Unmanifested Revelation“ sogar aggressiver, aber mit komplexem Sound und einer melancholischen distanzierten Gitarren-Melodielinie. Auch technischer, aber all das löst sich zurück in Geräusche und chaotische Musik auf mit „Entitas Ex Nihilo“ – wieder unstrukturiert und nicht sehr kohärent. Mit Vocals, die durch all die eingefügten Effekte gothischer werden, verhallt, geschrien und voll von Pathos.

Der finale Song „Amén“ wollte der Höhepunkt des Albums sein, kehrt aber traurigerweise zurück zu inkohärenten und zufälligen Geräuschen vom ersten Song. Eine unklare und zweifelhafte künstlerische Vision, ein Track, der alle minimalen guten Eindrücke des Albums zerstört, viel zu lang und komplett nutzlos als Stück. Ein sehr enttäuschendes und irrelevantes Ende.

Gescheiterte musikalische Experimente

Die Band sieht so aus, als hätten sie auf dem Album sehr schwer ihren Weg zu einer Art musikalischer Idee gefunden, aber mit so desaströsen Songs als erstem und letztem bleiben dem Album nur ein paar Songs, die in Betracht gezogen werden können. Sehr wenig Substanz hier – sie bringen ihre konzeptuelle Vision ins Kreieren des Albums, aber das finale Resultat ist verschwommen und überhaupt nicht überzeugend.

Experimentelle Musik, kann kaum als Black Metal oder irgendein klares musikalisches Genre betrachtet werden, vielleicht nur ein Vehikel, um Frustration zu manifestieren oder den Wunsch zu schockieren mit ihrer „Black Arts Devotion„. „Abyssus.Versus.Versiculos“ fühlt sich mehr wie ein gescheitertes musikalisches Experiment an.

Fazit: Das Debütalbum „Abyssus.Versus.Versiculos“ von HOLOGRAMAH versucht um jeden Preis zu beeindrucken, ist aber keine überzeugende Arbeit.

Tracklist

01. Blood of Eden
02. Holograms into the Octagram
03. The Veil of Serpent’s Oracle
04. Abyssus. Versus. Versículos.
05. Evocaciones del Vacío Primordial
06. The Unmanifested Revelation
07. Entitas Ex Nihilo
08. Amén

Besetzung

Al Stumpf – Vocals
O.P – Guitars, Bass
N.O – Guitars, Drums

Internet

HOLOGRAMAH – Abyssus.Versus.Versiculos CD Review

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